Darf man Tabletten mit Rille teilen? Womit sollte man Tabletten nicht herunterspülen? Und wie schluckt man grosse Tabletten? Tipps zur Einnahme der Medikamente.
Tablette in den Mund stecken und hinunterschlucken. Eigentlich ist es nicht so schwierig. Aber: Darf man Tabletten teilen, wenn sie zu gross sind und man Schwierigkeiten hat, sie einzunehmen? Und: Welche Medikamente nimmt man besser morgens und welche abends? Hier die wichtigsten Tipps zur Einnahme.
Medikamente immer mit einem Glas stillem Wasser einnehmen. Nur ein Schluck ist zu wenig. Sonst kann die Tablette in der Speiseröhre hängen bleiben.
Wenn die Tablette geteilt werden darf, steht das in der Packungsbeilage. Im Zweifelsfall fragst du in der Apotheke, denn es gibt auch Tabletten mit blossen «Zierrillen». Diese sind nicht zum Teilen gedacht, sondern nur zur Zierde. Nicht teilen darfst du auch die meisten «Retard»-Tabletten. Wenn ihr Überzug beschädigt ist, lösen sie sich vorzeitig auf und können dann zu stark oder aber ungenügend wirken.
Nahrung kann die Aufnahme und Verträglichkeit von Arzneimitteln stark beeinflussen. In der Packungsbeilage steht, ob das Medikament vor, zum oder nach dem Essen eingenommen werden soll. Die fettlöslichen Vitamine A, E, K und D nimmst du zusammen mit fetthaltigen Speisen besser auf. Fischölkapseln schluckst du lieber nach dem Essen, so musst du weniger aufstossen und hast nicht den Geschmack im Mund. Die Apothekerin weiss, wie du dein Medikament am optimalsten einnimmst.
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Frei verkäufliche Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel, sogar manche Nahrungsmittel können die Wirkung von Medikamenten ungünstig beeinflussen. Schilddrüsenhormone etwa werden schlechter aufgenommen, wenn man zugleich Magnesium, Zink oder Eisen schluckt. Selbst calciumreiches Wasser kann einen Unterschied machen. Grapefruitsaft ist ungünstig, weil er die Wirkung vieler Medikamente beeinflusst. Informiere deine Ärztin und deinen Apotheker über alles, was du einnimmst.
Cholesterinsenker wirken abends stärker, Kortisontabletten hingegen nimmt man besser morgens, weil dies dem Biorhythmus entspricht. Das sauer schmeckende Vitamin C macht munter, darum solltest du es nicht vor dem Schlafengehen schlucken. Medikamente, die müde machen, nimmt man am besten abends ein. Wichtiger als der Zeitpunkt ist jedoch, dass man verordnete Arzneimittel überhaupt nimmt. Erfahrungsgemäss vergisst man die abendliche Einnahme eher als die am Morgen.
«Dreimal täglich nehmen» bedeutet bei Medikamenten gegen Bakterien oder Viren nicht, dass sie morgens, mittags und abends eingenommen werden, sondern möglichst genau alle acht Stunden. Wenn der Abstand grösser wird, sinkt der Wirkspiegel im Blut zu stark ab und die Wirkung lässt nach. Das verschafft den Krankheitserregern einen Vorteil.