Welche Sehhilfe eignet sich am besten für Computerarbeit? Ist ein Blaulichtfilter zwingend? MISENSO Experte Hans-Dieter Haas gibt Antworten rund um Fragen zum Thema Arbeiten am Computer.
Am Computer empfiehlt sich die Brille. Mit Kontaktlinsen lässt sich meistens nur auf eine einzige Distanz optimal auskorrigieren. Zudem trocknen Kontaktlinsen durch die stark reduzierte Lidschlagfrequenz eher aus. Dadurch werden sie schnell unbequem. Auch Oberfläche und Optik der Kontaktlinsen verändern sich. Erschwert wird diese Situation im Zusammenhang mit Klimaanlagen und Heizen im Winter. Brillen hingegen lassen sich auf alle Arbeitsdistanzen optimal einstellen und auskorrigieren. Auch bei Brillenträgern, die Brillen auf unterschiedlichste Distanzen benötigen.
Eine Computerbrille ist grundsätzlich nötig, wenn man eine Brille mit unterschiedlichen Korrekturabständen braucht, sprich eine Gleitsichtbrille. Auch Träger von auf die Ferne korrigierten Kontaktlinsen, die aber dennoch eine Brille für die Nähe zur Unterstützung benötigen, sollten eine haben. In der Regel betrifft das meistens Menschen ab 45 Jahren. In diesen Fällen sind Computerbrillen eine gute Lösung. Computerbrillen stellen grundsätzlich für alle Menschen, die kombinierte Gläser brauchen, eine ideale Lösung dar.
Eine Gleitsichtbrille ist am Computer grundsätzlich ein Kompromiss, da die Nutzungsflächen aufgrund der Vielzahl der Korrekturen im Glas deutlich kleiner sind. Im Anfangsstadium ist das gut vertretbar. Jedoch ist ein Arbeitsglas von Beginn weg immer die bessere Wahl, da mit diesem Glas gezielt auf die erforderlichen Entfernungen eingegangen wird, die der Optiker mit dem Kunden im Gespräch bestimmt hat. Das heisst, das Glas berücksichtigt sämtliche Sehzonen, was einen bequemen Arbeitsablauf erlaubt. Mit zunehmendem Alter und grösserer Differenz in den Sehbereichen Ferne und Nähe ist es fast unvermeidlich, dass man auf das Computerglas ausweicht.
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Das wichtigste Kriterium neben der passenden Stärke und der exakten Bestimmung der Arbeitsdistanz ist der Blaulichtfilter. Dieser schont die Augen im Arbeitsalltag, weil durch ihn schädliches UV-Licht nur reduziert ins Auge gelangt.
Nein, doch nach den neuesten Studien reizt das kurzwellige blaue Licht die Netzhaut etwas stärker. Das wiederum kann eine erhöhte Reizung der Horn- und Lederhaut zur Folge haben, was für das Auge unangenehm werden kann. Da es medizinisch erwiesen ist, dass UV-Licht schädlich für die Augenlinse ist und zum Beispiel zu einem früheren Einsetzen des Grauen Stars führen kann, wird hier mit dem Blaulichtfilter eine Schutzfunktion erreicht.
Beim Arbeiten am Monitor sollte sich – bei bequemer Kopfhaltung – die oberste Textzeile unterhalb der Augenhöhe befinden. Liegt diese Blickrichtung deutlich höher, können dadurch Nackenverspannungen entstehen. Das kann zu Schmerzen führen und auch die Durchblutung am und im Kopf grundsätzlich erschweren. Um angenehm arbeiten zu können, sollte man auch Spiegelungen auf der Oberfläche des Bildschirms dringend vermeiden. Die gebräuchlichste Arbeitsentfernung zum Computer liegt zwischen 60 und 80 cm.
Regeln Sie erst den Kontrast und danach die Helligkeit so, dass der Farbraum gleichmässig von Weiss bis Schwarz geht und nicht nur von Hellgrau bis Dunkelgrau.
Weitere Informationen zur ergonomischen Einrichtung des Arbeitsplatzes unter suva.ch