Dr. med. Philipp Keller, Allgemeine Innere Medizin FMH, Sportmedizin SGSM
Generell gelten die gleichen Tipps der Schlafhygiene wie bei Nicht-Schwangeren auch. Ich würde sicher die "Finger lassen" von Medikamenten, da hier wenig Daten vorhanden sind und potentiell immer Gefahren bestehen könnten. Erster Ansprechpartner wären Ihre Hebamme, wo immer gute Erfahrungen und Tipps vorhanden sind.
Dr. med. Philipp Keller ist Facharzt für Allgemeine Innere Medizin FMH, Sportmedizin SGSM und war bis Anfang 2023 bei der Medbase Zürich Löwenstrasse tätig.Sonja Gysel, Medizinische Trainingstherapeutin und Schlafexpertin bei fit im Job
Mehrmals in der Nacht kurz aufzuwachen ist normal, sofern du wieder einschlafen kannst. Ein weniger gutes Zeichen wäre es, wenn du längere Zeit (>10min) nicht wieder einschlafen kannst. Versuche in einem solchen Fall dich selber zu beruhigen. Hier gibt es viele verschiedene Techniken, z.B. eine Atementspannung, eine Gedankenreise an deinen Lieblingsort, eine angeleitete Meditation über ein App und vieles mehr. Falls dir zu viele Gedanken im Kopf herumschwirren, nützt das Niederschreiben der Gedanken. Erstelle z.B. eine Liste, mit allen To dos für den nächsten Tag. Ein Dankbarkeits-Journal kann helfen, wieder in ein positives Mindset zu kommen, falls du negatives Gedanken-Kreisen hast.
Falls du lange Zeit nicht wieder einschlafen kannst, stehe auf, gehe ein paar Schritte im Dunkeln (kein Licht machen, wenn möglich) und kehre erst wieder ins Bett zurück, wenn du wieder müde bist.
Sonja Gysel ist medizinische Trainingstherapeutin und Schlafexpertin bei fit im Job, Master of Science in Exercise & Health Sciences, Universität Basel.Anna Francesca Steinmann, Komplementärtherapeutin i.A.
Multitasking – die Fähigkeit mehrere Arbeiten gleichzeitig zu erledigen – galt bis vor kurzem noch als DAS Effizienzkriterium in der Arbeitswelt. Heute belegen Studien (Studie der Universität Linköping, Schweden, 2016), dass unser Hirn nicht wirklich mehrere Aufgaben gleichzeitig lösen kann. Im Hirn kann jeweils nur der Eindruck eines Sinnesorgans auf Höchstleistung verarbeitet werden. Beim Multitasken hüpft unser Hirn rasant von einer Aktivität zur anderen. Dieser konstante Wechsel ist ermüdend und verlangt viele Pausen, die ohne Handy stattfinden sollten. Dieses «Switchen» erschöpft die Energiereserven und wir fühlen uns gestresst. Weniger ist also auch hier mehr. Eine To-do Liste zum Beispiel hilft konzentriert Punkt für Punkt abzuarbeiten, ohne zusätzlich Stress zu verursachen.
Fun Fact: Der Mythos, dass Frauen besser multitasken können als Männer, ist übrigens falsch. Multitasking ist nicht geschlechterbezogen, sondern fällt manchen Menschen einfacher als anderen.
Weiterführende Informationen zu Multitasking.
Anna Francesca Steinmann ist Komplementärtherapeutin i.A. sowie Expertin für Yogatherapie und Yogalehrerin