Mit Running-Apps du dich mit anderen Läuferinnen und Läufern vergleichen. Wir zeigen, wie das geht und wie du auch bei einem virtuellen Lauf ins Schwitzen kommst.
«250 Meter nach dem Start. Überhaupt kein Gedränge. So muss das sein.» Eine Frauenstimme informiert die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des virtuellen Wettkampfs individuell via Kopfhörer über den aktuellen Lauf.
Dass es kein Gedränge gibt, verwundert indes nicht. Jede Sportlerin und jeder Sportler läuft für sich allein – im Wald, auf dem Vitaparcours oder auf dem nächsten Feldweg – gegen alle anderen. Sie sind über die neue App «viRACE», mit der die Migros eine exklusive Partnerschaft hat, miteinander verbunden.
Dank aktiviertem GPS weiss das System, wer bereits wie viele Meter zurückgelegt hat und berechnet so eine virtuelle Rangliste. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden informiert, wie viele Meter noch zurückzulegen sind und welchen Platz sie gerade belegen. Das spornt an und motiviert. Noch mehr motiviert es, wenn alle Finisherinnen und Finisher ausser Ruhm und Ehre tatsächlich etwas gewinnen können, so wie das bei den fünf Kilometer langen «Migros Run 'n’ Win»-Läufen der Fall ist. Jeden Mittwochabend um 18.30 Uhr gibt es die Chance, eine von 20 Migros-Geschenkkarten im Wert von 50 Franken abzuräumen.
Um an einem virtuellen Lauf teilzunehmen, braucht es nichts weiter als ein Handy mit vollem Akku, die kostenlose App «viRACE» (erhältlich für iOS und Android), aktiviertes GPS sowie Kopfhörer. Über 20’000 Menschen nahmen bereits über viRACE an virtuellen Läufen teil – der Grösste war der GP von Bern mit 3300 Anmeldungen. Auf dem Programm stehen auch die wegen Covid-19 abgesagten Migros-Volksläufe. In der übersichtlichen App findet sich ein Kalender, über den man sich gratis für einen oder mehrere Läufe anmelden kann. (Fortsetzung weiter unten…)
Dass virtuelle Läufe dank Covid 19 den Zeitgeist treffen, wissen die Anbieter bekannter Trainingsapps wie Garmin Connect oder Runtastic. Kai Tutschke, Geschäftsführer bei Garmin in der Schweiz, Deutschland und Österreich, sagt: «Die Anzahl der Schritte bei reinen Trainingsaktivitäten ist weltweit um 24 Prozent gestiegen.» Diese Aussage bestätigt Scott Dunlap, Chef des Konkurrenten Runtastic. Er sagt: «Unsere App wird zwei bis dreimal so häufig genutzt wie sonst zu dieser Jahreszeit.» Als Krisengewinner wollen sich beide nicht bezeichnen.
Unabhängig davon, welches Gerät man nutzt und an welchen Läufen man teilnimmt, bleibt die Frage, ob die virusbedingten Fitnessaktivitäten die Krise überdauern und Schweizerinnen und Schweizer auch nachher sich öfter bewegen. Kai Tutschke von Garmin hofft, «dass das Bewusstsein der Menschen für einen aktiven, gesunden Lebensstil auch nach der Pandemie Bestand haben wird.» (Fortsetzung weiter unten…)