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Gesünder leben?

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Mammographie zur Früherkennung von Brustkrebs

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Je früher Brustkrebs erkannt wird, desto besser die Prognosen. Frauen ab 50 wird deshalb alle zwei Jahre eine Mammographie empfohlen. Doch es gibt auch Zweifel am Nutzen von generellen präventiven Untersuchungen. Radiologe Thomas Frauenfelder erklärt alles rund um die Brustuntersuchung.

Spätestens ab dem 50. Altersjahr sollte sich jede Frau mit dem Thema Brustkrebs auseinandersetzen. Denn jedes Jahr erkranken in der Schweiz rund 6600 Frauen an der Krankheit und über 1400 sterben sogar daran. Fast jede achte Frau ist irgendwann einmal betroffen. Je früher man Tumore erkennt, desto erträglicher sind die nötigen Therapien und desto besser die Überlebenschancen. Viele Frauen unterziehen sich deshalb regelmässig einer Mammographie.

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Eine Mammographie ist eine Röntgenuntersuchung der Brust. Sie dient der Früherkennung von Krebs und kann kleine Strukturen sichtbar machen, die beim Abtasten nicht spürbar sind. Die Bilder zeigen aber auch mögliche Vorstufen von Brustkrebs sowie gutartige Veränderungen. In der Regel werden die Brüste bei einer Mammographie nacheinander zwischen zwei Platten gepresst, um je zwei Aufnahmen von verschiedenen Seiten zu machen. Dies empfinden viele Frauen als unangenehm bis schmerzhaft.

Mammographie ohne Kompression

Das Universitätsspital Zürich (USZ) verfügt als schweizweit einzige Institution über einen sogenannten Spiral-Computertomografen. Damit wird die Brust dreidimensional dargestellt, ohne dass sie dabei komprimiert werden muss. Die Frau legt sich bäuchlings auf das Gerät und platziert die Brust in einer Vertiefung, worauf die Röntgenröhre rundherum rotiert. «Besonders bei empfindlichem Brustdrüsengewebe ist die Methode viel angenehmer», sagt Thomas Frauenfelder, Radiologie-Professor am USZ. Zudem eigne es sich auch für Frauen mit Brustimplantaten und bei dichtem Brustgewebe liefere das Gerät oft aussagekräftigere Ergebnisse. Die Untersuchung und Beurteilung der Bilder nehme aber mehr Zeit in Anspruch - einerseits wegen der komplexeren Lagerung und anderseits wegen der Interpretation der hochaufgelösten dreidimensionalen Bilder, erklärt Frauenfelder. «Viele Frauen vermeiden Vorsorgeuntersuchungen aus Angst vor der Brustkompression. Mit dem Brust-CT bieten wir eine schmerzfreie Alternative, die genauso zuverlässig ist wie die herkömmliche Methode, in gewissen Fällen sogar genauer.»

Weitere diagnostische Verfahren

Ergeben sich bei einer Mammographie auffällige Befunde, kommen gelegentlich weitere Methoden zum Einsatz, die zu einer Einschätzung der Situation beitragen. Dazu gehören zum Beispiel der Ultraschall (Mamma-Sonografie) oder die Magnetresonanztomografie (Mamma-MRT).

Wann wird eine Mammographie durchgeführt?

Wie sinnvoll die Vorsorgemassnahme ohne spezielle Risiken ist, darüber sind sich auch Fachleute nicht einig. In den meisten Schweizer Kantonen gibt es sogenannte Screening-Programme, mit denen Frauen ab 50 automatisch alle zwei Jahre für eine Mammographie aufgeboten werden.

Prävention ab dem 40. Lebensjahr

Bei Frauen ohne verdächtige Symptome oder familiäre Vorbelastung empfehlen Bund und Krebsliga eine erste Untersuchung zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr. Diese sogenannte BasisMammographie dient dazu, später aufgenommene Bilder zu vergleichen und Veränderungen zu erkennen. Wer sich für die Durchführung von regelmässigen Tests entscheidet, sollte sich zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr alle zwei Jahre für eine Mammographie anmelden, bei Fällen in der Familie sogar jährlich.

