Die Wechseljahre bringen vielfältige Beschwerden und sind ein grosser Einschnitt im Leben einer Frau. Auch depressive Verstimmungen sind möglich. Erfahren Sie mehr über die Wechseljahre, woran Sie eine Depression erkennen und was Sie dagegen tun können.
Im Übergang zur Menopause verändert sich der Frauenkörper hormonell stark. Bemerkbar macht sich das durch Hitzewallungen, nächtliche Schweissausbrüche, Haut- und Haarveränderungen, Schlafstörungen, sexuelle Probleme oder Stimmungsschwankungen. Nicht alle erleben diese Beschwerden gleich: ein Drittel aller Frauen weist kaum Symptome auf, ein Drittel leidet unter leichten bis mittleren Beschwerden und ein Drittel trifft es mittel bis stark.
Zusätzlich zur hormonellen Entwicklung spielen aber auch psychologische und soziale Faktoren eine wichtige Rolle in dieser Lebensphase. Das Risiko für Frauen, während der Wechseljahre an einer Depression zu erkranken, ist deutlich erhöht.
Für eine Studie zum Thema Depression und Wechseljahre sucht die Universität Zürich Teilnehmerinnen zwischen 40 und 55 Jahren. Was Sie erwartet, lesen Sie auf lebensmitte.org.
Depressionen zeichnen sich aus durch gedrückte Stimmung, Interesse- und Freudlosigkeit sowie einen Mangel des eigenen Antriebes. Rund 20 Prozent der Frauen in den Wechseljahren leiden nicht nur an depressiven Verstimmungen, sondern verfallen in eine Depression. Erhöhtes Risiko weisen Frauen mit einer Depression in ihrer Vorgeschichte auf, etwa während der Schwangerschaft, nach der Geburt eines Kindes oder jeweils in der zweiten Hälfte des Menstruationszyklus. Auch Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Nervosität, Ängstlichkeit oder Schlafstörungen sind typisch für die Menopause. (Lesen Sie unten weiter...)
Wenn Frauen zwischen 40 und 55 bemerken, dass sich ihre psychische Befindlichkeit stark verändert, hängt dies möglicherweise mit der Menopause zusammen. Halten die Beschwerden mehrere Tage oder sogar Wochen an, sollte eine Fachperson aufgesucht werden. Am besten untersuchen Psychologen oder Psychiater zusammen mit dem Frauenarzt die Patientin ganzheitlich. Die Behandlung kann individuell abgestimmt aus einer Auswahl oder Kombination von Psychotherapie, Hormontherapie und medikamentöser Therapie bestehen.
* Hannah Süss und Jasmine Willi sind Doktorandinnen am Psychologischen Institut der Universität Zürich.