Dr. med. Philipp Keller, Allgemeine Innere Medizin FMH, Sportmedizin SGSM
Hier bist Du sicher nicht allein. Zentral sind hier Grundregeln eines gesunden Schlafes, also das Bett nur zum Schlafen zu nutzen (kein Lesen oder Fernseher vorher), kein Bildschirm 60 min vor dem Einschlafen, keine schweren Mahlzeiten, kein Alkohol nach 19:00 Uhr, kein Schlaf tagsüber. Auch eine Pufferzone zur Arbeit ist wichtig, um ein Grübeln darüber zu vermeiden.
Dr. med. Philipp Keller ist Facharzt für Allgemeine Innere Medizin FMH, Sportmedizin SGSM und war bis Anfang 2023 bei der Medbase Zürich Löwenstrasse tätig.Daniela Walser, Arbeitspsychologin und Stressexpertin
Resilienz oder psychische Widerstandsfähigkeit kann auf jeden Fall trainiert und optimiert werden. Systematische Entspannungsübungen haben einen grossen Effekt und sind wissenschaftlich erforscht und gut belegt. Klassische Entspannungsmethoden sind das Autogene Training, die Progressive Muskelrelaxation (PMR), die Meditation und das Biofeedback. Bei diesen Methoden wird eine psychomotorische Routine eingeübt, damit nach einer gewissen Lernphase die gewünschte Entspannung zuverlässig und schnell herbeigeführt werden kann. Wichtig ist, die Methoden regelmässig anzuwenden. Finden Sie eine Methode, die Ihnen Freude bereitet und die Sie auch über einen längeren Zeitraum regelmässig durchführen möchten und Sie werden von den Ergebnissen überrascht sein. Viel Erfolg beim Trainieren.
Daniela Walser studierte Angewandte Psychologie im Bereich der Arbeits- und Organisationspsychologie und ist bei fit im job (by medbase) tätig. Die fit im job AG ist Spezialistin für nachhaltiges betriebliches Gesundheitsmanagement und bietet Seminare zum Thema Stressumgang anDaniela Egg Erzinger, Psychologin und HR-Projektleiterin
Psychische Erkrankungen entstehen in der Regel nicht durch den Stress am Arbeitsplatz. Trotzdem kann Stress am Arbeitsplatz ein Auslöser sein für psychische Schwierigkeiten (zum Beispiel durch akute oder langandauernde Belastungen, ungelöste Konflikte mit Arbeitskollegen oder Vorgesetzten, Mobbing, Überforderung…).
Normalerweise ist aber genau das Gegenteil der Fall: Arbeit hilft uns, gesund zu bleiben. Denn Menschen ohne Arbeitsstelle sind stark belastet, verlieren häufig ihre sozialen Kontakte, haben keine Aufgabe und Tagesstruktur mehr, erhalten weniger Wertschätzung, trauen sich weniger zu und haben damit ein höheres Risiko, an einer psychischen Störung zu erkranken.
Quellen:
Buch Ganz normal anders. Alles über psychische Krankheiten, Behandlungsmöglichkeiten und Hilfsangebote. Thomas Ihde-Scholl. Pro mente sana
Stiftung Rheinleben. Leitfaden für Arbeitgeber und Führungskräfte.
Daniela Egg Erzinger ist Psychologin und HR-Projektleiterin beim Migros-Genossenschafts-Bund, Zürich.