Was kann helfen, wenn es in der Speiseröhre brennt? Wann sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden?
Sodbrennen, im Englischen auch als «Heart burn» bezeichnet, führt zu einem brennenden Gefühl hinter dem Brustbein, das dem Verlauf der Speiseröhre entlang bis in den Mund aufsteigen kann. Dem Schmerz zugrunde liegt ein Rückfluss von meist saurem Mageninhalt durch den Schliessmuskel zwischen Speiseröhre und Magen.
Typische Auslöser für Sodbrennen können üppige, fettreiche Mahlzeiten sein, die zusammen mit Alkohol eingenommen und mit Kaffee und Zigarette abgerundet werden. Hier helfen kleinere Portionen und Verzicht auf auslösende Genussmittel.
Weitere Risikofaktoren sind Übergewicht und enge, einschnürende Kleidung im Bauchbereich. Ebenso können scharfe Nahrungsmittel, Pfefferminze und kohlensäurehaltige Getränke verantwortlich sein. Tritt das Sodbrennen nachts im Liegen auf, kann ein Anheben des Kopfteils für Erleichterung sorgen. (Fortsetzung weiter unten...)
Abhilfe aus der Hausapotheke kann das klassische Natron (Natriumhydrogencarbonat) schaffen. Dazu wird ein Teelöffel in stillem Wasser aufgelöst und langsam getrunken. Auch Kaugummi kauen lindert durch Anregung der Speichelproduktion, welcher alkalisch ist und die Magensäure ebenso wie Natron neutralisieren kann. Säurearme Tees wie Kamillentee oder ein Glas Milch haben sich ebenfalls bewährt. Rezeptfrei gibt es ausserdem säurebindende Mittel.
Treten die Symptome mehr als zwei Mal pro Woche auf und können oben genannte Lebensstiländerungen und Hausmittel keine Abhilfe schaffen, kommt es zu anhaltendem Erbrechen oder sind die Symptome jeweils sehr stark ausgeprägt, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Der Arzt wird wissen wollen ob zusätzliche Symptome vorliegen, welche weitere Abklärungen wie zum Beispiel eine Magenspiegelung nötig machen würden. Kommen Schmerzen beim Schlucken oder im Magenbereich vor, kam es zu ungewolltem Gewichtsverlust, gibt es Anzeichen für eine Blutung im Magen-Darm-Bereich?
Bei über 60-Jährigen sind erstmalige Schmerzen oder Völlegefühl im Magenbereich ein Warnzeichen. Auch ein bösartiger Tumor im Magen-Darm-Bereich bei Verwandten ersten Grades sollte Anlass zu weiteren Untersuchungen geben.
Der Arzt wird entscheiden, ob anhand oben genannter zusätzlicher Hinweise eine Magenspiegelung mit Beurteilung der Speiseröhre nötig sein wird. Im Rahmen dieser Untersuchung lässt sich feststellen, ob bereits entzündliche Schäden der Schleimhaut aufgetreten und ob diese kontrollbedürftig sind. Gleichzeitig kann der Magen beurteilt werden und können andere Ursachen für Sodbrennen, wie zum Beispiel ein Hochrutschen des Magens durch das Zwerchfell, identifiziert werden.
Zur Diagnose eines Rückflusses von Mageninhalt in die Speiseröhre mit entsprechenden typischen Beschwerden ist aber keine invasive Untersuchung nötig. In den meisten Fällen und ohne zusätzliche Alarmzeichen kann eine Behandlung mit sogenannten Protonenpumpenhemmern (welche die Säureproduktion im Magen regulieren) über 8 Wochen Abhilfe schaffen und bei erfolgreicher Behandlung die Diagnose bestätigen.