Wird im Haushalt mehr geputzt, werden die Kinder dicker. Möglicherweise lässt sich dieser Effekt mit bestimmten Reinigungsmitteln vermeiden.
Babys verbringen etwa 80 Prozent ihrer Zeit in Wohnungen. Wird dort viel geputzt, haben die Kinder im Alter von drei Monaten eine andere Darmflora als solche, bei denen daheim weniger Reinigungsmittel zum Einsatz kommen. Das fanden kanadische Forscher heraus, die bei 757 Babys Stuhlproben analysierten.
Die Kinder, deren Mütter oft Reinigungsmittel einsetzten, hatten mehr «Lachnospiraceae» genannte Bakterien im Darm, auf Kosten von anderen Bakterienarten. Je höher die Menge an Reinigungsmitteln, umso mehr machten sich die «Lachnospiraceae» im Darm der Kinder breit.
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Im nächsten Schritt analysierten die Forscher das Körpergewicht der Kinder. Erstaunlicherweise hing beides miteinander zusammen: Mehr «Lachnospiraceae» im Alter von drei Monaten bedeutete bei den Kleinen höheres Körpergewicht im Alter von einem und von drei Jahren.
Auf den ersten Blick mag das verwunderlich erscheinen. Doch die Forscher verweisen auf Versuche an Ferkeln, die in Ställen aufwuchsen, in denen Desinfektionsmittel fein versprüht wurden: Ihre Darmflora veränderte sich ähnlich. Auch bei Kindern mit Hautekzemen ähnelt die Darmflora derjenigen der Sprösslinge aus den Haushalten, in denen oft geputzt wurde.
Verwendeten die Eltern hingegen «Öko-Reinigungsmittel» blieb der Effekt aus: Weder stieg die Anzahl an «Lachnospiraceae» im kindlichen Darm, noch neigten die Kinder zu Übergewicht.
Quelle: «Canadian Medical Association Journal» (pdf)