Macht Sport anfälliger für Erkältungen? Wie lange dauert die Leidenszeit? Und wie steckt man sich überhaupt an? 15 Antworten rund um die Erkältung.
Stimmt. Kinder sind etwa fünf bis acht Mal im Jahr verschnupft. Etwa jedes zehnte, ansonsten gesunde Kind ist sogar mehr als zwölf Mal jährlich erkältet. Und bei Krippenkindern sind bis zu 13 Erkältungen pro Jahr normal. Bei Erwachsenen hingegen sind drei Erkältungen im Jahr der übliche Durchschnitt. Mehr sind es bei denjenigen, die mit kleinen Kindern zu tun haben. Senioren haben statistisch die geringste Anzahl an Erkältungen.
Jein. Schuld an der Erkältung ist immer ein Erreger, meist ein Virus. Bei Unterkühlung hat er leichteres Spiel, weil dann die Schleimhäute schlechter durchblutet werden. Ein kurzes, warmes Bad tut bei beginnender «Erkältung» oft wohl. Bei Fieber sollte man nicht warm baden, weil es den Kreislauf zusätzlich belastet.
Bloss nicht. Denn Alkohol tut dem Körper nicht gut und macht erst noch anfälliger für Erkältungen. Ausreichend zu trinken ist zwar wichtig, um die Schleimhäute feucht zu halten. Wenn die Schleimhäute austrocknen, können Erreger leichter eindringen. Aber anstelle von Alkoholischem besser Erkältungstee, Milch mit Honig (gegen Husten) oder Wasser.
Richtig. Einige Studien haben gezeigt, dass Menschen, die weniger als sechs bis sieben Stunden pro Nacht schlafen, tendenziell anfälliger für Erkältungen sind. Der Schlafmangel wirkt sich ungünstig auf das Immunsystem aus. Das gilt auch für dauerhaften Stress.
Stimmt. Die Mehrheit der Erkältungen wird mit den Händen übertragen. Händehygiene ist darum eines der wirksamsten Mittel, um sich nicht zu erkälten. Wasser und Seife genügen dabei vollauf. Spezielle antimikrobielle Seifen sind für den Normalgebrauch unnötig.
Ja. Im Allgemeinen sind sportliche Menschen zwar eher widerstandsfähiger als Couch Potatoes. Aber bei sehr intensivem Training oder nach Wettkämpfen werden Athletinnen und Athleten anfälliger für Erkältungen.
Nein. Sie schützt einen Teil der Geimpften vor der echten Grippe (Influenza). Wie gut sie wirkt, hängt unter anderem mit dem Alter zusammen und damit, ob die Impfung die zirkulierenden Grippeviren gut abdeckt. Gegen andere Erkältungsviren bietet sie keinen Schutz. (Fortsetzung weiter unten…)
Nur wenn man Glück hat, meist geht sie länger. Ein Husten kann durchaus mal drei Wochen anhalten, ein heftiger Schnupfen zwei bis drei Wochen. Im Durchschnitt dauert eine Erkältung zehn Tage.
Falsch. Mehr als 90 Prozent der Erkältungen werden durch Viren verursacht – und gegen Viren helfen keine Antibiotika. Diese Medikamente nützen nur gegen Bakterien. Trotzdem erwarten viele Patienten auch heute noch, dass ihnen bei einer Erkältung ein Antibiotikum verschrieben wird. Das ist aber nur in den wenigen Fällen sinnvoll, bei denen die Erkrankung durch Bakterien verursacht wird.
Richtig. Bei Fieber kommt die Immunabwehr auf Touren. Ausserdem können sich dann manche Viren und Bakterien schlechter im Körper vermehren. Und einen Vorteil für andere, die sich anstecken könnten, hat das Fieber ebenfalls: Fiebernde Menschen bleiben nämlich eher daheim. Daraus zu schliessen, dass Fieber zum Bekämpfen einer Infektion nötig ist, wäre aber falsch. Denn viele Infekte erledigt das Immunsystem auch ganz ohne Fieber.
Das kommt drauf an. Es kann gefährlich sein, muss aber nicht. Weil es für Laien aber schwierig zu beurteilen ist, gilt der Rat: Bei hohem Fieber rasch einen Arzt konsultieren. Mindestens so wichtig wie die Körpertemperatur sind bei Fieber der Allgemeinzustand, das Alter, das Verhalten und die (Grund-)Erkrankungen des Patienten.
Warnzeichen sind:
Falsch. Es gibt ernste Infekte, die nur mit leichter Temperaturerhöhung einhergehen oder sogar mit einer Untertemperatur (unter 36 Grad Celsius). Babys unter zwei Monaten zum Beispiel können oft noch nicht hoch fiebern. Sie können trotz schwerer Erkrankung trotzdem nur leicht erhöhte oder sogar normale Temperatur haben. Bei Kindern unter zwei Jahren muss man besonders gut aufpassen.
Ja, sich dann zu schonen ist sinnvoll. Als Faustregel gilt: Zur Schule oder zur Arbeit gehts erst wieder, wenn man mindestens einen fieberfreien Tag hatte. Unmittelbar nach überstandener Erkältung sollte man dem Körper keine Maximalleistung abverlangen und zum Beispiel sehr intensiv trainieren. Besser wartet man damit, bis man sich wieder richtig fit fühlt.
Nein. Wenn die Erkältung schon da ist, ist es für die Sauna zu spät. Sie belastet den Kreislauf dann nur noch zusätzlich zur Erkältung. Regelmässiges Saunieren kann aber erkältungsvorbeugend wirken.
Ja und Nein. Gegen den Erreger – fast immer war es ein Virus – ist man danach zwar eine Weile immun. Aber es gibt noch Hunderte andere Viren und Virentypen, die Erkältungen verursachen können. An rund der Hälfte der Erkältungen sind «Rhinoviren» schuld. Von ihnen gibt es über 100 verschiedene Typen. Immun wird man nur gegen den einen Typ, der einen gerade befallen hat. Und nebst den Rhinoviren existieren noch Adenoviren, Parainfluenzaviren, vier Typen von Coronaviren, Respiratory Syncytial-Viren und, und, und…