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Gesünder leben?

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6 Gründe, warum wir klettern sollten

Jasmin Biller klettert seit über 20 Jahren und arbeitet als Fachleiterin J+S Sportklettern beim SAC. Sie ist überrascht, dass der Sport noch immer mehrheitlich nur von jungen Menschen betrieben wird und nennt sechs Gründe, warum man mit dem Klettern beginnen sollte.

Es habe ihr noch nie so schnell den Ärmel irgendwo reingezogen wie beim Klettern, sagt Jasmin Biller (36), die mit 16 Jahren das erste Mal eine Felswand hochkletterte. Sie trieb damals verschiedenste Sportarten und wurde an der Schule auf das Klettern aufmerksam. «Ich war nach meiner ersten erfolgreich erklommenen Wand total stolz. Ich wollte mehr.» Sie war damals ein Teenager, das Klettern wurde Teil ihres Abnabelungsprozesses. «Ich habe es befreiend gefunden, dass ich mir beim Klettern draussen meine eigenen Strukturen geben und mir am Fels meine eigenen Regeln machen konnte, so lange ich natürlich die Sicherheitsvorschriften einhielt. Das hat mir total entsprochen.»

Umso erstaunter ist Biller, die beim Schweizer Alpen-Club SAC (SAC) als Fachleiterin J+S Sportklettern arbeitet, dass in der Sportart noch immer nicht alle Bevölkerungsgruppen gleichermassen vertreten sind. Ihrer Meinung nach gibt es etliche Gründe, warum man mit dem Klettern beginnen sollte – ganz unabhängig von Fitness, Alter oder Können. Und ganz egal, ob man dies draussen an einem Fels machen will, beim Bouldern in Absprunghöhe oder an der Kletterwand in einer Halle.

1. Klettern ist ein ganzheitliches Training

«Beim Klettern wird das Gewicht auf die Extremitäten, also auf die Arme und Beine, verteilt. Dementsprechend kann diese Sportart auch von schwereren Personen oder Menschen, mit wenig Muskelkraft ausgeübt werden. Klettern als komplexer Kraftsport kann alle Bereiche der körperlichen Fitness steigern. Ganz nebenbei trainiert man dazu noch seine Koordination und Feinmotorik. Ich bin überrascht, dass immer noch mehrheitlich jüngere Menschen die Sportart ausüben.»

(Fortsetzung weiter unten…)

2. Klettern ist familientauglich

«Kinder wollen sich ausprobieren, Hindernisse überwinden und ihre Grenzen ausloten. Zudem haben sie einen grossen Bewegungsdrang. Klettern bedient all diese Bedürfnisse. Viele Sektionen des SAC haben Angebote für Familien, aber auch in Kletterhallen gibt es Kletterkurse für Kinder.»

3. Klettern geht drinnen und draussen

«Das Schöne am Klettersport ist die Tatsache, dass man ihn sowohl drinnen in einer Halle als auch in der Natur ausüben kann. Mich fasziniert es jedes Mal wieder, dass die Natur uns Felsen geschenkt hat, die dann just immer dort einen Griff haben, wo man ihn braucht. Und manchmal gibt es sogar die perfekte Plattform, wo man sich hinsetzen kann, um die Landschaft oder ein Sandwich zu geniessen. Allerdings gibt es draussen am Felsen zusätzliche Regeln zu beachten. Man muss sich informieren, ob das Wetter gut ist, wie man zum Felsen kommt, ob das Material im Felsen von guter Qualität ist oder ob man überhaupt am Felsen klettern kann. Manchmal ist es beispielsweise wegen dem Vogelschutz nicht erlaubt. Auch müssen draussen zusätzliche Seil- oder Rettungsmanöver erlernt werden. Mein Tipp für das Outdoor-Klettern: die Gastlosen bei Fribourg. Wunderbar wild und tolle Routen in allen Schwierigkeitsgraden.»

4. Beim Klettern droht keine Langeweile

«Für mich gehört das Klettern zu den vielfältigsten Sportarten überhaupt. Es gibt viele Disziplinen. Vom 2-Meter-Boulderproblem bis hin zur 1000 Meter hohen Wand ist alles möglich. Ich bin mittlerweile seit über 20 Jahren in diesem Sport aktiv und finde noch immer neue Herausforderungen für mich. Meine Liste an Routen in der Schweiz, welche ich noch klettern möchte, ist lang.»

(Fortsetzung weiter unten…)

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5. Beim Klettern findet man neue Freunde

«Ich habe in der Kletterszene immer schnell Kontakte knüpfen können. Wenn man beispielsweise am Bouldern ist und ein sogenannter Boulder nicht funktioniert, dann bekommt man sehr schnell Tipps von anderen und kommt so ins Gespräch. Das gemeinsame herausfinden, wie man am besten von einem Griff zum nächsten kommt, macht mir immer wieder Spass.»

6. Anfangen ist einfach mit einem Kletterkurs

«Wer interessiert ist am Klettern, der soll es am Besten in einem Kurs ausprobieren. Klettern birgt durch die Möglichkeit eines Sturzes Risiken und man ist mit einer professionellen Begleitung am Anfang gut aufgehoben. In den meisten Schweizer Kletterhallen werden standardisierte Anfängerinnen- und Anfängerkurse angeboten. Auch der Schweizer Alpen-Club SAC und seine Sektionen bieten Kurse für Interessierte an, die gerne in der Natur unterwegs sind und das Vereinsleben schätzen.»

von Manuela Enggist,

veröffentlicht am 03.09.2021


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