Hüttenkäse ist der beliebte Begleiter vieler Speisen. Seine dezente Art hat den Autor zum «Hüttenkäsemann» gemacht. Lies hier warum.
Kein Stigma haftet so gut an schmalen Hüften wie jenes vom Hüttenkäse, diesem geschmacksneutralen, kalorienarmen Stoff für kleine Hintern und grosse Träume. Die Logik ist simpel: Den kauft man nur, wenn man abnehmen oder nicht zunehmen will. Warum sonst?
Ich sage es dir gern und oute mich hiermit als «Hüttenkäsemann». Das ist nicht ganz unproblematisch, denn als «Hüttenkäsemann» macht man sich verdächtig, ein Brusthaarrasierer, Bierausdemglastrinker oder Beilagenesser zu sein. Ein halber Kerl also. Ein Weichei. Einer, der abends zum Mate-Tee gern bei Rosamunde Pilcher reinschaut, im Schneidersitz auf dem Sofa.
Egal. Ich mag Hüttenkäse. Ich mag seine unaufgeregte Natur, sein unterwürfiges Wesen. Wo er auch auftaucht, nie drängt er sich in den Vordergrund, stets sorgt er mit seiner luftigen Konsistenz und dem frischen, leicht säuerlichen Geschmack auf subtile Weise für mehr Substanz. Er spielt mit, übernimmt aber nicht das Kommando. Wäre Hüttenkäse ein Kleidungsstück, er wäre ein grauer Cardigan. Als musikalischer Unterhalter wäre er Elvis Costello, als Land die neutrale Schweiz.
Auch nährwerttechnisch hat der zarte Frischkäse einiges zu bieten. Er ist ein gesunder, leicht verdaulicher Kalzium- und Eiweisslieferant. 100 Gramm enthalten 12,7 Gramm Eiweiss, das entspricht rund einem Fünftel des Tagesbedarfs eines erwachsenen Mannes. Sein Fettgehalt ist mit 4,5 Gramm pro 100 Gramm sehr bescheiden. (Fortsetzung weiter unten...)
Hüttenkäse eignet sich gut als Nahrungsmittel für jede Tages- und Nachtzeit. Ein paar Beispiele: