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Gesünder leben?

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Hautalterung: Das hilft gegen Falten im Gesicht

Die wenigsten sind erfreut, wenn sie beim Blick in den Spiegel die ersten Fältchen um Augen und Mundwinkel entdecken. Einige geben viel Geld aus für kosmetische Mittelchen oder legen sich gar auf den Operationstisch. Doch es gäbe ein sehr viel günstigeres und einfacheres Mittel, um die Hautalterung zu verlangsamen.

Wie kann ich die Hautalterung stoppen?

Das ist leider unmöglich. Dass sich die Haut mit den Jahren verändert, ist etwas Natürliches. Mit gutem Sonnenschutz, den richtigen Pflegemitteln, einem gesunden Lebensstil und einigen kosmetischen Kunstgriffen kann man den Prozess jedoch verlangsamen und die Gesichtshaut etwas straffer und frischer erscheinen lassen. Diese Massnahmen frühzeitig zu ergreifen, ist umso wichtiger, weil Hautalterung niemals rückgängig gemacht werden kann. Wann soll man mit Anti-Aging-Massnahmen beginnen? «Während der Sonnenschutz bereits in der Kindheit unumgänglich ist, werden Anti-Aging-Produkte erst ab etwa Ende 20 empfohlen», betont Dr. med. Brigitte Kalbacher, Dermatologin und Leiterin des Medbase Medical Centers St. Gallen am Vadianplatz. Sie führt weiter aus: «Bei Jugendlichen können sie kontraproduktiv sein, weil sie zu reichhaltig sind und damit die Entstehung von Akne begünstigen.»

Wieso verändert sich die Haut mit den Jahren überhaupt?

Dazu tragen mehrere Faktoren bei: Einerseits werden der Stoffwechsel und die Durchblutung langsamer, wodurch die Zellen weniger gut ernährt werden und sich nicht mehr so schnell erneuern können. Andererseits bewirkt der Rückgang des sogenannten Kollagens – eines Proteins, das in der Haut stützende Fasern bildet – und der Fibroblasten-Zellen im Bindegewebe, dass die Haut an Volumen und Straffheit verliert. Auch nimmt die Talgproduktion ab, womit die Haut weniger geschmeidig wirkt.

Wie schnell der Prozess voranschreitet und wie stark die Falten sind, ist teilweise naturgegeben. Etwas fülligere Menschen und solche mit einem talgreicheren Hauttyp sind in dieser Beziehung tendenziell im Vorteil.

In welchem Alter verändert sich die Haut am meisten?

Im Prinzip ist es ein stetig fortschreitender Prozess, der sich bereits ab etwa 25 Jahren mit ersten feinen Fältchen rund um Augen, Brauen und Oberlippe bemerkbar machen kann. Mit den Jahren entwickeln sich daraus teils ausgeprägte, tiefe Furchen. Es gibt Lebensphasen, in denen die Hautalterung schneller voranschreiten kann. Bei Frauen sind dies oft die Wechseljahre, also ab etwa Mitte 40. Dann geht das weibliche Hormon Östrogen zurück, was die Haut dünner und trockener werden lässt. (Fortsetzung weiter unten…)

Was hilft gegen vorzeitige Hautalterung?

Am allerwichtigsten ist ein guter Sonnenschutz. Denn UV-Strahlen bräunen nicht nur, sondern führen langfristig zu einer trockenen, ledrigen und manchmal auch fleckigen Haut. Sie schädigen die Zellen und begünstigen Hautkrebs – und zwar nicht erst bei einem Sonnenbrand. Schon ein leicht gebräunter Teint, den man mit Gesundheit und Ferienerholung in Verbindung bringt, ist für die Haut kein Gewinn. UV-Licht ist zu rund 80 Prozent für die Hautalterung verantwortlich.
«Viele fürchten sich mehr vor Falten als vor Krebs», sagt Dr. med. Brigitte Kalbacher. Mit diesem Argument könne sie ihre Patientinnen und Patienten meist besser motivieren, sich vor der Sonne zu schützen. Am besten sei es, die Sonne zu meiden. Ist dies nicht möglich, sollte man schützende Kleider tragen und an exponierten Stellen Sonnencreme mit einem hohen Schutzfaktor benutzen, und zwar sowohl gegen UV-A- als auch UV-B-Strahlen. In kosmetischen Tagescremen sei leider nicht immer ein Sonnenschutz enthalten, und wenn, dann oft nur gegen UV-B-Licht, bedauert Kalbacher. «Bei starker Hautalterung und Altersflecken empfehle ich fürs Gesicht statt einer Tagescreme eine normale Sonnencreme mit Faktor 30 bis 50. Und dies sogar bei Bewölkung.»

