Fructane im Essen bereiten öfter und mehr Probleme als Gluten. Das zeigt eine Studie an Menschen, die sich glutenfrei ernähren.
An dem Experiment nahmen 59 Personen teil, denen Gluten im Essen nicht gut tut. Bei keinem war aber medizinisch eine Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) feststellbar.
Für jeweils sieben Tage bekamen die Versuchspersonen zu ihrer üblichen Diät täglich einen von drei, gleich schmeckenden Müesli-Riegeln. Riegel A enthielt 2,1 Gramm Fructane, in Riegel B waren 5,7 Gramm Gluten (entspricht etwa vier Scheiben Sandwich-Brot), Riegel C enthielt weder Gluten noch Fructane. Keiner der Teilnehmer wusste, welchen Riegel er in welcher Woche erhielt.
Nur 13 der 59 Versuchspersonen bereitete der Gluten-Riegel die meisten Probleme, 22 reagierten am stärksten auf den Placebo-Riegel und 24 Personen hatten die meisten Verdauungsbeschwerden in der Woche, als sie den Fructan-Riegel assen. Auch was die Schwere der Bauchschmerzen, Blähungen und Verdauungsprobleme betraf, schnitten die Fructane am schlechtesten ab. (Fortsetzung weiter unten...)
Fructane sind für den Menschen unverdauliche Pflanzen-Kohlenhydrate, die im Dickdarm von Bakterien vergoren werden. Sie stammen meist aus Weizen, Zwiebeln, Lauch, Spargel, Artischocken, Endivien, Chicorée oder Radicchio.
In Wirklichkeit könnten also die Fructane die wahren Problemverursacher sein und nicht das Gluten. Denkbar sei aber auch, dass die Kombination von Gluten und Fructanen wie zum Beispiel im Weizen noch stärkere Probleme bereiten könnten als Fructane allein, schreiben die Forscher.
Quelle: «Gastroenterology»