Entzündungen im Hörorgan können heftige Beschwerden verursachen. Dann ist oft ärztliche Hilfe angesagt, denn harmlos sind diese nur selten.
Er taucht auf wie aus dem Nichts: ein dumpfer, brennender oder stechender Schmerz im Ohr, der einen kaum noch einen klaren Gedanken fassen lässt. Manchmal gesellt er sich zu einer Erkältung oder einer Nebenhöhlenentzündung hinzu. Harmlos ist er keinesfalls.
Verstärkt sich der Schmerz, wenn man am Ohrläppchen zieht, steckt vermutlich eine Gehörgangsentzündung dahinter. Steigen Krankheitserreger über den Verbindungsgang, der Eustachischen Röhre, aus dem Nasen-Rachen-Raum in das Mittelohr auf, verursachen sie dort eine Entzündung. Die Folgen sind heftige Schmerzen, Fieber, Schwindel und Hörminderung. Vor allem Kinder sind von Mittelohrentzündungen betroffen.
Auf Hausmittelchen allein zu vertrauen wäre jetzt falsch. Ohne ärztliche Therapie kann eine akute Mittelohrentzündung ernste Komplikationen bis hin zu einem Hirnabszess verursachen. Entwarnung ist auch dann nicht gegeben, wenn der Schmerz plötzlich nachlässt. Vor allem nicht, wenn eitrige Flüssigkeit aus dem Ohr läuft. Dann könnte das Trommelfell gerissen sein. Bei Ohrenschmerzen jeglicher Art sollte man den Arzt konsultieren. Nur ein geschulter Blick ins Ohr kann die Diagnose sichern.
Oftmals wird ein abschwellender Nasenspray verschrieben, um die Nase und die Zugänge zum Mittelohr wieder gut zu belüften. Entzündungshemmende Präparate lindern den Schmerz und senken das Fieber. In manchen Fällen muss ein Antibiotikum angewendet werden. (lesen Sie unten weiter...)
Ohrenschmerzen können auch im äusseren Gehörgang entstehen, etwa wenn Erreger durch feinste Hautrisse in das Gewebe eindringen. Der Grund dafür ist oftmals eine falsche Reinigung: Um Ohrenschmalz zu entfernen, stochern manche mit allen möglichen Geräten im Ohr herum.
Solche Manöver sind nicht nur riskant, sondern auch unnötig: Das Ohr reinigt sich von selbst. Bei der Reinigung mit Wattestäbchen wird das Schmalz weiter in den Gehörgang geschoben, wobei ein Pfropf entsteht. Der Hohlraum zwischen Pfropf und Trommelfell bietet Krankheitserregern eine ideale Brutkammer.
Wer bei Druckschwankungen im Flugzeug über Ohrenbeschwerden klagt, kann sich meistens selber behelfen. Die Schmerzen lassen sich verringern, indem man 30 Minuten vor Start und Landung ein abschwellendes Nasenspray verwendet.