Begünstigt das Solarium die Hautalterung ebenfalls?

Trotz verlockender Versprechen vieler Solariumbetreiber: Fachpersonen warnen vor dem Wellness-Angebot. Denn auch in Solarien dringen UV-Strahlen in die Haut ein, die das Kollagen schädigen und die Pigmentierung anregen. Dies lässt die Haut schneller altern und kann zu Hautkrebs führen.

Was ist sonst noch wichtig, um das Gesicht jung zu halten?

Auch ein gesunder Lebensstil kann den Erschlaffungsprozess verlangsamen. Vor allem: Nicht rauchen! Denn Rauchen macht die Haut fahl, gräulich, grobporig und faltig und sie verliert an Elastizität. Dasselbe gilt für übermässigen Alkoholkonsum und in geringerem Masse für Stress. Ebenfalls gut für eine Regeneration aller Organe, darunter auch der Haut, ist genügend Schlaf. (Fortsetzung weiter unten…)

Welche Lebensmittel helfen gegen Hautalterung?

Eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse kann ebenfalls zu einer schöneren Haut beitragen. Besonders günstig sind Nahrungsmittel mit vielen Antioxidantien. Diese Stoffe neutralisieren sogenannte freie Radikale. Das sind aggressive Moleküle, die den Alterungsprozess beschleunigen. Reich an Antioxidantien sind unter anderem Blaubeeren, Tomaten, Nüsse, Kaffee und Hülsenfrüchte. Ungünstig wirkt sich dagegen eine Ernährung mit vielen Kohlenhydraten und gesättigten Fettsäuren aus, wie sie vor allem in tierischen Produkten, aber auch Palm- und Kokosöl enthalten sind. 
 

Kann man dem Prozess mit kosmetischen Produkten vorbeugen?

Tages- und Nachtcremen sowie spezielle Produkte für die Augenpartie verleihen der Haut mehr Feuchtigkeit, verhindern das Austrocken und lassen sie dadurch weniger faltig wirken. Es handelt sich jedoch um temporäre, ästhetische Massnahmen, die den generellen Prozess kaum merklich bremsen können. Die abendliche Hautreinigung mit Wasser und eventuell einer seifenfreien Lotion entfernt schädliche Stoffe aus der Umwelt. Auf alkoholhaltige und andere aggressive Produkte sollte man jedoch verzichten, weil diese die natürlichen, gesunden Hautbakterien zerstören können. Peelings helfen zudem, abgestorbene Zellen loszuwerden. Einen kleinen, sichtbaren Effekt hat das Auftragen von Hyaluronsäure an faltenreichen Stellen. Die körpereigene Substanz – ein Zuckermolekül – bindet Wasser und lässt die Haut damit etwas fülliger aussehen.

Welche Creme ist am besten für mich?

«Das Produkt sollte sich nach dem Hauttyp richten», sagt Dermatologin Brigitte Kalbacher. Bei trockener Haut rät sie zu einer leicht fettenden Creme, bei hoher Talgproduktion dagegen zu einem fettarmen Produkt. Nachgewiesen ist zudem der Effekt von Vitamin C und Retinoiden – Stoffe aus der Vitamin-A-Gruppe. Gemäss der Harvard Medical School kann Retinol die Kollagen-Produktion anregen und Leberflecken reduzieren, indem es den Pigmentstoff Melanin verändert.

Was ist von Botox, Laser und Schönheitschirurgie zu halten?

Injektionen mit Botox oder Hyaluronsäure an faltenreichen und schlaffen Stellen können für einige Monate einen sichtbaren Effekt haben. Obwohl Botox ein Nervengift ist, das die Muskeln lähmt, ist es bei korrekter Anwendung ungefährlich. Eine temporäre Hautstraffung erreicht man auch mit Laserimpulsen oder feinen Nädelchen, welche die Haut perforieren und damit die Kollagensynthese anregen. Die letzte Möglichkeit ist das Skalpell. Schönheitsoperationen wie etwa Liftings sind heutzutage verbreitet und verlaufen bei erfahrenen Fachpersonen meist erfolgreich. Sie sind jedoch teuer und wie jede Operation mit einem kleinen Risiko verbunden.

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von Andrea Söldi,

veröffentlicht am 16.09.2024


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