Zu viel Zucker und andere Kohlehydrate überfordern den Körper auf die Dauer und führen möglicherweise zu einem Diabetes. Unentdeckt kann die Krankheit Diabetes Typ 2 schlimme Folgen haben. Deshalb ist es wichtig, die Diabetes-Symptome zu kennen.
Zucker ist überall. Cola, Kuchen, Schoggi, aber auch Fruchtsäfte und Weissbrot führen dazu, dass immer mehr Menschen eine Zuckerkrankheit entwickeln. Ein weiterer Grund ist Bewegungsmangel. Ein dauerhaft erhöhter Blutzucker kann schwerwiegende Folgeschäden nach sich ziehen. Deshalb ist es wichtig, ihn spätestens ab dem 40. Lebensjahr gelegentlich kontrollieren zu lassen – je nach Risiko auch früher.
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Es handelt sich um eine Form der Zuckerkrankheit, die viel mit ungünstigen Lebensgewohnheiten zu tun hat. Früher wurde der Typ-2-Diabetes Altersdiabetes genannt, weil er sich vorwiegend in späteren Lebensjahren entwickelte. Heute sind auch immer mehr jüngere Menschen und manchmal sogar Kinder betroffen. Die grössten Risikofaktoren sind Übergewicht, Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung. Bei einem Diabetes mellitus – so der vollständige Name - ist der Zuckerspiegel im Blut erhöht, weil zu wenig Insulin produziert wird oder dieses zu wenig gut wirkt. Das Hormon aus der Bauchspeicheldrüse ist nötig, um den Zucker aus dem Blut in die Zellen zu transportieren, wo beim Abbau Energie frei wird. Dem Typ-1-Diabetes liegt die gleiche Stoffwechselstörung zu Grunde, die Ursache ist jedoch eine andere: Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, die nichts mit den Lebensgewohnheiten zu tun hat, sondern mit den defekten insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse.
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Die Hinweise auf einen Diabetes sind starker Durst, vermehrter Harndrang, allgemeine Schwäche und Müdigkeit, Juckreiz, trockene Haut und Heisshungerattacken. Diese Symptome treten jedoch erst in in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium auf. Meist wird ein beginnender Diabetes bei einer Routineuntersuchung durch einen Bluttest entdeckt. «Häufig leiden Betroffene an weiteren Beschwerden und Krankheiten wie etwa Übergewicht und Bluthockdruck und sind in regelmässiger medizinischer Behandlung», sagt Evelyne Graf, Pflegeexpertin am Medbase Gesundheitszentrum in Wil SG. Erst spät entdeckt werde ein Diabetes gelegentlich bei Menschen, die fast nie zum Arzt gehen.
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Das kommt auf die Tageszeit drauf an. In nüchternem Zustand – also etwa am Morgen nach dem Aufwachen – sollte der Blutzuckerspiegel nicht über 5,6 mmol/l (Millimol pro Liter) liegen. Werden bereits vor dem Morgenessen 5,6 bis 6,9 mmol/l gemessen, spricht man von einem Prädiabetes, also einer Vorstufe der Krankheit. Ab 7 mmol handelt es sich um einen Diabetes mellitus. Rund zwei Stunden nach dem Essen dürfen die Normwerte um rund 2 mmol/l höher liegen.
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Liegt der Zuckerspiegel im Blut über längere Zeit über den Normwerten, kann es zu verheerenden Schädigungen der Blutgefässe kommen. Gefürchtete Konsequenzen sind Erblindung, Nierenschäden, Herzinfarkt, Schlaganfall und schlechte Wundheilung, welche im schlimmsten Fall sogar eine Amputation nötig machen kann. Häufig betroffen sind die unteren Extremitäten, also Zehen, Füsse und Unterschenkel. Denn wegen der Schwerkraft ist die Durchblutung hier generell schlechter als im oberen Körperbereich.
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«Keine», sagt Pflegeexpertin Evelyne Graf. Lebensmittel mit viel Zucker – dazu gehören auch Früchte – sollten zwar zurückhaltend konsumiert werden und besser nicht isoliert, sondern in eine Mahlzeit integriert. Doch kategorische Verbote hält sie nicht für zielführend. Diabetikerinnen und Diabetikern empfiehlt Graf eine normale, gesunde Ernährung, gemäss der Lebensmittelpyramide der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung. Ein Teller sollte etwa zur Hälfte mit Gemüse und Salat gefüllt sein, zu einem Viertel mit proteinreichen Lebensmitteln und höchstens zu einem Viertel mit Kohlehydraten. Ungünstig seien häufiges Snacken und viele Zwischenmahlzeiten, sagt Graf. «Richtige Mahlzeiten mit längeren Pausen dazwischen führen zu weniger grossen Schwankungen des Zuckerspiegels.» Bei Übergewicht empfiehlt Graf auch, den Fettkonsum zu reduzieren, um abzunehmen.
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Der erste Behandlungsansatz besteht meist in einer Anpassung des Lebensstils: Mehr Bewegung, gesünder essen, abnehmen. «Sport ist extrem wichtig», betont Evelyne Graf. Bewegung steigert den Energieverbrauch und trägt dazu bei, dass die Zellen besser auf Insulin reagieren. Besonders sinnvoll sind Ausdauersportarten wie Joggen, Walking, Velofahren und Wandern zwei- bis dreimal pro Woche sowie Krafttraining. Im Alltag sollte man zudem täglich mindestens eine halbe Stunde moderate Bewegung einbauen. Zudem gibt es eine Reihe von Medikamenten, die helfen, den Blutzuckerspiegel in Schach zu halten. Während Menschen mit Diabetes Typ 1 Insulin spritzen müssen, ist dies beim Typ 2 nur in fortgeschrittenem Stadium nötig.