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Gesünder leben?

Gesünder leben?

Die Brust selbst untersuchen

Eine von acht Frauen erkrankt in ihrem Leben an Brustkrebs. Wenn der Tumor entdeckt wird, bevor er Ableger gebildet hat, sind die Heilungschancen sehr gut.

Die Brustuntersuchung beginnt mit einem gründlichen Blick in den Spiegel: Hat sich die Haut der Brust irgendwo verändert, ist sie zum Beispiel gerötet? Bestehen sichtbare Vertiefungen oder Knoten unter der Haut? Sieht die Brustwarze so aus wie immer?

Dann werden die Brust und die Achsel mit den Fingerspitzen abgetastet. Am besten legt man dazu einen Arm über den Kopf und tastet mit den Fingern der anderen Hand. «Neu aufgetretene Knoten, Formveränderungen, Hauteinziehungen, Hautrötungen an der Brust oder Absonderungen aus der Brustwarze sollte jede Frau zügig abklären lassen», rät Cornelia Leo, die Leiterin des Interdisziplinären Brustzentrums am Kantonsspital Baden. (Fortsetzung weiter unten…)

Auch Männer können Brustkrebs bekommen

Das gilt auch für Männer: Auf 100 Frauen mit Brustkrebs kommt ein Mann mit dieser Erkrankung. Wenn die Brust grösser wird, eine Verhärtung tastbar ist oder in der Achsel ein vergrösserter Lymphknoten zu spüren ist, sollte man Rat holen.

Bei der Selbstuntersuchung gibt es eine Einschränkung: «Manche Frauen, die ein eher knotiges Brustdrüsengewebe haben, werden durch das Selbstabtasten der Brust eher verunsichert. Es ist nicht schlimm, dann auf die Selbstuntersuchung zu verzichten», sagt Cornelia Leo. Beruhigend ist auch, dass sich Knoten, die ertastet wurden, bei genauerer Untersuchung mit Mammografie, Ultraschall und/oder MRI häufig als gutartig erweisen.

Mammografie zur Früherkennung von Brustkrebs

Als Früherkennungsmethode für Brustkrebs ist das Selbstabtasten jedoch ungeeignet. Es senkt auch nicht die Sterblichkeit infolge Brustkrebs. Denn ein Brusttumor kann meist erst ertastet werden, wenn er schon recht gross ist. Die Brustspezialistin Claudia Rauh, Leiterin der Senologie an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde am Inselspital Bern, hält das regelmässige Abtasten der Brüste aber dennoch für sinnvoll, «weil es das Gespür für den eigenen Körper stärkt». Veränderungen an der Brust fallen rascher auf, wenn eine Frau ihre Brüste gut kennt. Jede dritte Krebserkrankung bei Frauen betrifft die Brust.

Viel besser geeignet zur Früherkennung ist die regelmässige Mammografie im Rahmen eines qualitätskontrollierten Screening-Programms. Dabei werden beide Brüste geröntgt. Die Mammografie kann Brustkrebs früh erkennen. Denn die Tumoren haben oft winzige, auf dem Röntgenbild sichtbare Kalkeinlagerungen – und dies meist lange, bevor sich der Krebs mit Symptomen bemerkbar macht.

Im Durchschnitt wird mit dem Mammografie-Screening bei sechs von 1’000 Frauen ein Brustkrebs entdeckt. Bei 24 von 1’000 Frauen besteht zunächst ein Verdacht auf Brustkrebs, der sich nach weiteren Untersuchungen jedoch nicht bestätigt. (Fortsetzung weiter unten…)

Heilung bei fast 90 Prozent der Frauen möglich

«Brustkrebs kann heute bei fast neun von zehn Frauen geheilt werden. Die Chancen dafür sind umso besser, wenn er früh erkannt wird», sagt die Leiterin der Senologie an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde am Inselspital Bern, Claudia Rauh. «Leider sehen wir aber nicht selten Frauen, die erst dann zu uns kommen, wenn der Brustkrebs schon sehr weit fortgeschritten ist.»

Wichtig sei, das Mammografie-Screening an einem qualitätskontrollierten Zentrum machen zu lassen, rät Claudia Rauh. Dort hat das Team viel Erfahrung und muss hohe Qualitätsstandards gewährleisten. «Die Behandlungsergebnisse werden an zertifizierten Brustzentren regelmässig überprüft», sagt Rauh.

Der Risikofaktor Alter wiegt am stärksten

Fünf bis zehn von 100 Brusttumore sind genetisch verursacht. Die prominente US-Schauspielerin Angelina Jolie zum Beispiel hat ein solches «Brustkrebs-Gen».

In allen Fällen treffen aber immer mehrere ungünstige Umstände zusammen. Am stärksten wiegt das Alter: Die allermeisten Brustkrebserkrankungen treten nach dem 50. Lebensjahr auf.

Vor dem 25. Lebensjahr Kinder zu bekommen und die Kinder mindestens sechs Monate lang zu stillen wirke sich ebenfalls günstig aus. Denn auch die Hormone spielen eine Rolle bei der Entstehung von Brustkrebs.

Gesunde Lebensweise reduziert das Risiko

«Ein gesundes Körpergewicht anstreben, nicht rauchen und mässig Alkohol trinken sind Faktoren, die das Brustkrebs-Risiko reduzieren. Das beugt auch Herz-Kreislauf-Krankheiten und anderen Krebserkrankungen vor», sagt Claudia Rauh.

Doch selbst mit gesündester Lebensweise lässt sich Brustkrebs nicht immer verhindern. «Es gibt keine Garantie, nicht trotzdem an Brustkrebs zu erkranken.»

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von Dr. med. Martina Frei,

veröffentlicht am 27.09.2021


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