Die Temperaturen sinken unter null. Wir frieren und bekommen kalte Hände und kalte Füsse. Warum das so ist und wie man sich warm hält.
Der Körper versucht bei sinkenden Aussentemperaturen seine lebenswichtigsten Organe in der Körpermitte und das Hirn warm zu halten. Er macht das, indem er den äussersten Gliedmassen die Wärme entzieht. Im Klartext heisst das: Er vermindert die Blutzufuhr in Hände, Füsse, Nase, Kinn und Ohren und entzieht ihnen so Wärme.
Blut ist das Wärmetransportmittel. Wird weniger davon in die Extremitäten gepumpt, verengen sich die Gefässe. Zehen, Finger, Ohren und Nase sind schlechter versorgt. Deshalb frieren wir bei Kälte zuerst an Händen, Füssen, Nase, Kinn und Ohrläppchen.
Nebst Kälte können auch ein zu niedriger Blutdruck und Gefässverkalkungen (Arteriosklerose) die Blutversorgung der Extremitäten negativ beeinflussen. Den gleichen Effekt können auch Diabetes, Stress, Schlafmangel, Hunger, Diäten, Flüssigkeitsmangel und Ängste auslösen.
Nasse Hände und Füsse werden übrigens schneller kalt. Grund: Die kühle Feuchtigkeit auf der Haut führt die Wärme nach aussen ab. Es entsteht dabei eine Verdunstungskälte. Diese veranlasst den Körper, die Blutgefässe enger zu stellen. Schweissfüsse führen daher zu einem stärkeren Kälteempfinden. Zu enge und kleine Schuhe beschleunigen das Kältegefühl ebenfalls. Sie drücken auf die Blutgefässe und die Nerven und behindern die Blut- beziehungsweise die Wärmezufuhr.
Und ja: Es gibt geschlechtsspezifische Unterschiede. Frauen haben tatsächlich wohl häufiger kalte Füsse und Hände als Männer. Es spielt offenbar eine Rolle, dass Frauen in der Regel weniger Muskeln und weniger Körpermasse haben und damit insgesamt weniger Wärme produzieren.