45 Kilogramm Kartoffeln essen wir pro Jahr. Macht die Knolle wirklich dick? iMpuls räumt auf mit Kalorien-Vorurteilen rund um die Kartoffel.
Schon vor über 2000 Jahren wurde das Nachtschattengewächs in den Anden angebaut. Im 16. Jahrhundert gelangte die Kartoffel nach Europa und galt als giftig. Als den Menschen die Angst genommen wurde, konnte sie als Grundnahrungsmittel und gegen Hungersnöte eingesetzt werden. Gegen Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die runde Knolle grossflächig angebaut.
Die Kartoffel gehört zu den Nachschattengewächsen und ist mit der Tomate, Aubergine und Peperoni verwandt. Mit der Süsskartoffel ist sie dagegen nicht verwandt. Die runde Knolle zählt nicht zum Gemüse, sondern zu den Stärkelieferanten wie Reis und Getreide.
Weltweit werden über 5000 verschiedene Kartoffel-Sorten angebaut. Frühkartoffeln werden bei uns im Mai und April gepflanzt und im Juni und Juli geerntet. Mittlere und späte Sorten haben eine längere Vegetationsperiode und werden bis Oktober geerntet.
Kartoffeln werden das ganze Jahr über angeboten. Damit das möglich ist, werden sie bei entsprechenden Bedingungen gelagert. Zu Hause sollten sie an einem dunklen, kühlen, gut belüfteten Ort aufbewahrt werden.
Hat sich eine Kartoffel nach Sonnenlichteinwirkung grün gefärbt oder treibt sie aus, sollte man sie nicht mehr geniessen. Zumindest muss sie grosszügig ausgeschnitten und geschält werden. Die grünen Pflanzenteile enthalten nämlich vermehrt das giftige Solanin.
Kartoffeln schmecken süss und leicht bitter. Sie lassen sich mit buttrigem, nussigem und erdigem Geschmack kombinieren, z.B. mit:
Iss Kartoffeln nicht roh. Wenn du die Kartoffeln mit der Schale kochst und isst, gehen weniger Vitamine und Mineralstoffe verloren. Besonders figurfreundlich sind sie, wenn sie gedämpft oder in Wasser gekocht werden.
Beim Kauf ist die Unterscheidung nach den Kocheigenschaften gängig. Es gibt festkochende, vorwiegend festkochende, mehligkochende und andere Kochtypen. Festkochende Kartoffeln eignen sich gut für Salate und Bratkartoffeln, vorwiegend festkochende für Salzkartoffeln und Gschwellti, mehlige Sorten sind ideal für Kartoffelstock und Knödel. (Lies unten weiter …)
Kartoffeln enthalten einen hohen Wasseranteil. 100 Gramm liefern 76 Kilokalorien. Im Vergleich zu gekochter Pasta oder gekochtem Reis enthalten sie pro 100 Gramm weniger Kalorien. In Verruf geraten ist die Knolle, weil viele beliebte Zubereitungsarten wie Rösti, Pommes, oder Bratkartoffeln sehr fettreich sind. Ausserdem nimmt die Kartoffeln viel Fett oder Sauce auf. In herkömmlichen Mengen (ca. 180-300 g pro Mahlzeit) und im Rahmen einer bedarfsdeckenden, ausgewogenen Ernährung macht die gekochte Kartoffel nicht dick.
Nährstoff |
Pro 100 g |
Abdeckung des Tagesbedarfs in Prozent |
---|---|---|
Energie |
76 kcal | |
Kohlenhydrate (davon Zucker) |
16 g 0,7 g |
|
Protein |
2 g | |
Fett |
0.1 g | |
Nahrungsfasern |
2 g |
7% |
Vitamin B1 (Thiamin) |
0.1 mg |
8% für Männer |
Vitamin B2 (Ribolflavin) |
0.05 mg |
4% für Männer |
Vitamin B6 (Pyridoxin) |
0.3 mg |
20% für Männer |
Niacin |
1.1 mg |
7% für Männer |
Folat |
17 µg |
6% |
Vitamin C |
14 mg |
13% für Männer |
Kalium |
350 mg |
9% |
Magnesium |
18 mg |
5% für Männer |
Phosphor |
46 mg |
7% |
Quelle: Schweizer Nährwertdatenbank
Die Nährwertangaben gelten für 100 Gramm geschälte, gedämpfte Kartoffeln (ohne Zugabe von Salz). Eine Portion Kartoffeln entspricht 180–300 g, abhängig vom täglichen Energiebedarf.