Legt man den BMI zugrunde, wird eines von fünf Kindern zu Unrecht als übergewichtig eingestuft. Die Formel kg/m3 ist einfacher zu berechnen und viel exakter.
Der Body-Mass-Index (BMI, kg/m2) dient weltweit als Masstab dafür, ob jemand als zu dick gilt. Er wird auch in vielen Studien benützt. Einer von fünf Heranwachsenden wird gemäss BMI jedoch zu Unrecht als übergewichtig eingestuft, einer von zehn sogar fälschlicherweise als fettleibig. Dies trifft sogar dann zu, wenn der auf Kinder zugeschnittene «BMI z-score» benützt wird, der auf den Messwerten vieler Kinder beruht.
Zu diesem Fazit kommt eine Studie an rund 2300 Kindern und Jugendlichen. Bei ihnen wurde mit einer speziellen Röntgenuntersuchung, die auch zur Knochendichte-Bestimmung dient (DXA), die Menge an Körperfett bestimmt und mit dem Resultat des «BMI z-score» verglichen. Dass dieser bei Kindern oft danebenliegt, ist bekannt. US-Forscher suchten deshalb nach einer besseren Formel für diese Altersgruppe.
Am besten schnitt der «Tri-Ponderal-Index» (TMI) ab: Körpergewicht in Kilo geteilt durch die Grösse3 (in Metern). Ein 1,50 m grosses Kind, das 40 Kilo wiegt, hat einen TMI von 40:(1,5 x 1,5 x 1,5) = 11,85. Der TMI stufte «nur» 8,4 Prozent der Kinder falsch als übergewichtig ein, beim BMI waren es 19,4 Prozent. Vor allem bei Knaben erwies sich der TMI als besser. Übergewichtig ist ein Adoleszent ab einem TMI von 16 kg/m3 (Knaben) beziehungsweise 16,8 (Mädchen).
Bereits 1908 hatte der Schweizer Physiologe Fritz Rohrer einen sehr ähnlichen «Korpulenz-Index» vorgeschlagen, bei dem das Körpergewicht in Gramm durch die Grösse in Zentimeter3 (cm/g3 ) geteilt wurde.
Quelle: «Jama Pediatrics» 2017