Abklärung eines Befunds

Bei Auffälligkeiten wie einem ertasteten Knoten oder einer Verhärtung in der Brust ist eine Mammographie der nächste Schritt, um genauere Erkenntnisse zu erhalten. Manchmal ist dann zusätzlich eine Sonografie (Ultraschall) angezeigt.

Nachsorge bei Brustkrebs

Nach früheren Erkrankungen mit Brustkrebs sind engmaschige Mammographien unumgänglich. So können allfällige Rückfälle frühzeitig erkannt und weitere Behandlungen eingeleitet werden.

Mammographie bei Männern

Auch Männer können an Brustkrebs erkranken. Dies ist jedoch sehr selten. Bei Anzeichen wie Knoten und Entzündungen im Brustbereich, die nicht rasch wieder heilen, sowie bei geschwollenen Lymphknoten ist ebenfalls eine Mammographie angezeigt.

Wie zuverlässig ist eine Mammographie?

Die Genauigkeit der Untersuchung wird immer besser. Heute wird sie oft mit einer sogenannten Tomosynthese kombiniert, die mehrere Röntgenbilder aus verschiedenen Winkeln anfertigt. Dennoch kann eine Mammographie nicht immer alle bösartigen Veränderungen des Brustgewebes erkennen:

  • Vor allem schnell wachsende Tumoren können übersehen werden.
  • Umgekehrt werden manchmal auffällige Stellen entdeckt, die sich bei einer Biopsie als harmlos erweisen.
  • Oder Tumore, die nie zu Problemen führen würden, nun aber eine beschwerliche Behandlung nach sich ziehen. Hierbei spricht man von Überdiagnosen.

Zahlen zur Wirksamkeit

Zur Wirksamkeit von regelmässigen Untersuchungen existieren verschiedene Zahlen. Das USZ beruft sich auf jene der Krebsliga und gibt an, dass 16 von 1000 über 50-jährige Frauen trotz regelmässiger Untersuchungen innert 20 Jahren an Brustkrebs sterben. Ohne vorsorgliche Mammographien wären es 20 Frauen. Über 20 Jahre hinweg werden also vier Frauen vor dem Tod bewahrt. Bei 250 von 1000 Frauen ergeben sich jedoch auffällige Befunde, die weiter abgeklärt werden müssen. In 185 Fällen erweisen sich die Veränderungen als gutartig. «Die Entscheidung für oder gegen vorsorgliche, regelmässige Mammographien sollten Frauen deshalb sorgfältig in Absprache mit ihrer Gynäkologin fällen», betont Radiologe Thomas Frauenfelder.

Prof. Dr. med. Thomas Frauenfelder
Viele Frauen vermeiden Vorsorgeuntersuchungen aus Angst vor der Brustkompression. Mit dem Brust-CT bieten wir eine schmerzfreie Alternative, die genauso zuverlässig ist wie die herkömmliche Methode, in gewissen Fällen sogar genauer.
Prof. Dr. med. Thomas Frauenfelder, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsspital Zürich.

Wie läuft eine Mammographie ab?

Die Untersuchung wird in der Regel von Radiologiefachpersonen durchgeführt und dauert einige Minuten. Von jeder Brust werden zwei Aufnahmen gemacht, eine von oben und unten sowie eine von beiden Seiten. Ausgewertet werden die Bilder jedoch von Radiologen und Radiologinnen. In der Regel begutachten sie zwei Spezialisten unabhängig voneinander.

Was zeigen die Bilder?

