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Gesünder leben?

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Burn-on – Leben im Dauerstress

Ein bis auf die Minute durchgeplanter Tagesablauf, eine übervolle Agenda, endlose To-do-Listen – und trotzdem funktioniert man weiter: Das Phänomen Burn-on beschreibt einen Zustand chronischer Erschöpfung ohne Zusammenbruch. Was genau ist Burn-on und was kannst du dagegen tun?

Burn-on: Was ist das?

Burn-on ist ein relativ neuer Begriff und bezeichnet eine Vorstufe des Burnouts. Oft erkennen nicht einmal die Betroffenen selbst die Anzeichen. Menschen mit Burn-on gelten als leistungsbereit, diszipliniert und engagiert – sie geben alles im Job, definieren sich stark über ihre Leistung, übernehmen Verantwortung und halten durch. Doch der Preis ist hoch: Das innere Feuer brennt ununterbrochen – ohne Pause, ohne Erholung.

Was ist das Burn-on-Syndrom?

Das Burn-on-Syndrom beschreibt einen Zustand chronischer körperlicher und seelischer Erschöpfung, eine Art Dauerstress. Nach aussen hin funktionieren Betroffene weiterhin, doch innerlich sind sie am Limit. Obwohl das Phänomen noch wenig erforscht ist, gilt es unter Expertinnen und Experten bereits als moderne Zivilisationskrankheit. Besonders gefährdet sind perfektionistische Menschen mit ausgeprägtem Pflichtgefühl und hoher Arbeitsbelastung.

Was ist der Unterschied zwischen Burnout und Burn-on?

Im Gegensatz zum Burnout führt Burn-on nicht zu einem völligen Zusammenbruch. Die Betroffenen sind zwar chronisch überbelastet, schaffen es aber dennoch, über Monate oder Jahre hinweg zu funktionieren – trotz Anspannung, fehlender Lebensfreude und Erschöpfung. Man spricht auch von einem «stillen Nervenzusammenbruch» oder einem «stillem Burnout», weil Symptome verdrängt oder bagatellisiert werden. Doch auch ein Burn-on kann die Gesundheit stark beeinträchtigen.

Was sind die Symptome von Burn-on?

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Burn-on ist ein verstecktes Leiden, das leider leicht übersehen wird – von der Familie und dem Arbeitsumfeld, aber auch von den Betroffenen selbst. Dennoch gibt es einige typische Symptome: 

  • Innere Unruhe und Anspannung, auch in der Freizeit 
  • Schlafprobleme und ständiges Gedankenkreisen, v.a. um die Arbeit
  • Perfektionismus und das Gefühl, nie genug zu leisten
  • Emotionale Erschöpfung, Reizbarkeit bis hin zum sozialen Rückzug 
  • Körperliche Beschwerden wie Verspannungen (v.a. Rücken und Nacken), Magenprobleme, Kopfschmerzen, Bluthochdruck – mit Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall
  • Verlust von Freude und Motivation – man funktioniert nur noch aus Pflichtgefühl
  • Zynismus und Gleichgültigkeit bei langfristiger Überforderung

Wie sieht die Behandlung bei Burn-on aus?

Viele Betroffene verdrängen oder bagatellisieren die Symptome über längere Zeit. Aber wer die oben genannten Anzeichen bei sich erkennt, sollte sie ernst nehmen – Burn-on ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Warnsignal des Körpers. Und es gibt wirksame Wege aus dem Dauerstress:

  • Stressreduktion und Achtsamkeitstraining (z.B. durch Autogenes Training, Meditation, Yoga)
  • Entschleunigung durch gezieltes Zeitmanagement und bewusste Pausen 
  • Gesunde Grenzen setzen im Beruf und Privatleben
  • Körperliche Bewegung und Aktivitäten, die neue Energie schenken
  • Gesprächstherapie, psychologischen Beratung  
  • Bei starken Beschwerden: ärztliche Unterstützung bei Schlafstörungen oder depressiven Symptomen

Der erste und wichtigste Schritt: erkennen, dass etwas nicht stimmt – und Hilfe annehmen.

Tipps – So vermeidest du Burn-on

Burn-on entsteht oft, weil Menschen ihre eigenen Grenzen immer wieder übergehen. Prävention ist deshalb besonders wichtig:

  1. Plane jeden Tag bewusst Pausen ein – nicht nur in den Ferien.
  2. Lerne, Nein zu sagen – auch wenn es im ersten Moment unangenehm ist. 
  3. Reduziere deine digitale Präsenz: Das Handy darf auch mal aus sein; Mails müssen nicht auch noch abends und am Wochenende beantwortet werden.
  4. Pflege soziale Kontakte, die dich stärken und nicht belasten.
  5. Hinterfrage deine inneren Antreiber: Muss wirklich immer alles perfekt sein? Bist immer du zuständig?
  6. Finde Ausgleich durch Bewegung in der Natur, Hobbys oder kreative Aktivitäten – aber ohne Leistungsdruck.

Ist Burn-on eine anerkannte Krankheit?

Buchtipp

«Burn on: Immer kurz vorm Burn out» von Timo Schiele und Berndt te Wildt, Droemer Taschenbuch
Die beiden Experten haben den Begriff «Burn-on» geprägt und erklären in ihrem Buch die Hintergründe und Facetten dieses Phänomens. Verständlich geschrieben und mit vielen praktischen Tipps – auch für Laien sehr lesenswert.

Wie das Burnout ist auch Burn-on bisher keine offiziell anerkannte Krankheit im medizinischen Sinn. Vielmehr handelt es sich dabei um einen beschreibenden Begriff für ein reales Phänomen: das stille Leiden vieler Menschen, die trotz Beschwerden weiter machen. Doch auch ohne Diagnose ist Burn-on ernst zu nehmen, denn unbehandelt kann er sich zu einem vollständigen Burnout oder zu einer Depression führen.

Fazit: Burn-on rechtzeitig erkennen und handeln

Burn-on ist mehr als nur Stress – es ist ein Zustand tiefer Erschöpfung, verborgen hinter einer funktionierenden Fassade. Wenn du frühzeitig auf Warnsignale achtest, kannst du gegensteuern und neue Wege gehen, bevor du ausbrennst.

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von Nadia Fernández,

veröffentlicht am 19.06.2025


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