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Gesünder leben?

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Diabetes Typ I – Insulin und gute Betreuung sind essentiell

Meist sind Kinder von dieser Krankheit betroffen, sie kann aber in jedem Alter auftreten. Diabetes Typ I lässt sich gut behandeln, aber das erfordert eine gute Mitarbeit und Betreuung des Betroffenen.

Um den Blutzucker zu senken, benötigt der Körper Insulin. Dieses Hormon wird in der Bauchspeicheldrüse produziert. Beim Diabetes Typ I zerstört das Immunsystem die sogenannten Betazellen in der Bauchspeicheldrüse, die das Insulin herstellen. Folglich fehlt nun das blutzuckersenkende Hormon, und der Blutzucker kann auf gefährlich hohe Werte ansteigen.

Risikofaktoren

Damit es zu dieser Autoimmunerkrankung kommt, braucht es einerseits eine gewisse ererbte Veranlagung, andererseits tragen ziemlich sicher auch Umweltfaktoren dazu bei. Welche das sind, wird noch erforscht. In Frage kommen zum Beispiel eine frühere Neugeborenen-Gelbsucht, Atemwegs- oder Darminfekte im Kleinkindalter oder andere Faktoren.

Auch das Alter der Mutter könnte einen Einfluss haben, denn Kinder älterer Mütter scheinen etwas häufiger betroffen zu sein. Noch ist aber für keinen dieser Faktoren eindeutig bewiesen, dass er Diabetes Typ I hervorrufen kann.

Hat ein Verwandter ersten Grades Diabetes Typ I, ist die Wahrscheinlichkeit leicht erhöht, dass seine Kinder oder Geschwister ebenfalls daran erkranken. Haben beide Eltern diese Erkrankung, wird statistisch etwa eines von drei Kindern sie ebenfalls bekommen, wegen der genetischen Veranlagung.

Symptome

Der hohe Blutzuckerspiegel führt zu mehr Durst und entsprechend häufigem Wasserlösen, auch nachts. Typisch sind zudem Müdigkeit und Gewichtsabnahme. Bei etwa einem von drei Betroffenen kommt es zur sogenannten «diabetischen Ketoazidose».

Diese Notfallsituation äussert sich nebst den genannten Symptomen zusätzlich in Bauchschmerzen, häufigem Erbrechen und starker Schläfrigkeit. Die Betroffenen müssen im Spital behandelt werden, sie brauchen rasch Flüssigkeit und Insulin.

Bei drei Viertel der Betroffenen tritt die Krankheit bereits im Kindesalter auf, am häufigsten macht sie sich im Kleinkindes- oder im Teenageralter bemerkbar. Zum Diabetes Typ I kann es aber in jedem Lebensalter kommen, selbst bei Senioren. Einer von vier Betroffenen ist bereits erwachsen.

(Lesen Sie unten weiter …)

Behandlung

So wirkt Insulin

Im Magen und im Darm werden Zucker und andere Kohlenhydrate verdaut und in ihre Bestandteile zerlegt. Ein wichtiger Bestandteil ist ein «Glucose» genanntes Zuckermolekül. Es gelangt durch die Darmwand in die Blutbahn; messbar ist das am steigenden Blutzuckerwert nach einer Mahlzeit.

Das Hormon Insulin sorgt dafür, dass die Glucose aus dem Blut in die Körperzellen «eintreten» kann und der Blutzuckerwert wieder sinkt. Vor allem Muskel- und Hirnzellen brauchen Glucose als Energielieferant. Nebst der blutzuckersenkenden Wirkung hat Insulin noch weitere Funktionen, beispielsweise unterstützt es den Muskelaufbau.

Die einzige Therapie ist, zeitlebens das lebenswichtige, fehlende Insulin zu ersetzen. Dieses Medikament muss gespritzt werden, und zwar individuell dosiert. Die benötigte Dosis hängt zum Beispiel davon ab, wie viele Kohlenhydrate eine Mahlzeit enthält, aber auch wie viel Sport jemand treibt. Es gibt kurz- und langwirksames Insulin.

Die Patienten – oder bei jüngeren Kindern die Eltern – lernen, ihren Blutzucker selbst zu messen, die benötige Insulindosis zu berechnen und das Insulin zu spritzen.

Ein Hilfsmittel sind kleine Messgeräte, die ähnlich wie ein Pflaster auf der Haut kleben, den Blutzuckerspiegel kontinuierlich messen und den Wert via Smartphone anzeigen. Eine andere Methode ist eine eingepflanzte Insulinpumpe, die selbständig den Bedarf ermittelt und das Insulin abgibt.

Prognose

Schlecht behandelt, kann Diabetes schwere Folgeschäden an den Augen, den Nieren und den Arterien hervorrufen und unter anderem zur Erblindung führen. Damit es nicht so weit kommt, ist es wichtig, dass die Betroffenen gut und kompetent durch ein Diabetes-Team (Diabetologe, Diabetesberaterin beziehungsweise speziell ausgebildete Pflegekraft) betreut werden.

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von Maria Triantafyllidou,

veröffentlicht am 07.09.2020


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