Aufs Land zügeln oder in der Stadt bleiben? Heiraten oder nicht? Den Job wechseln oder bleiben? Unser Leben ist geprägt von Entscheidungen. Die besten Tipps, wie man zu einem guten Entscheid kommt.
Durch den Körper zu «scannen» ist ein guter Einstieg. Am besten malt man sich in Gedanken aus, man würde sich in diese oder jene Richtung entscheiden. Verspannen sich dabei die Muskeln, kann das ein Hinweis sein, dass «etwas im Busch ist». Und was «sagt» der Bauch, spürt man dort ein seltsames Gefühl?
Diese Zeichen sollte man ergründen, zum Beispiel, indem man versucht, das, was der Bauch «sagt», in Worte zu fassen. Ist das Gefühl, das sich einstellt, ein unangenehmes, vielleicht Angst, Sorge, Widerwille oder sogar eine Warnung? Und was hält einen davon ab, sich zu entscheiden?
Im nächsten Schritt geht es darum herauszufinden, wogegen sich die Angst, die Sorge oder ein anderes Gefühl genau richtet. Eine gute Hilfe können auch Assoziationen sein, indem man also überlegt, was einem zu diesem Gefühl einfällt und in welchem Zusammenhang man es schon erlebt hat.
Der wohl häufigste Grund, warum Menschen sich schwertun mit Entscheidungen, ist die Furcht, sich falsch zu entscheiden. Andere befürchten, damit womöglich ihre Eltern oder andere Personen vor den Kopf zu stossen.
(Fortsetzung weiter unten…)
Nicht nur der Bauch, auch der Kopf sollte bei Entscheidungen «mitreden». Wer zum Beispiel vor der Frage steht, ob er studieren soll oder nicht, muss berücksichtigen, ob er die Voraussetzungen dafür mitbringt und ob er es sich finanziell leisten kann. Und was beinhaltet dieses Studium genau, wie sind die Zukunftschancen? Viele Fakten und Hintergründe zu kennen, hilft. Manchmal merkt man bei diesem Faktencheck auch, dass einem noch wichtige Informationen fehlen.
Die fürsorgliche Mutter, die immer zuerst an die Familie denkt. Der Teenager, der sich nicht getraut, eine Entscheidung zu treffen, von der er schon im Vorhinein weiss, dass seine Eltern sie missbilligen werden – oder der aus Trotz genau das macht, was sie nicht wollen: In solchen Situationen kann es schwierig sein, zu einer Entscheidung zu kommen, die für den Betreffenden selbst die beste ist.
Vor allem für junge Menschen ist es oft eine Herausforderung, ihre Motive zu erkennen. Deshalb ist es gut, sich Rechenschaft über seine eigenen Haltungen, Überzeugungen und Stimmungen abzulegen und sie zu trennen von den Erwartungen, die andere an einen stellen. Die Fragen sind: «Was würde ich am liebsten tun?» und «Was ist sinnvoll?».
(Fortsetzung weiter unten…)
Manchmal widerspricht das intuitive Gefühl dem, was sinnvoll wäre. Dann kann es helfen, sich zu überlegen, ob man eher zu «Kopf-» oder «Bauchentscheiden» neigt. Eine Hilfe können frühere Erfahrungen sein. Wenn sich die eigene «Entscheidungsmethode» mehrmals im Leben bewährt hat – warum nicht wieder darauf zurückgreifen?
Welche Folgen hätte die Entscheidung in einer Stunde, in einem Jahr und in zehn Jahren? Das in Gedanken durchzuspielen, kann vor kurzsichtigen Entschlüssen bewahren. Es lohnt sich, etwas Arbeit in den Entscheidungsprozess zu investieren.
Eine sorgfältige vorbereitete Entscheidung ist immer die bestmögliche, die man in diesem Moment treffen kann. Falls man später trotzdem unzufrieden ist damit, kann man sie erstens in den meisten Fällen umstossen. Zweitens gehören auch falsche Entscheidungen zum Leben. Und drittens hilft ein bisschen Altersweisheit: Für irgendetwas wird auch diese Entscheidung gut gewesen sein.