Ein Wadenkrampf in der Nacht: Oft kommt er ohne Vorwarnung und ist sehr schmerzhaft. In der Regel sind die Ursachen harmlos. Trotzdem ist eine Abklärung durch einen Arzt sinnvoll.
Rückblende in die 80er Jahre: Nach einem erfolgreichen Samstag mit vielen gewonnenen Spielen hatte ich mich mit meiner Fussballjugendmannschaft für das Final-Four-Turnier am Sonntag qualifiziert. Der Tag war lang, die Spiele hart und wurden sehr intensiv geführt. Der Hallenboden war erbarmungslos zu Knochen und Muskeln. Mitten in der Nacht von Samstag auf Sonntag wachte ich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf, die grosse Zehe bog sich seltsam nach oben und aussen von den übrigen Zehen weg, die Wade war pickelhart und sendete unmissverständlich SOS.
Die Diagnose ist auch für Laien einfach: Ich hatte einen nächtlichen Muskelkrampf und alle, die selber bereits einmal darunter litten oder leiden, wissen: Der Spuk ist meistens nach ein paar Sekunden oder Minuten vorbei. Doch die Chance, Muskelkrämpfe zu bekommen, ist hoch. Laut Studien schätzt man, dass bis zu 50 Prozent aller Menschen zumindest zeitweise unter Wadenkrämpfen leiden. (Lesen Sie unten weiter...)
Je nach Ursache hilft:
Etabliert und durch Studiendaten gestützt ist ein regelmässiges Dehnen von Füssen und Waden vor dem Zubettgehen, idealerweise nach Instruktion durch einen Physiotherapeuten.
Ein Magnesiummangel ist bei ausgewogener Ernährung eher selten, so dass ohne Laborkontrolle von einer generellen Einnahme der beliebten Pülverchen abzuraten ist.
Zunächst einmal ist ein Muskelkrampf ein ungewolltes, aber maximales Zusammenziehen eines Muskels, meist in einer Wade, einem Fuss oder Oberschenkel. Diese maximale Anspannung ist unangenehm und schmerzhaft. Es gibt drei Auslöser für das Krampfen:
Davon betroffen sind vor allem Sportler oder Jüngere mit einer Überlastung der entsprechenden Muskelgruppen. Aber auch ungelenkige Mitmenschen sind aufgrund eines komplexen Zusammenspiels von Sehnen und Muskeln häufig Opfer von Muskelkrämpfen.
Bei einem Bandscheibenvorfall zum Beispiel kann der Muskel nicht mehr korrekt vom Nerv aktiviert werden.
Bei Diabetes, einer Schilddrüsenerkrankung oder auch gesunden Schwangeren kann es zu Muskelkrämpfen kommen. Der Mangel an Magnesium ist ebenfalls in diese Kategorie einzuordnen. Häufig unterschätzt werden Nebenwirkungen von Medikamenten.
Die Liste von möglichen Ursachen der nächtlichen Muskelkrämpfe ist lang.
Deshalb und damit andere Erkrankungen ausgeschlossen werden können, ist eine sorgfältige Abklärung durch einen Arzt wichtig.
Mein eingangs erwähnter Wadenkrampf – Sie ahnen es – war Ausdruck einer muskulären Überbelastung, so dass ich nach kurzem Stretching weiterschlafen und am nächsten Tag wieder problemlos spielen konnte.