Wenn es um die Grippe geht, sind ältere Geschwister einer der grössten Risikofaktoren für kleine Babys.
Grössere Brüder und Schwestern sind Keimschleudern. Bei Grippe ist fast die Hälfte der Spitaleinweisungen von kleinen Babys den Geschwistern zuzuschreiben, besagt eine aktuelle britische Studie.
Die grösste Wahrscheinlichkeit, mit Grippe ins Spital zu kommen, hing bei den unter sechs Monate alten Babys aber mit dem Geburtsmonat zusammen: Juli- bis Dezemberkinder hatten ein rund 3,5-fach höheres Risiko als Januar- bis Junikinder. An zweiter Stelle standen die Schwestern und Brüder: Zwei oder mehr ältere Geschwister erhöhten das Risiko um rund das Dreifache, verglichen mit Erstgeborenen.
Um die Kleinsten zu schützen, sprechen sich die Studienautoren deshalb für die Grippeimpfung von Schwangeren und älteren Geschwistern aus – weisen aber auch darauf hin, dass Neugeborene nur etwa acht Wochen lang vom schützenden Effekt der Impfung der Mutter profitieren.
Die Wissenschaftler erfassten rund sieben Jahre lang die Geburten in Schottland, alle Notfallhospitalisationen wegen Grippe (Influenza) bei Kindern unter zwei Jahren und verschiedene weitere Faktoren.
Insgesamt kamen von den 424 048 geborenen Kindern 1115 mit Grippe ins Spital. Vermutlich sei die wahre Anzahl aber höher gewesen, schreiben die Forscher. Durchschnittlich erkranken zwischen 3 und 11 Prozent der unter Zweijährigen an Grippe, ein Bruchteil davon muss ins Spital. Unter 6 Monate alte Babys und Kinder mit Diabetes oder anderen Erkrankungen sind am meisten gefährdet.
Quelle: «European Respiratory Journal»