Andere Behandlungen helfen genauso gut wie der arthroskopische Eingriff, haben Studien festgestellt.
Das Fazit war nach einem Jahr schon vernichtend. Jetzt liegen die Studienresultate nach zweijähriger Beobachtungsdauer vor, und sie sind nicht besser geworden: Es bringt nichts, einen abgenutzten Meniskus im Knie arthroskopisch zu entfernen.
Weder nach 12 Monaten noch nach 24 Monaten profitieren die Patienten in irgendeiner Weise von der sogenannten Teilresektion eines verschlissenen Meniskus – nicht in puncto Schmerzen und auch nicht bezüglich der Kniefunktion.
An der Studie hatten 146 Personen teilgenommen. Bedingung war, dass sie keine Kniearthrose hatten und keinen unfallbedingten Meniskusriss, sondern Schäden, die auf Verschleiss zurückgingen. Bei den 50- bis 59-Jährigen hat jeder Vierte solche Abnutzungserscheinungen am Meniskus, bei den 60- bis 69-Jährigen etwa jeder Dritte und bei den 70- bis 79-Jährigen fast jeder Zweite.
Zuerst wurden alle Studienteilnehmer arthroskopisch untersucht. Bestätigte sich der Meniskusriss, wurden sie per Los einer Gruppe zugeteilt. Bei einer Gruppe entfernte der Orthopäde den losen Anteil des Meniskus, bei der anderen Gruppe tat er nur so. Weder die Patienten noch der Orthopäde, der sie nachuntersuchte, erfuhr, in welcher Gruppe sie waren.
Die bisherigen Beweise würden durchwegs zeigen, dass Patienten sich die Teilresektion eines abgenutzten Meniskus schenken könnten – trotzdem würden weltweit jedes Jahr noch immer hunderttausende solcher Eingriffe gemacht, kritisieren die finnischen Orthopäden, die die Studie durchgeführt haben.
Quelle: «Annals of the Rheumatic Diseases»