Eine Studie an Zwillingen zeigt, dass ein tiefer Ruhepuls mit höherer Lebenserwartung einhergeht. Ideal wäre demnach ein Ruhepuls von 66 pro Minute bei Frauen und 40 bei Männern.
Welcher von zwei Zwillingen lebt länger? Vermutlich der mit dem tieferen Ruhepuls. Das zeigt eine Studie an über 1200 dänischen Zwillingspaaren ohne Herzerkrankungen. Je grösser der Unterschied beim Ruhepuls, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Zwilling mit dem tieferen Puls den anderen überlebt. Die längste Lebensdauer hätten demnach Männer, deren Puls in Ruhe theoretisch bei 40 pro Minute liegt, und Frauen mit einem Ruhepuls von 66/min.
Dass die Zahl der Herzschläge in Ruhe mit der Lebensdauer korreliert, wissen Mediziner schon länger. Dieser Zusammenhang gilt für alle Säugetiere: Von der Maus bis zum Wal ist die gesamte Zahl an Herzschlägen im Leben erstaunlich konstant.
Beim Menschen schlägt das Herz rund 3 Milliarden Mal im Leben. Offen ist aber, ob ein tieferer Ruhepuls die Lebensdauer verlängern könnte. Die dänische Studie liefert dafür einen Hinweis. Bei 287 Zwillingspaaren mit demselben Geschlecht war im Lauf der rund 16-jährigen Beobachtungsperiode ein Zwilling verstorben.
Hatte der Unterschied des Ruhepulses zu Lebzeiten mindestens einen Schlag pro Minute betragen, starb in 56 Prozent der Fälle derjenige mit dem etwas höheren Pulsschlag früher. Differierte der Ruhepuls gar um 20 oder mehr Schläge pro Minute, starb sogar in 75 Prozent der Fälle der Zwilling mit der höheren Pulsrate zuerst.
Die Forscher weisen darauf hin, dass sich der Ruhepuls durch Sport senken lässt. Bei Diabetikern etwa sank er so nach drei Monaten um durchschnittlich sieben Schläge pro Minute.