Das grösste Organ des Körpers sendet Botschaften aus, wehrt Eindringlinge ab, kühlt und wärmt und schützt. Mit rund 10 Kilo ist es auch das schwerste.
Sie wiegt rund 10 Kilo, misst etwa 1,8 Quadratmeter und ist – je nach Region – einen bis vier Millimeter dünn: Die Haut ist das grösste Organ im menschlichen Körper. Tag und Nacht registriert sie, was auf den Körper einwirkt. Wollen Mikroben eindringen, alarmieren spezielle Immunzellen in der Haut das Immunsystem. Mit ihren fingerförmigen Ausläufern schnappen sie das fremde Objekt und zeigen es den Abwehrzellen, die so lernen, was zu tilgen ist.
Die Haut hilft auch, dass der Körper weder überhitzt noch auskühlt. Etwa 7 bis 14 Gramm Wasser verdunsten beim Erwachsenen pro Stunde durch die Haut. Wird es richtig anstrengend und heiss, legen die Schweissdrüsen los: Sie produzieren pro Stunde bis zu 1,5 Liter Schweiss. Er verdampft und kühlt. Die Haut kann noch mehr: Sie schützt vor UV-Strahlung, vor Chemikalien, vor Verletzungen. Für den UV-Schutz sind Melanozyten zuständig. Diese Zellen produzieren hautbräunende Pigmente. Deren eigentlicher Zweck ist, das Erbgut der Hautzellen vor UV-Schäden zu bewahren.
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Die Hornschicht schützt vor Chemikalien und anderen Einflüssen. Auch wenn der Mensch «auf der faulen Haut liegt», ist sie konstant in Bewegung. Am Grund dieser Hautschicht sind die Keratinzellen daheim, oben sind rund 16 Lagen Hornschuppen, die peu à peu abgeschilfert werden. Die Keratinzellen liefern ständig Nachschub, indem sie sich teilen: Eine der Tochterzellen wandert binnen 30 Tagen zur Oberfläche, bis sie dort als Hornschüppchen endet. Die andere bleibt, wo sie ist, und teilt sich. Ihren Namen verdanken diese Zellen dem Eiweiss Keratin, aus dem ihr Gerüst besteht.
Insgesamt hat die Haut drei «Stockwerke»: Oberhaut (Epidermis), Lederhaut (Cutis) und Unterhaut (Subcutis). Seine Reissfestigkeit und Elastizität verdankt das Organ den vielen kollagenen und elastischen Fasern in der Lederhaut. Reicht eine Wunde bis dorthin, bleibt eine Narbe zurück. In der Unterhaut entspringen die Haare, die ausser den Handflächen und Fusssohlen den ganzen Körper bedecken. Kleine Talgdrüsen münden in die Haarwurzelscheide. Ihr Talg lässt das Haar glänzen.
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Gegen Kälte schirmt das Unterhautfettgewebe ab. Es ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich dick, bei Frauen meist ausgeprägter als bei Männern. Am Bauch findet sich mehr «Depotfett», an der Fusssohle dagegen sogenanntes «Baufett». Eine Funktion der Haut geht oft vergessen: Sie kommuniziert, jedoch nicht immer zur Freude des Menschen, der errötet. Ihr zweites Kommunikationsmittel sind Duftdrüsen, vor allem am behaarten Kopf, in der Achsel und im Genitalbereich. Ob sich zwei gut riechen können, hängt auch von der Haut ab.