Zu enge Schuhe, Übergewicht oder ein schwaches Bindegewebe – ein «Hallux» kann verschiedene Ursachen haben. Operiert wird nur bei starken Schmerzen. Vorbeugen ist sinnvoll.
High Heels und Pumps mögen zwar elegant sein, doch den Füssen tun sie nicht gut. Frauen leiden fünf Mal häufiger unter einem Hallux valgus als Männer. Eine Ballenzehe oder ein «Hallux», wie die Fehlstellung der grossen Zehe in der Umgangssprache auch genannt wird, entsteht ganz allmählich, häufig an beiden Füssen. Das muss allerdings nicht immer zeitgleich geschehen und auch nicht auf beiden Seiten gleich ausgeprägt.
Fachleute gehen davon aus, dass die erbliche Veranlagung bei der Entstehung eine bedeutende Rolle spielt. Die Übertragungswahrscheinlichkeit innerhalb der Familie liegt bei 75 Prozent.
Nicht immer sind zu enge Schuhe schuld am «Hallux». Ein schwaches Bindegewebe und Übergewicht können ebenfalls Ursachen sein. Auch eine Überbelastung des Zehengrundgelenks durch Sport kann ihn fördern. Zudem kann eine Wachstumsstörung vorliegen. Angeborene Merkmale können die Bildung eines Hallux valgus begünstigen, beispielsweise der sogenannte ägyptische Fusstyp, bei dem die grösste Zehe die längste ist, oder Erkrankungen wie neuromuskuläre Krankheiten, Rheuma oder Bindegewebsschwäche. (Lesen Sie unten weiter...)
Liegt eine erbliche Veranlagung vor, lässt sich ein Hallux valgus zwar nicht ganz verhindern, doch hilft es, wenn Sie folgendes beachten:
Achtung: Zehenschienen oder sogenannte Redressionsbandagen können den Schiefstand nicht korrigieren und auch den Verlauf nicht aufhalten.
Operiert werden muss ein Hallux valgus nur, wenn er sehr starke Schmerzen verursacht und man im Alltag stark eingeschränkt wird. Der Schiefstand der Grosszehe bewirkt, dass die Fussinnenseite überbeansprucht wird und sich die grosse Zehe über oder unter die zweite und dritte Zehe schiebt. Die Folge sind Druckstellen und starke Schmerzen. Aus rein ästhetischen Gründen oder zu Präventionszwecken wird nicht operiert, da der Verlauf eines Hallux valgus nicht mit Sicherheit vorhergesagt werden kann.
Bei einer Operation werden alle Elemente, die am Hallux valgus beteiligt sind, korrigiert. Der Eingriff findet unter örtlicher und regionaler Betäubung statt und kann ambulant oder stationär erfolgen. Es stehen verschiedene Operationstechniken zur Auswahl, welche gewählt wird, muss sorgfältig geprüft werden.
Komplikationen nach einer «Hallux»-Operation sind selten, aber nicht ausgeschlossen. So kommt es in rund fünf Prozent der Fälle zu einem Rückfall. Möglich ist auch eine Gelenkversteifung, was bei Spitzensportlern unbedingt berücksichtigt werden muss.