Scheint die Sonne, ist er meist nicht weit: der Sonnenbrand. Doch wie genau lässt er sich verhindern? Wir haben für dich die wichtigsten Sonnenschutz-Tipps zusammengestellt.
Ein Sonnenbrand ist nicht nur schmerzhaft, er ist gefährlich. Denn er kann bleibende Schäden hinterlassen und sogar zu Hautkrebs führen. Dieser wird durch die UVB-Strahlen ausgelöst. Sie können das Erbgut der Hautzellen schädigen. Und auch die UVA-Strahlen, die eigentlich für die Hautalterung verantwortlich sind, können die Entstehung von Hautkrebs fördern. Jeder Sonnenbrand ist einer zuviel und jede Bräunung ist ein Zeichen dafür, dass die Haut sich schützen will. Es gibt keine gesunde Bräune.
«Vorbeugen ist besser als heilen»: Diesem Slogan kommt beim Schutz vor einem Sonnenbrand eine speziell grosse Bedeutung zu. Die menschliche Haut ist empfindlich und sie vergisst nie. Zudem gelten Sonnenbrände insbesondere bei Kindern als gefährlich. Verhindert werden können sie relativ einfach. Dies sind die 10 besten Sonnenschutz-Tipps zum Vorbeugen.
(Fortsetzung weiter unten…)
Bei den Sonnenschutzmitteln ist das massgebende Kriterium der Lichtschutzfaktor (LSF, englisch: SPF). Dieser gibt einen Anhaltspunkt, wie lange man sich in der Sonne aufhalten kann, bis es zu einem Sonnenbrand kommt. Allerdings ist das ein theoretischer Wert, da die Eigenschutzzeit je nach Hauttyp unterschiedlich ist. Der LSF ist somit nur als Richtschnur zu verstehen. Denn er wird im Labor nach standardisiertem Auftragen getestet. Dermatologen empfehlen einen Lichtschutzfaktor von mindestens 30, bei empfindlicher Haut gar einen Faktor von 50.
Im Alltag reiben die Menschen in der Regel viel weniger Sonnenschutzmittel ein als eigentlich nötig wäre. Um den angegebenen Lichtschutzfaktor zu erreichen, müsste eine erwachsene Person rund sieben Esslöffel Sonnencreme verwenden. Für das Gesicht reicht eine haselnussgrosse Menge. Trägt man zu wenig Sonnenschutz auf, reduziert sich die Schutzwirkung. Auch wirken die Produkte zwar sofort, allerdings ist es laut Peter Itin, ehemaliger Chefarzt der Dermatologie am Universitätsspital Basel, ratsam, sie 20 bis 30 Minuten vor der Sonneneinstrahlung einzureiben, weil sie so besser haften. Zudem geht das Sonnenschutzprodukt bei Freizeitaktivitäten und durch Abrieb häufig schnell wieder verloren. Sonnencreme richtig auftragen ist also nicht alles. Es ist auch empfehlenswert sich regelmässig, also nach zwei Stunden, erneut einzucremen - auch ohne den Aufenthalt im Wasser.
Theoretisch schützt ein Sonnenschutzspray bei gleichem LSF genauso gut wie eine Creme. Die Produkte unterscheiden sich nur in der Textur. Allerdings werden Sprays in der Regel spärlicher aufgetragen, die Schutzleistung ist damit kleiner. Die Filtersysteme werden aber den jeweiligen Texturen angepasst und nach strengen Standards auf ihre Wirksamkeit geprüft. Mithilfe von Filtern ist es hingegen nicht möglich, die Haut vor Infrarotstrahlen (IR-A-Strahlen) zu schützen. Diese Strahlen setzen in den Hautzellen freie Radikale frei und beschleunigen die Hautalterung. Der Schutz der Sun-Look-Produkte setzt deswegen in den Zellen mit antioxidativen Wirkstoffen an, welche diese freien Radikale neutralisieren. (Fortsetzung weiter unten…)
Facharzt für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Medbase Zürich Oerlikon
Die Schädigung der Haut beim Sonnenbrand entsteht durch die Energie der UV-Strahlung. Innerhalb einiger Stunden entwickelt sich eine Entzündung, die sich in einer schmerzhaften Hautrötung zeigt. Es kann sogar zur Blasenbildung kommen.
