Einen schönen Blick auf die Kulisse des tektonischen Welterbes Sardona erhalten Wanderer während der Tour von Bargis nach Trin. Der Höhepunkt sind die rund 20 Jacuzzi-grossen Gletschermühlen auf der Alp Mora.
In der Region von Flims, Elm und Pizol sind in diesem Jahr die Glarner Hauptüberschiebung und die tektonische Arena Sardona der Star. Genauso schön ist der Blick auf die Welterbe-Kulisse von aussen, etwa während der Wanderung vom Hochtal Bargis nach Trin via die Alp Mora.
Der Höhepunkt sind die Gletschermühlen auf der Alp Mora (1900 m. ü. M.), 20 Jacuzzi-grosse Steinwannen, durch die das Wasser gemächlich, aber stetig fliesst. Eine nach der anderen liegen sie im ehemaligen Bachbett, durch das in früheren Zeiten Gletscherwasser schoss. Geformt hat sie während Jahrhunderten der Maliensbach, der auf der Alp Mora in Trin entspringt. Grosse und Kleine sitzen da, blicken ins türkisfarbene, aber doch klare Wasser, folgen mit den Augen dem Rinnsal, das von einer Wanne in die nächste fliesst. Ein Grashalm treibt auf der Oberfläche mit, dreht sich im Kreis, bevor der Sog ihn ausrichtet und in die nächste Wanne zieht. Das Spiel beginnt vor vorne.
Die Steintöpfe führen auch im Sommer und Spätherbst Wasser. Ein kurzes Erfrischungsbad im kristallklaren Nass ist einem gewiss, auch wenn es sich nur auf die Füsse beschränkt. Am besten erreicht man die Gletschermühlen auf Höhe der Mutta Sura nach den Lawinenverbauungen. (Lesen Sie unten weiter...)
Anreise: Mit dem Postauto von Chur nach Trin oder via Flims nach Bargis (Shuttle von Flims zum Gasthof Bargis am Anfang der Hochebene).
Route ab Trin (880 m. ü. M.): Ein Wanderweg oder eine Asphaltstrasse führen hinauf zum Aussichtspunkt (2000). Von dort die von Lawinenverbauungen gesäumte Alpstrasse weiter. Am Schluss führt ein kurzer Wanderweg zu den Gletschermühlen der Alp Mora auf 2100 m. ü. M.
Route ab Bargis (1550 m. ü.M.): Bargis – Alp Lavadignas (2000) – Hochebene Mulatg – Aussichtspunkt an der Kreuzung (2000) – Alp Mora (2100) – Trin (880).
Profil: ab Trin 1300 rauf, 850 runter. Ab Bargis: 850 Höhenmeter rauf, 1300 runter.
Länge: 17,5 km
Dauer: 6 1/2 Stunden reine Laufzeit.
Zwei Wege führen zum Ziel: Von der Schwemmebene Bargis oberhalb von Flims steigt der Weg abwechselnd durch Wiesen und kürzere Waldabschnitte, rechts über den Bach und hinauf bis zur Alp Lavadignas Miez (2000 m. ü. M.) Noch gut 100 Höhenmeter müssen Wanderer bezwingen, bis sie den obersten Punkt des Hanges erreicht haben (2107 m. ü. M.). Hier breitet sich ein prächtiges Panorama über das Hochtal Bargis, die Felsbänder des Crap da Flem bis hin zu den Tschingelhörnern am Horizont, in denen sich das Martinsloch befindet.
Danach schlängelt sich der wildromantische Weg unter massiven Felswänden hindurch. Auf einer kurzen Strecke ist er ausgesetzt und durch Drahtseile gesichert. Schwindelfreie gelangen ohne zittrige Beine auf die nachfolgende grasige Hochebene Muletg. Allerdings wollen auch sie nicht mit den waghalsigen Mountainbikern tauschen, die ab und zu den schmalen Pfad befahren und das Fussvolk kreuzen. Die Belohnung ist erneut die Panoramaaussicht vom Plaunca Dira: von der Silvretta bis zum Oberalppass und ins Lugnez mit Piz Terri und Piz Aul. Weit unten glitzern Cresta- und Caumasee.
Vorbei an den Lawinenverbauungen – und die Alp Mora ist erreicht. Wer die Gletschermühlen per Bike entdecken möchte, wählt die Route ab Trin, auf der man auf (Alp-)strassen beinahe bis an die Felstöpfe der Gletschermühlen fahren kann.