Daniela Walser, Arbeitspsychologin und Stressexpertin
In Ihrer Situation ist es wichtig zu ergründen, was genau Sie an den Mitmenschen stört und unter welchen Symptomen Sie deswegen leiden. Versuchen Sie, auch herauszufinden, ob Ihre eigenen Wertevorstellungen und Glaubenssätze dazu beitragen können, die Situation zu entschärfen. Notieren Sie am besten über einen längeren Zeitraum Ihre Erfahrungen. Sollten Sie zu sehr unter diesen Umständen leiden, sprechen Sie zeitnah mit Ihrem Vorgesetzten darüber. Versuchen Sie, die Arbeit im Grossraumbüro trotzdem als "Chance" zu sehen und gehen Sie möglichst unvoreingenommen an die neue Situation heran.
Daniela Walser studierte Angewandte Psychologie im Bereich der Arbeits- und Organisationspsychologie und ist bei fit im job (by medbase) tätig. Die fit im job AG ist Spezialistin für nachhaltiges betriebliches Gesundheitsmanagement und bietet Seminare zum Thema Stressumgang an
Marc Stoll, Stress-Coach
Einfacher ist es, wenn Ihr Vorgesetzter (allenfalls Mitarbeiter) über Ihre Krankheit informiert sind. Dann kann man allenfalls mit dem «Vorgesetzten» ein Codewort abmachen. In einem solchen Fall weiss der Chef, dass es Ihnen gerade zuviel ist und Sie jetzt dringend eine Pause oder eine kurze Auszeit (z.B. in Form von frische Luft schnappen, durchatmen etc.) oder ein Gespräch brauchen. Dann muss man sich auch nicht immer erklären. Solche Massnahmen sind übrigens auch für den Betrieb längerfristig hilfreich. Es ist besser, wenn Sie kurz abwesend sind statt sich durchbeissen und dann wieder krankheitsbedingt mehrere Tage auszufallen.
Marc Stoll ist Psychotherapeut und Coach mit eigener Praxis in Meilen und ebenfalls für Medbase tätig. Er verfügt über eine langjährige Coaching Erfahrung im Umgang mit Stress.
Dr. med. Philipp Keller, Allgemeine Innere Medizin FMH, Sportmedizin SGSM
Hier bist Du sicher nicht allein. Zentral sind hier Grundregeln eines gesunden Schlafes, also das Bett nur zum Schlafen zu nutzen (kein Lesen oder Fernseher vorher), kein Bildschirm 60 min vor dem Einschlafen, keine schweren Mahlzeiten, kein Alkohol nach 19:00 Uhr, kein Schlaf tagsüber. Auch eine Pufferzone zur Arbeit ist wichtig, um ein Grübeln darüber zu vermeiden.
Dr. med. Philipp Keller ist Facharzt für Allgemeine Innere Medizin FMH, Sportmedizin SGSM und war bis Anfang 2023 bei der Medbase Zürich Löwenstrasse tätig.