Ist «bio» essen wirklich gesünder? Eine französische Studie zeigt einen interessanten Zusammenhang.
Die Forscher verglichen bei fast 70’000 Personen, was sie bevorzugt assen und woran sie im Verlauf von 4,5 Jahren erkrankten. Wer viel «bio» konsumierte, bekam seltener Krebs als Menschen, die kaum «bio» kauften. Vor allem Brustkrebs nach der Menopause und Lymphdrüsenkrebs trat bei den starken «Bio»-Konsumentinnen und -Konsumenten seltener auf.
Ob der Grund dafür wirklich das weniger mit Pestiziden behandelte Obst und Gemüse ist oder aber ein Umstand, der mit dem «Bio»-essen verknüpft ist, lässt die Studie offen. Häufig leben Menschen, die biologische Produkte einkaufen, nämlich auch in anderer Hinsicht gesundheitsbewusster.
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Das war auch in dieser Studie der Fall: Die «Bio»-Esser rauchten weniger, bewegten sich mehr und tranken weniger Alkohol. Dessen ungeachtet schien «bio» zu essen trotzdem mit einer krebsvorbeugenden Wirkung einherzugehen.
Denkbar wäre, dass die Pestizide, die mit herkömmlich angebautem Gemüse und Obst aufgenommen werden, eine schwache krebsfördernde Wirkung haben. Das letzte Wort ist in dieser Hinsicht noch nicht gesprochen, umso weniger, als eine frühere britische Studie keinen krebsvorbeugenden Effekt von «bio» fand.
Bis weitere Studien geklärt hätten, was «bio» bringt, gelte deshalb: Viel Gemüse und Früchte essen, raten drei Kommentatoren. Denn erstens überwiege die positive Wirkung von gesunder Ernährung wahrscheinlich die negativen Effekte von möglichen Pestizidrückständen. Und zweitens könne sich längst nicht jeder teure «Bio»-Produkte leisten.
Quelle: «Jama Internal Medicine»