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie FMH, Leiterin des Medbase Gesundheitszentrum St. Gallen am Vadianplatz
Man unterscheidet verschiedene Formen: Polymorphe Lichtdermatose, Phototoxische Reaktion, Photoallergische Reaktion, Lichturtikaria. Am häufigsten ist die Polymorphe Lichtdermatose. Es besteht meist eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber UVA-Strahlen. Nach Exposition entstehen Stoffwechselprodukte, die eine meist stark juckende Entzündung in der Haut verursachen. Dies mit einer saisonalen Häufung im Frühjahr bis Frühsommer.
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Ja, sie schützen. Allerdings ist zu bedenken, dass ein klassisches weisses T-Shirt dennoch etwa 40% UV-Anteil durchlässt. Deshalb sind farbige Textilien besser geeignet (Farbpigmente machen den Stoff meist blickdichter), das Gewebe sollte fein verwoben sein. Um die Unterschiede zu sehen, kann man den Stoff einfach gegen das Licht halten. Nasse Textilien lassen ebenfalls mehr UV-Licht durch. Es gibt bereits UV-dichte Shirts insbesondere für den Sport.
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Man sollte sich sogar mehrfach eincremen; etwa alle 2-3 Stunden. Nach dem Aufenthalt im Wasser ebenfalls, sofern die Creme nicht einen fortbestehenden Schutz nach dem Baden garantiert.
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Babys unter 1 Jahr sollte man immer vor der direkten Sonneneinstrahlung und der Hitze schützen, weil der Eigenschutz sich noch entwickelt. Kleidung, Kopfbedeckung und ggfs. auch eine Sonnenbrille sollten Standard sein. Es gibt im Handel auch Sonnenschutzprodukte, die für Kleinkinder geeignet sind (z. B. auf Mikropigment Basis). Ein Schirm alleine reicht aufgrund der Streustrahlung auf Dauer nicht aus.
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Der Kopf als "Sonnenterrasse" sollte besonders gut geschützt werden, am besten mit Sonnenschutzöl oder -fluid mit hohem Lichtschutzfaktor (50) oder noch besser mit einer Licht-undurchlässigen Kopfbedeckung.
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie FMH, Leiterin des Medbase Gesundheitszentrum St. Gallen am Vadianplatz
Mechanisches Abdecken mit Textilien oder Pflaster ist am sichersten. Falls dies ungeeignet scheint, empfehle ich das Auftragen eines Sonnenschutzes mit einem Faktor 50+. Es gibt dafür auch Sticks, die eine gute Haltbarkeit auf der Narbe erreichen und ausreichend dick aufzutragen sind.
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Kühlen in den ersten Stunden ist absolut sinnvoll. Nützlich sind kühlende Umschläge. Kalter Schwarztee eignet sich dafür gut, denn die vorhandenen Gerbstoffe beruhigen die Haut zusätzlich. Je nach Fläche ist auch das Auftragen von Gurke oder Joghurt eine erprobte Möglichkeit.
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Eine Apres Lotion dient in der Regel zur Kühlung und zur regenerierenden Pflege nach dem Sonnenaufenthalt. Die Schäden eines Sonnenbrandes vermag sie aber nicht auszugleichen. Das heisst, die Beschwerden werden gelindert, der Schaden bleibt leider.
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Die Sonnencreme würde ich noch verwenden - es ist allerdings möglich, dass die Schutzwirkung nicht mehr ganz der entspricht, die angegeben ist. Beim Aufbewahren der Creme würde ich darauf achten, sei möglichst kühl zu lagern und auch den Deckel vorher gut zu säubert. Ist die Konsistenz, die Farbe und Geruch nicht beeinträchtigt, kann sie noch verwendet werden - möglichst in ausreichender Menge auftragen.
Neben den iMpuls-Tipps, haben wir uns auch auf der Strasse umgehört und nachgefragt: “Was machst du, um einem Sonnenbrand vorzubeugen?” Die Antworten im Video.