Auf den vier schwarz-weissen Röntgenbildern sind Veränderungen des Drüsen-, Binde- und Fettgewebes erkennbar. Dazu gehören zum Beispiel Mikroverkalkungen, die sich in fortgeschrittenem Alter aus abgestorbenen Zellen bilden. Sie können eine Vorstufe von Brustkrebs oder bereits bösartig sein. Tumoren heben sich in der Darstellung durch ihre höhere Dichte und damit intensivere Helligkeit vom restlichen Gewebe ab. Während die gutartigen meist gleichmässig und gut abgegrenzt sind, präsentieren sich bösartige Tumoren durch eine ausfransende Form ohne scharfe Umrandung. Bei Frauen unter 40 sei das Brustgewebe meist dichter als bei älteren und die Diagnose entsprechend schwieriger, sagt Thomas Frauenfelder. «Eine Zellprobe (Biopsie) erlaubt eine Aussage mit hoher Sicherheit.»

Sind die Strahlen gefährlich?

Der Nutzen übersteigt mögliche Schäden um ein Vielfaches.

Röntgenuntersuchungen bringen bekanntlich eine gewisse Strahlenbelastung mit sich, welche die Schädigung der Zellen und somit das Krebsrisiko erhöht. Allerdings ist die Gefahr bei der kleinen Strahlendosis einer Mammographie gering. Bei Aktivitäten wie Fliegen, Rauchen oder Bergwandern ist die Strahlung deutlich stärker. «Der Nutzen übersteigt mögliche Schäden um ein Vielfaches», betont Radiologe Frauenfelder.

Was ist ein Mammographie-Screening?

Screening-Programme für Brustkrebs haben das Ziel, auch Frauen zu erreichen, die sich wenig mit Gesundheitsvorsorge auseinandersetzen. Mit einem Brief werden Frauen ab 50 alle zwei Jahre eingeladen, sich für eine Mammographie anzumelden. Inzwischen führt die Mehrheit der Kantone entsprechende Screenings durch oder plant eine Einführung, nicht aber der Kanton Zürich sowie die meisten Innerschweizer Kantone. Die genaue Handhabung in deinem Wohnkanton findest du hier.

Unabhängig davon, ob dein Wohnkanton ein Screening durchführt, solltest du dich über die Vor- und Nachteile der regelmässigen Mammographie informieren und deine persönliche Situation mit dem Hausarzt oder der Gynäkologin besprechen.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?

Eine Mammographie kommt in der Regel auf rund 200 Franken zu stehen.

Kantone mit Screening-Programmen

Die Kantone kommen für die Organisation der Untersuchungen auf. Die Kosten der Mammographie selbst übernehmen jedoch die Krankenkassen, auch wenn die Franchise noch nicht ausgeschöpft ist. Für die Frauen fällt ein Selbstbehalt von zehn Prozent an.

Programmlose Kantone

Hier übernimmt die Grundversicherung die Kosten eigentlich nur, wenn eine ärztliche Verordnung aufgrund eines Befunds vorliegt. In der Praxis überweisen aber viele Ärztinnen und Ärzte auch Frauen, denen streng nach Regeln keine Untersuchung zustehen würde, mit Indikationen wie Mastodynie (Spannungsgefühl), knotige Brust oder familiäres Risiko. Zudem sind gewisse Krankenkassen grosszügig. Es fällt jedoch ein Selbstbehalt von 10 Prozent an und wenn die Franchise noch nicht ausgeschöpft ist, muss der Gesamtbetrag bezahlt werden. Manche Frauen haben auch Zusatzversicherungen mit Präventionsleistungen.

Kosten für Mammographie ohne Kompression

Eine Untersuchung mit dem etwa viermal teureren Hightechgerät am USZ werde zu den gleichen Konditionen verrechnet wie eine Mammographie mit Tomosynthese, sagt Thomas Frauenfelder. «Wir möchten diese moderne und angenehme Untersuchungsmöglichkeit allen Frauen zum gleichen Preis anbieten. Denn für uns zählt, dass möglichst viele Frauen die Vorsorge nutzen – ganz ohne Angst oder Schmerzen.»

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von Andrea Söldi,

veröffentlicht am 14.04.2025

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