Bei Kindern sind bestimmte Gene in den Zellen an- oder abgeschaltet – je nachdem, was und wie viel sie zu essen bekommen.
Weniger essen, mehr bewegen – dieses Mantra hören Übergewichtige ständig. Von den Genen dagegen ist kaum die Rede. Dabei spielen sie ebenfalls eine grosse Rolle. Forscher haben nun bei 374 Vorschulkindern in Europa immer dieselben 400’000 Stellen in ihrem Erbgut analysiert. Dabei entdeckten sie bei den übergewichtigen Kindern 13 Gene, die verändert waren. Diese Gene beeinflussen den Zuckerstoffwechsel, die Neigung dick zu werden und Diabetes zu bekommen.
Allerdings ist noch offen, was zuerst war: Das Übergewicht, das zur Genveränderung führte oder aber die Genveränderung, die das Übergewicht begünstigte. Wäre Letzteres der Fall, könnten die Genmuster dazu dienen, frühzeitig jene Kinder zu erkennen, die später dick werden. Mit ausgewogener Kost kann sich das Genmuster wieder zum Positiven hin verändern.
Die Kinder werden im Rahmen der europäischen Kinder-Übergewichtsstudie CHOP seit ihrer Geburt regelmässig vermessen, untersucht und ihre Mütter werden befragt, unter anderem zu ihrer Ernährung in der Schwangerschaft. So wollen die Forscher mehr über die sogenannte Epigenetik herausfinden. Vorgeburtliche Einflüsse und Umweltfaktoren können dazu führen, dass manche Gene in den Körperzellen aktiviert werden, andere aber abgeschaltet. Dies beeinflusst den Stoffwechsel.
Quelle: «Scientific Reports»