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Gesünder leben?

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Laktose & Laktoseintoleranz: Alles, was du wissen musst

Eine Laktoseintoleranz kann sehr unangenehm sein. Erfahre, was genau eine Laktoseintoleranz ist, woran du erkennst, ob du betroffen bist und was du dagegen tun kannst. Einfache Tipps für den Alltag und feine Rezepte warten auf dich.

Laktose: Was ist das?

Laktose ist ein natürlicher Milchzucker, der in der Milch von Säugetieren vorkommt – also in Kuhmilch, Ziegenmilch, Schafsmilch und auch in Muttermilch. Chemisch gesehen besteht Laktose aus den zwei Einfachzuckern Glukose (Traubenzucker) und Galaktose. Damit der Körper diese Zuckermoleküle aufnehmen kann, muss die Laktose im Dünndarm mit Hilfe des Enzyms Laktase in die Einfachzucker gespalten werden.

Laktoseintoleranz: Was ist das?

Wer unter einer Laktoseintoleranz leidet, kann Milchzucker (Laktose) nicht richtig verdauen. Normalerweise wird der Milchzucker im Dünndarm durch das Verdauungsenzym Laktase in seine zwei Bestandteile Galaktose und Glukose gespalten. Besteht ein Laktasemangel, kann der Milchzucker im Dünndarm nicht in seine Zuckerbausteine gespalten werden. Der ungespaltene Milchzucker gelangt in den Dickdarm und wird dort von Bakterien vergoren. Dabei entstehen Gase und Wasseransammlung, die zu Beschwerden führen.

Anzeichen und Symptome der Laktoseintoleranz

Unterschied Laktoseintoleranz und Milchallergie:
  • Eine Laktoseintoleranz ist keine Allergie. Laktoseintoleranz ist ein Enzymmangel. Laktose kann nicht ausreichend aufgespalten werden. Es ist keine Immunreaktion.
  • Eine Milcheiweissallergie ist eine Immunreaktion gegen das Milcheiweiss. Die Symptome sind oft schwerwiegender.

Mehr dazu in diesem Artikel.

Typische Anzeichen und Symptome sind etwa:

  • Blähungen
  • Bauchschmerzen und Bauchkrämpfe
  • Durchfall
  • Übelkeit und Völlegefühl
  • Darmgeräusche

Die Symptome treten meist 30 Minuten bis zwei Stunden nach dem Verzehr laktosehaltiger Lebensmittel auf. Die Intensität der Symptome hängt davon ab, wie viel Laktose verzehrt wurde und wie stark der Laktasemangel ist. Die verträgliche Laktosemenge ist von Person zu Person unterschiedlich.

Diagnose: Wie kann man eine Laktoseintoleranz nachweisen?

Zunächst kann die Ärztin oder der Arzt eine ausführliche Befragung durchführen. Dabei kann es hilfreich sein, im Vorfeld ein Esssymptom-Tagebuch zu führen. Darin werden die verzehrten Nahrungsmittel und die danach auftretenden Beschwerden notiert. Zur sicheren Abklärung einer Laktoseintoleranz gibt es mehrere Diagnoseverfahren:

  • H2-Atemtest: Der Patient trinkt eine Laktoselösung, danach wird der Wasserstoffgehalt in der Atemluft gemessen.
  • Blutzuckertest: Nach dem Trinken einer Laktoselösung wird der Anstieg des Blutzuckers überprüft.
  • Eliminationsdiät: Durch eine laktosefreie Ernährung über einen gewissen Zeitraum wird beobachtet, ob sich die Beschwerden bessern.

Eliminationsdiät: Die Umstellung der Ernährung in Stufen

  • Karenzphase (2 Wochen): Laktose wird so gut es geht vermieden.
  • Testphase (einige Wochen): Schrittweise Einführung von Milch und Milchprodukte in den Speiseplan und Testen der individuellen Verträglichkeit (mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt; zusammen mit einer Mahlzeit).
  • Dauerernährung (Alltag): Die verträgliche Menge ist aus der Testphase bekannt und kann in den Alltag integriert werden. Und zwar so, dass keine Beschwerden auftreten.

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Ursachen und Auslöser der Laktoseintoleranz

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Es gibt verschiedene Formen der Laktoseintoleranz:

  • Primäre Laktoseintoleranz: Die häufigste Form, bei der die Laktaseproduktion im Laufe des Lebens natürlicherweise abnimmt. 
  • Sekundäre Laktoseintoleranz: Hierbei liegt eine Erkrankung des Darms (z. B. Zöliakie, Morbus Crohn) vor, die die Laktaseproduktion reduziert.
  • Angeborene Laktoseintoleranz: Eine sehr seltene, genetisch bedingte Form, bei der von Geburt an keine Laktase produziert wird.

Was kann ich gegen eine Laktoseintoleranz tun?

Bei einer Laktoseintoleranz können verschiedene Massnahmen helfen: 

Laktosearme Ernährung

Suchst du eine qualifizierte Ernährungsberatung?

