Allergie, Herzschwäche oder ein verschlucktes Nüssli – Atemnot kann viele Gründe haben. Eine Infektion mit dem Coronavirus steht dabei nicht an erster Stelle. Worauf man achten sollte und was man tun kann.
Atemnot spürt ein Mensch, wenn er sich beim Schnaufen mehr anstrengen muss als normalerweise. Ein Grund dafür kann Sauerstoffmangel sein, zum Beispiel in grosser Höhe im Gebirge oder bei einer Lungenentzündung. Die «Atemarbeit»kann aber auch aus anderen Gründen zunehmen, beispielsweise bei einem Konditionsmangel.
Ein Pulsoximeter hilft, um den Sauerstoffgehalt im Blut einzuschätzen. Diese kleinen Geräte, die über eine Fingerkuppe gesteckt werden, gibt es zum Beispiel in Apotheken, bei der Lungenliga, bei melectronics oder Galaxus. Lassen Sie sich vor dem Gebrauch von einer Fachperson instruieren.
Für den oder die Betroffene fühlt es sich an wie Atemnot, es besteht aber kein Sauerstoffmangel. Beim tiefen Atmen, wie es bei der Panikattacke typisch ist, geben die Lungen verstärkt Kohlendioxid-Gas ab. Dadurch verändert sich der Säurewert des Bluts und infolgedessen sinkt der Calciumwert im Blut. Die Folge: Man spürt ein Kribbeln, typischerweise in den Fingern oder um den Mund, bekommt dadurch oft noch mehr Angst – und atmet noch intensiver.
Ruhe bewahren! Wer zum ersten Mal eine Panikattacke erlebt, sollte zum Arzt gehen. Wer die Symptome bereits kennt, kann dies versuchen: Vier Sekunden lang einatmen, pausieren, dann acht Sekunden lang ausatmen. Am besten legt man dabei eine Hand auf den Bauch und achtet darauf, «in den Bauch» zu atmen. Eine andere Methode ist, für eine Minute in einen Papiersack zu atmen und diese Übung, wenn sie gut tut, zu wiederholen. So nehmen die Lungen wieder etwas vom ausgeatmeten Kohlendioxid auf. Bei wiederkehrenden Panikattacken ist es sinnvoll, Fachhilfe zu suchen, denn Panikattacken neigen dazu, immer öfter aufzutreten.
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In den Lungen nimmt das Blut Sauerstoff auf. Sind die Lungen geschädigt, etwa durch das Rauchen, beeinträchtigt das die Sauerstoffaufnahme. Lässt hingegen die Herzleistung nach, ist der Herzmuskel nicht in der Lage genügend sauerstoffreiches Blut in den Körper zu pumpen.
Konsultieren Sie einen Arzt, denn Atemnot ist ein ernst zu nehmendes Symptom. Im Notfall wählen sie die Telefonnummer 144.
Pollenallergiker haben häufig nicht nur Heuschnupfen, sondern auch Asthma – und die Asthmaanfälle ereignen sich typischerweise dann, wenn die Arztpraxen geschlossen haben: abends oder nachts. Beim Asthma verengen sich die Bronchien, die Schleimhaut in den Atemwegen entzündet sich und es wird mehr Schleim gebildet.
Handeln Sie vorausschauend und besorgen Sie sich rechtzeitig Medikamente, welche die Entzündung in den Atemwegen bekämpfen und die Bronchien erweitern. Sehr wirksam sind Kortison-Präparate zum Inhalieren, weil sie die Entzündung in den Atemwegen lindern. Man braucht keine Angst vor diesen Wirkstoffen zu haben. Meiden Sie soweit als möglich die Substanzen, gegen die Sie allergisch reagieren, zum Beispiel Pollen. Wer in der Vergangenheit schon einmal eine schwere, akute allergische Reaktion hatte, sollte für den Notfall immer eine Adrenalinspritze mit sich führen.
Wenn der Blutzuckerwert stark erhöht ist, führt das im Körper zu einer gefährlichen «Übersäuerung». Der Körper versucht die Säure über die Lunge loszuwerden. Dabei beginnt er automatisch tief zu atmen.
Bei gut behandeltem Diabetes kommt es nicht zur Übersäuerung. Deshalb ist es bei erhöhtem Blutzucker wichtig, die Blutzuckerwerte regelmässig zu kontrollieren und wenn nötig Medikamente zu nehmen oder Insulin zu spritzen.
Zur Lungenembolie kommt es, wenn sich in einer Vene im Bein oder im Becken ein Blutgerinnsel bildet, das mit dem Blutstrom in die Lungen gespült wird. Dort verstopft das Gerinnsel eine Lungenarterie. Infolgedessen stoppt der Blutfluss an dieser Stelle abrupt – und damit unterbleibt auch die Sauerstoffaufnahme dort. Das Herz versucht dies wettzumachen, indem es schneller schlägt, aber bei einer grossen Lungenembolie genügt das nicht.
Nicht stundenlang mit angewinkelten Beinen sitzen, zum Beispiel beim Gärtnern. Bei längeren Reisen genügend trinken, zwischendurch immer wieder die Beine vertreten und die Muskeln bewegen. Das beugt Blutgerinnseln vor. Auch Kompressionsstrümpfe können sinnvoll sein. Bei Verdacht auf eine Lungenembolie einen Arzt beiziehen oder die Ambulanz rufen.