Bevor ich zum Laufen fand, war ich ein klassischer Sportmuffel. Mein Rücken hatte daran aber gar keine Freude. So kam ich über Umwege zum Joggen. Doch alles der Reihe nach.
Bereits im zarten Alter von 26 Jahren zog ich von Arzt zu Arzt, um die Schmerzen wegzubringen. Es folgten unzählige Therapien: Chiro, Physio, Osteo. Das ganze Programm.
Genutzt hat alles nichts. Ich fühlte mich ohnmächtig gegenüber dem Schmerz und verfluchte meinen Körper. Bis einer der Ärzte auf die Idee kam, ich solle es doch mal mit einem medizinischen Training an Kraftgeräten probieren. Das wirkte erstaunlich gut, nach zwei Jahren hatte ich allerdings definitiv genug von Kunstlicht und Mucki-Maschinen.
(Fortsetzung weiter unten...)
Eines hatte mich die Zeit im Studio aber gelehrt: Mein Rücken braucht Bewegung. Darum meldete ich mich nahtlos zu einem Lauftraining für Einsteiger an. Wir begannen mit drei Kilometern, unterteilt in Laufen und Gehen, kombiniert mit Kraft- und Dehnübungen, stets begleitet von viel Geschnatter. Nach einem halben Jahr konnte ich zehn Kilometer am Stück joggen, nach eineinhalb Jahren nahm ich an einem Marathon teil.
Heute bin ich meinem Kreuz unglaublich dankbar, dass es sich gegen das Sofasurfen aufgelehnt hat. Das Laufen hat mein Leben auf der ganzen Linie bereichert: Ich habe laufend neue Freundschaften geschlossen, weil ich mich zu Beginn nur in der Gruppe zum Joggen motivieren konnte. Ich habe meinem Körper gezeigt, wer der Herr im Haus ist. Das fühlt sich unglaublich gut an. Und wenn ich heute einen schlechten Tag im Büro habe, schlüpfe ich über Mittag einfach schnell in meine Laufschuhe – und bin dann am Nachmittag garantiert besser gelaunt.