Meist macht sich ein Fersensporn morgens direkt nach dem Aufstehen bemerkbar: mit stechenden Schmerzen in den Füssen. Nach ein paar Schritten sind diese Schmerzen meist wieder weg – während der Anfangsphase. Wer dann nicht reagiert und die Belastung für die Füsse nicht reduziert, wird nach einiger Zeit eine unschöne Quittung bekommen. Nicht vom Arzt. Von seinen Füssen.
Mit den vielen kleinen Knochen, unzähligen Bändern und Muskeln sind die Füsse ein Meisterwerk. Sie tragen uns durchs Leben, stabilisieren den Gang und federn Schläge beim Laufen ab. Je schwerer und grösser ein Mensch ist, desto grösser ist die Belastung für die Füsse. Beim Abwärtslaufen kann die Aufprallkraft bei jedem einzelnen Schritt etwa zwei- bis dreimal so hoch sein wie das eigene Körpergewicht. Werden die Füsse plötzlich ungewohnt lange und schwerer belastet, kann ein Fersensporn die Folge sein.
Durch die Überlastung entzündet sich der Ansatz einer Sehnenplatte, einer sogenannten Plantarfaszie, die von der Ferse bis zu den Zehen reicht. Wird die Entzündung nicht beseitigt, beginnt der Körper als Schutzmechanismus um die betroffene Stelle Kalk einzulagern. Dieser Kalk ist auf Röntgenbildern gut sichtbar und ist der eigentliche Sporn. Schmerzen verursacht aber nicht der Kalk, sondern die chronische Entzündung der Sehnenplatte, darum können die Beschwerden auch ohne eigentlichen Sporn auftreten. Das kann so weit gehen, dass jeder Schritt schmerzt. Darum ist es wichtig, die Belastung schnell zu reduzieren und die Schmerzen nicht zu ignorieren. Im besten Fall ist die Entzündung dann nämlich nach gut einer Woche vorbei – ansonsten kann es zu einer langwierigen, monatelangen Erkrankung kommen.
Die wichtigste Massnahme, damit es überhaupt nicht soweit kommt, ist eine langsame Steigerung der Belastung. Also besser nicht gleich die sechsstündige Wandertour mit unzähligen Höhenmetern wählen, wenn davor nur Spaziergänge im Quartier gemacht wurden. Eine leichtere Route zum Einsteigen lohnt sich alleweil. Zudem ist gutes Schuhwerk wichtig, um die Füsse optimal zu unterstützen. Es lohnt sich darum, Wanderschuhe wie auch Laufschuhe im Fachhandel zu besorgen und sich entsprechend beraten zu lassen.
Falls es trotzdem zu einem stechenden Schmerz im Fuss kommen sollte und eine Reduktion der Belastung nicht hilft, sollte ein Arzt konsultiert werden. Er kann die richtigen Therapien einleiten, die von einfachen Instruktionen für Dehnungsübungen über Stosswellentherapie bis hin zur Verschreibung von orthopädischen Schuheinlagen reichen können.