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Gesünder leben?

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Menopause: Welche Wechseljahr-Beschwerden es gibt und was dagegen hilft

Hitzewallungen, schlechter Schlaf und trockene Schleimhäute – nach 50 leiden viele Frauen unter diversen Beschwerden. Dagegen gibt es Mittelchen und Therapien. Was hilft, weiss der Gynäkologe.

Welches sind Symptome von Wechseljahr-Beschwerden?

Typisch sind Hitzewallungen, Schlafstörungen, Müdigkeit, Gewichtszunahme, trockene Vagina, sexuelle Unlust und Stimmungsschwankungen. Zwar handelt es sich bei all diesen Symptomen nicht um lebensbedrohliche Zustände, dennoch können sie die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Wieso und wann treten Menopause-Beschwerden auf?

Wie lange dauern die Wechseljahre?

In der Regel machen sich die Beschwerden während etwa sieben Jahren bemerkbar – eine recht lange Zeit, die zudem in eine Lebensphase fällt, in der viele Frauen beruflich stark gefordert sind.

Der Grund dafür ist, dass die Eierstöcke weniger Geschlechtshormone produzieren, besonders Östrogen. Aber auch das Progesteron, das bei jüngeren Frauen in der zweiten Hälfte des Zyklus ausgeschüttet wird, geht zurück. 

Die Umstellung des Körpers setzt im Durchschnitt mit 51 Jahren ein, kann aber in Ausnahmefällen auch bereits ab 40 oder erst Mitte 50 aktuell werden. Die Menstruation tritt unregelmässiger auf; oft kommt es zwischendurch zu Schmierblutungen. Mit dem definitiven Ende der Fruchtbarkeit kann man etwa ein Jahr nach der letzten Monatsblutung rechnen.

Wie stark leiden Frauen unter Wechseljahren?

Das ist unterschiedlich. Während rund ein Drittel nicht viel davon bemerkt, berichtet ein weiteres Drittel von mässigen Beschwerden und der Rest von starken. Vielen Frauen macht dieser Übergang in die unfruchtbare Phase auch psychisch zu schaffen. Sie fühlen sich sowieso schon weniger attraktiv und abgewertet. Besonders peinlich ist es ihnen, wenn Symptome auftreten, die für andere wahrnehmbar sind – etwa weil Betroffene plötzlich schwitzen und das Fenster aufreissen.

Wie äussern sich Wechseljahr-Hitzewallungen?

Die Frauen spüren eine plötzliche Wärme in sich aufsteigen, bekommen einen roten Kopf und beginnen zu schwitzen. Bei einigen kommen die Schübe bis zu zehnmal täglich, sind aber schnell wieder vorüber. Bei anderen halten sie bis zu 15 Minuten an. Besonders mühsam sind Wallungen in der Nacht. Manche Frauen wachen ganz verschwitzt auf und müssen den Pyjama oder sogar die Bettwäsche wechseln. Danach können sie lange nicht mehr einschlafen. Viele leiden deshalb unter Kopfschmerzen und sind tagsüber müde und unkonzentriert. Dies schlägt auf die Stimmung.

(Fortsetzung weiter unten…)

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Welche Mittel helfen bei Hitzewallungen?

Viele natürliche Mittel sind mittlerweile wissenschaftlich gut erforscht. Für Hitzewallungen ist ein Effekt nachgewiesen bei Pflanzen wie Traubensilberkerze, Nachtkerze, Hopfen, Ginseng und auch bei Leinsamen. Nicht ganz so deutlich ist die Studienlage bei Salbei, obwohl die Heilpflanze bei Hitzewallungen sehr häufig angewendet wird. Empfohlen werden dagegen Soja-Isoflavone. Darauf ist man gekommen, weil Frauen in Asien viel weniger Symptome haben als hierzulande. Man geht davon aus, dass dies mit der Ernährung zu tun hat: In Asien isst man viel Tofu oder trinkt Sojamilch. Der Stoff ist aber auch in Form von Kapseln erhältlich. Erwiesenermassen hilfreich sind zudem Hypnose, Akupunktur sowie kognitive Verhaltenstherapie.

Was hilft Frauen bei Wechseljahr-Beschwerden?

Was hilft bei trockener Vagina?

Bei trockener Vagina helfen östrogenhaltige Zäpfchen oder Salben, die lokal angewendet werden. Dies verbessert die Durchblutung und somit die Befeuchtung. Obwohl das Brustkrebsrisiko bei dieser Therapie kaum steigt, braucht es dafür eine ärztliche Begleitung. Rezeptfrei erhältlich sind Sanddorn- und Nachtkerzenöl-Präparate. Bei sexuellen Aktivitäten ist zudem ein Gleitmittel hilfreich. Viele Frauen leiden ab 50 aber auch vermehrt unter trockenen Augen. Das Problem kann mit Augentropfen gelindert werden.

Jegliche Art von Sport, Bewegung und Entspannungstechniken vermag das Wohlbefinden zu steigern und die Schlafqualität zu verbessern. Zudem können Frauen so verhindern, dass sie viel Gewicht zulegen – ein Problem, das in diesem Alter ebenfalls hormonell bedingt ist. Bei einem Körpergewicht im Normbereich treten Hitzewallungen seltener auf.

Etwa ein Drittel aller Frauen nimmt in den Wechseljahren für eine Zeit lang Hormone ein. Sie helfen zu 95 Prozent sehr gut: Die Intensität und Häufigkeit der Wallungen nimmt deutlich ab, die Frauen schlafen besser und die Lebensqualität steigt. Die Risiken einer Hormonersatztherapie (Thrombose oder Brustkrebs) sind heutzutage sehr gering. Wichtig ist eine enge ärztliche Begleitung, bei der die Dosierung und hormonelle Zusammensetzung genau der individuellen Situation angepasst wird.

von Andrea Söldi,

veröffentlicht am 27.01.2022


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