Finde die passende Ernährungsberatung in deiner Nähe: Suche starten. Sie können dich ganz individuell beraten, abgestimmt auf deinen Alltag und deine Gewohnheiten.

  • Reduziere oder meide laktosehaltige Produkte wie Milch, Joghurt und einige Käsesorten. Achte hier aber auf einen ausreichende Calcium-Versorgung.
  • Greife auf laktosefreie Milchprodukte zurück – diese enthalten die gleiche Nährstoffzusammensetzung, jedoch ohne Laktose.
  • Greife auf Milchalternativen, wie Sojadrink oder Kokosjoghurt zurück.

Einnahme von Laktase-Präparaten

Laktase-Tabletten helfen, die aufgenommene Laktose zu verdauen. Sie werden vor dem Essen eingenommen und sind besonders praktisch für Restaurantbesuche oder unterwegs.

Welche Lebensmittel enthalten viel Laktose und wie kann ich sie ersetzen?

Laktose kommt natürlicherweise in Milch und Milchprodukten (z.B. Käse, Quark, Rahm) vor. Milchalternativen (z.B. Soja- oder Haferdrink) können verwendet werden. Ausgewählte Käsesorten, z.B. Hart- und Schnittkäse wie Gouda, Edamer und Tilsiter enthalten weniger Laktose. Auch Sauermilchprodukte wie Joghurt, Kefir und Sauermilch werden oft besser vertragen.

LebensmittelLaktosearme/-freie Alternative
Kuhmilchlaktosefreie Milch oder Milchalternativen (z.B. Hafer- oder Sojadrink)
Joghurtlaktosefreier Joghurt, Joghurtalternative (z.B. aus Soja oder Kokos)
WeichkäseHartkäse (gereift, z.B. Parmesan)
Frischkäselaktosefreier Frischkäse
GlacéSorbet, laktosefreies Glacé
Brot & GebäckZutatenliste prüfen, passendes Produkt wählen, ggf. selbst backen
MilchschokoladeZartbitterschokolade
Laktoseintoleranz: Wusstest du das?
  • Etwa 20 % der Schweizer Bevölkerung sind von Laktoseintoleranz betroffen.
  • In Asien und Afrika liegt die Quote bei über 90 %, während sie in Nordeuropa teilweise unter 10 % liegt.
  • Der Begriff «laktosefrei» bedeutet in der Schweiz, dass ein Produkt weniger als 0,1 g Laktose pro 100 g oder ml enthalten muss.

Laktose kann auch in anderen Lebensmitteln enthalten sein. Milchzucker wird beispielsweise als Hilfsstoff in verarbeiteten Produkten eingesetzt und kann vorkommen in:

  • Suppen
  • Saucen
  • Gewürzmischungen
  • Bouillon
  • Brot und Backwaren
  • Fleisch- und Wurstwaren sowie Fertiggerichten
  • Milchschokolade, Rahmbonbons und Getränken mit Milchserum

Tipps bei Laktoseintoleranz

  • Etiketten genau lesen: Laktose kann sich auch in verarbeiteten Produkten wie Saucen oder Wurstwaren verstecken.
  • Ernährungstagebuch führen: Hilft, zu erkennen, ob eine Laktoseintoleranz vorliegen könnte und individuelle Toleranzgrenzen zu erkennen. Das Ernährungstagebuch kann auch zum Arzt oder Ernährungsberater mitgenommen werden.
  • Reifere Käse bevorzugen: Hartkäse wie Emmentaler, Gruyère oder Parmesan enthalten kaum Laktose, da diese bei der Lagerung gespalten wird.
  • Auf die Calziumzufuhr achten: Calziumreiche Alternativen einbauen (z. B. grünes Gemüse, Hülsenfrüchte, Amaranth, Quinoa, frische Kräuter, Nüsse und Samen). Auch bei Mineralwasser auf einen hohen Calziumgehalt achten (mind. 300mg Calcium / Liter).
  • Laktase-Präparate: Besonders nützlich bei Einladungen oder Restaurantbesuchen.
  • Laktosequelle als Bestandteil einer Mahlzeit: In Verbindung mit einer vollwertigen, ausgewogenen Mahlzeit wird Laktose in der Regel besser vertragen, da die Magenentleerung verzögert wird und nur kleine Mengen nach und nach in den Darm gelangen. Die Mahlzeit sollte auch Eiweiss und Fett enthalten. Hier findest du weitere Informationen über die Zusammensetzung der idealen Mahlzeiten.  
  • Kleine Portionen: Hilfreich ist es auch, Milchprodukte in kleinen Portionen über den Tag zu verteilen. So ist weniger Laktase auf einmal notwendig und es kann sein, dass die Milch(produkte) besser vertragen werden.

Mehr zu Allergien und Unverträglichkeiten

Zum Dossier

von Pia Teichmann,

veröffentlicht am 03.06.2025


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