Facharzt für Allgemeine Innere Medizin FMH, Medbase Weinfelden
Ja, Sie sollten unbedingt einen Spezialisten aufsuchen oder das Ganze mit Ihrem Hausarzt besprechen.
Gegen Tinnitus gibt es leider kein Patentrezept. Vielfach ist es schon schwierig, die Ursachen überhaupt herauszufinden. Wesentlich bei einer Therapie ist die positive Einstellung des Patienten. Man nützt dabei den sogenannten Placebo-Effekt. Im Zentrum steht die Gewöhnung an das Geräusch, der Experte redet von Habituation. Man lernt dabei das «Weghören», wie das Leute können, die zum Beispiel an einer Zugstrecke leben. Diese Tinnitus-Retraining-Therapie setzt unter anderem Rauschgeräte ein, die angenehme Geräusche, wie das Plätschern eines Baches, produzieren und so negative Empfindungen gegenüber dem Tinnitus schmälern.
Erfolge in der Behandlung weist auch die kognitive Verhaltenstherapie auf, die den Umgang mit dem Störgeräusch verbessert. Bei Patienten mit gravierender Innenohrschwerhörigkeit können Cochlea-Implantate den Tinnitus bis zu 75 Prozent verbessern. Begleitendes autogenes Training, Qigong oder die progressive Muskelentspannung nach Jakobson können zu einer erfolgreichen Behandlung beitragen.
Welche Form von Therapie bei Ihnen für Linderung sorgen kann, können wir aus der Ferne schlecht beurteilen. Ein Spezialist oder ihr Hausarzt wird für Sie die richtige Therapie finden können und Sie dann auch begleiten.