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Gesünder leben?

Gesünder leben?

Wenn der Schnauf fehlt

Allergie, Herzschwäche oder ein verschlucktes Nüssli – Atemnot kann viele Gründe haben. Eine Infektion mit dem Coronavirus steht dabei nicht an erster Stelle. Worauf man achten sollte und was man tun kann.

Atemnot ist nicht unbedingt ein Zeichen von Sauerstoffmangel

Atemnot spürt ein Mensch, wenn er sich beim Schnaufen mehr anstrengen muss als normalerweise. Ein Grund dafür kann Sauerstoffmangel sein, zum Beispiel in grosser Höhe im Gebirge oder bei einer Lungenentzündung. Die «Atemarbeit»kann aber auch aus anderen Gründen zunehmen, beispielsweise bei einem Konditionsmangel.

Das kann man tun

Ein Pulsoximeter hilft, um den Sauerstoffgehalt im Blut einzuschätzen. Diese kleinen Geräte, die über eine Fingerkuppe gesteckt werden, gibt es zum Beispiel in Apotheken, bei der Lungenliga, bei melectronics oder Galaxus. Lassen Sie sich vor dem Gebrauch von einer Fachperson instruieren.

Ein häufiger Grund für plötzliche Atemnot bei jungen Menschen ist eine Panikattacke

Notfall - was tun?
  • Leisten Sie Erste Hilfe!  Das Einzige, was Sie dabei falsch machen können ist, es nicht zu versuchen.
  • Den Patienten mit akuter Luftnot so hinsetzen lassen, wie es ihm am wohlsten ist und Hilfe organisieren.
  • Kinder, die sich verschluckt haben, mit dem Gesicht nach unten über den Oberschenkel legen und auf den Rücken klopfen. Der Kopf sollte tiefer sein  als der Brustkörper. Bei Erwachsenen umfassen Sie die Person von hinten und drücken auf ihren Oberbauch.
  • Wenn ein Mensch bewusstlos ist und nicht atmet, rufen Sie sofort den Notruf 144. Beginnen Sie dann unverzüglich mit der Wiederbelebung.
  • Beim Reanimieren drücken Sie etwa 100-Mal pro Minute fünf Zentimeter tief auf die Mitte des Brustkorbs.
  • Wiederholen Sie Ihren Nothelferkurs regelmässig, damit Sie sicher sind, dass Sie noch alle Handgriffe beherrschen.

Für den oder die Betroffene fühlt es sich an wie Atemnot, es besteht aber kein Sauerstoffmangel. Beim tiefen Atmen, wie es bei der Panikattacke typisch ist, geben die Lungen verstärkt Kohlendioxid-Gas ab. Dadurch verändert sich der Säurewert des Bluts und infolgedessen sinkt der Calciumwert im Blut. Die Folge: Man spürt ein Kribbeln, typischerweise in den Fingern oder um den Mund, bekommt dadurch oft noch mehr Angst – und atmet noch intensiver.

Das kann man tun: 

Ruhe bewahren! Wer zum ersten Mal eine Panikattacke erlebt, sollte zum Arzt gehen. Wer die Symptome bereits kennt, kann dies versuchen: Vier Sekunden lang einatmen, pausieren, dann acht Sekunden lang ausatmen. Am besten legt man dabei eine Hand auf den Bauch und achtet darauf, «in den Bauch» zu atmen. Eine andere Methode ist, für eine Minute in einen Papiersack zu atmen und diese Übung, wenn sie gut tut, zu wiederholen. So nehmen die Lungen wieder etwas vom ausgeatmeten Kohlendioxid auf. Bei wiederkehrenden Panikattacken ist es sinnvoll, Fachhilfe zu suchen, denn Panikattacken neigen dazu, immer öfter aufzutreten.

(Lesen Sie unten weiter …)

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Atemnot weist oft auf ein Problem am Herz oder an den Lungen hin

In den Lungen nimmt das Blut Sauerstoff auf. Sind die Lungen geschädigt, etwa durch das Rauchen, beeinträchtigt das die Sauerstoffaufnahme. Lässt hingegen die Herzleistung nach, ist der Herzmuskel nicht in der Lage genügend sauerstoffreiches Blut in den Körper zu pumpen.

Das kann man tun: 

Konsultieren Sie einen Arzt, denn Atemnot ist ein ernst zu nehmendes Symptom. Im Notfall wählen sie die Telefonnummer 144.

Eine Pollenallergie führt oft nachts zur Atemnot

Pollenallergiker haben häufig nicht nur Heuschnupfen, sondern auch Asthma – und die Asthmaanfälle ereignen sich typischerweise dann, wenn die Arztpraxen geschlossen haben: abends oder nachts. Beim Asthma verengen sich die Bronchien, die Schleimhaut in den Atemwegen entzündet sich und es wird mehr Schleim gebildet.

Das kann man tun: 

Handeln Sie vorausschauend und besorgen Sie sich rechtzeitig Medikamente, welche die Entzündung in den Atemwegen bekämpfen und die Bronchien erweitern. Sehr wirksam sind Kortison-Präparate zum Inhalieren, weil sie die Entzündung in den Atemwegen lindern. Man braucht keine Angst vor diesen Wirkstoffen zu haben. Meiden Sie soweit als möglich die Substanzen, gegen die Sie allergisch reagieren, zum Beispiel Pollen. Wer in der Vergangenheit schon einmal eine schwere, akute allergische Reaktion hatte, sollte für den Notfall immer eine Adrenalinspritze mit sich führen.

Sogar Diabetes kann Atemnot hervorrufen

Wenn der Blutzuckerwert stark erhöht ist, führt das im Körper zu einer gefährlichen «Übersäuerung». Der Körper versucht die Säure über die Lunge loszuwerden. Dabei beginnt er automatisch tief zu atmen.

Das kann man tun: 

Bei gut behandeltem Diabetes kommt es nicht zur Übersäuerung. Deshalb ist es bei erhöhtem Blutzucker wichtig, die Blutzuckerwerte regelmässig zu kontrollieren und wenn nötig Medikamente zu nehmen oder Insulin zu spritzen.

Eine Lungenembolie verursacht akute Atemnot

Zur Lungenembolie kommt es, wenn sich in einer Vene im Bein oder im Becken ein Blutgerinnsel bildet, das mit dem Blutstrom in die Lungen gespült wird. Dort verstopft das Gerinnsel eine Lungenarterie. Infolgedessen stoppt der Blutfluss an dieser Stelle abrupt – und damit unterbleibt auch die Sauerstoffaufnahme dort. Das Herz versucht dies wettzumachen, indem es schneller schlägt, aber bei einer grossen Lungenembolie genügt das nicht.

Das kann man tun: 

Nicht stundenlang mit angewinkelten Beinen sitzen, zum Beispiel beim Gärtnern. Bei längeren Reisen genügend trinken, zwischendurch immer wieder die Beine vertreten und die Muskeln bewegen. Das beugt Blutgerinnseln vor. Auch Kompressionsstrümpfe können sinnvoll sein. Bei Verdacht auf eine Lungenembolie einen Arzt beiziehen oder die Ambulanz rufen.


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