Der Darm ist ein Schwerstarbeiter. Er verwertet, was wir ihm zuführen. Mit seiner Arbeit steht und fällt unser gesamtes Wohlbefinden. Er beeinflusst unsere Neigung zu Allergien oder Unverträglichkeiten, unser Aussehen, das Körpergewicht, ja selbst unsere Gemütslage. In diesem iMpuls-Dossier erfährst du, wie wir ihn hegen und pflegen, und was wir bei Blähungen, Verstopfung oder Aufstossen machen können.
Andrea Fringeli, Ernährungsberaterin
Die Beschwerden sind auf die Zuckeraustauschstoffe zurückzuführen, die in diesen Produkten enthalten sind. Zu den Zuckeraustauschstoffen zählen Xylit, Sorbit, Mannit, Maltit, Isomalt, Lactit und hydrierte Stärkehydrolysate. Aufgrund ihrer speziellen Eigenschaften werden diese Stoffe gerne für zahnschonende Süssigkeiten verwendet. Von unserem Körper werden sie nur langsam verdaut und aufgenommen; ein Teil gelangt unverdaut in den Dickdarm. Dort werden sie einerseits von den Mikroorganismen unter Gasbildung abgebaut; anderseits binden sie Wasser und weichen dadurch den Stuhl auf. Diese Vorgänge machen sich in Form von Blähungen und/oder Durchfall bemerkbar.
Kinder und Personen, welche nur selten mit Zuckeraustauschstoffen gesüsste Produkte geniessen, reagieren besonders empfindlich. Nach einer Gewöhnungsdauer verschwinden die Beschwerden aber meist wieder. Dennoch gilt zu beachten, dass auch zahnschonende Süssigkeiten mit Mass genossen werden müssen.
Aus den erwähnten Gründen muss gemäss Lebensmittelverordnung auf Lebensmitteln, welche pro Kilogramm oder pro Liter mehr als 100g Zuckeraustauschstoffe enthalten, der Hinweis «kann bei übermässigem Verzehr abführend wirken» aufgedruckt werden.
Dr. med. André Dietschi, Leiter Medbase Diepoldsau und Heerbrugg, Facharzt für Allgemeinmedizin, Sportmedizin SGSM
Das könnte zu wenig sein. Es wird empfohlen, dass man täglich nebst der Nahrungsaufnahme 1.5 bis 2 Liter Flüssigkeit zu sich nimmt. Wie viel man trinken sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel von der Aussentemperatur oder von körperlichen Aktivitäten. Durch Schwitzen verliert der Körper sehr schnell viel Flüssigkeit. Sichere Zeichen, dass Sie zu wenig getrunken haben, sind ein erhöhtes Durstgefühl, dunkler Urin und wenig Urinabgang. Austrockungszeichen zeigen sich auch an der Hautfalte am Handrücken.
Dr. med. André Dietschi ist Leiter Medbase Diepoldsau und Heerbrugg, Facharzt für Allgemeinmedizin, Sportmedizin SGSM und Ultraschall SGUM.Claudia Vogt, Ernährungsberaterin
So generell lässt sich das nicht sagen. Diese Empfehlung kommt von der Alternativmedizin, da geglaubt wird, dass es schwerer verdaulich ist. Wenn Sie merken, dass Salat oder rohes Gemüse Sie abends plagen, dann lassen Sie es lieber weg. Wenn Sie nichts dergleichen merken, können Sie es weiter essen.
Claudia Vogt ist Ernährungsberaterin Bsc, Schweizerischer Verband der Ernährungsberater/innen. Sie verfügt über mehrjährige Berufserfahrung. Zur Zeit arbeitet sie als Ernährungsberaterin beim Universitätsspital Zürich.