Ingwer hilft nicht nur gegen Übelkeit. Die asiatische Heilpflanze verändert auch den Speichel so, dass er übelriechende Moleküle beseitigt.
Wie tilgt man den Nachgeschmack von Kaffee und anderen Lebensmitteln? Mit Hilfe von Ingwer, fand ein Forscherteam der Technischen Universität München heraus.
Das scharf schmeckende 6-Gingerol, eine Substanz im Ingwer, steigert innert Sekunden die Konzentration eines bestimmten Enzyms im Speichel um das 16-Fache. Dieses (Sulfhydryl Oxidase 1 genannte) Enzym baut übelriechende schwefelhaltige Moleküle im Mund ab, was sich positiv auf den Atemgeruch auswirkt.
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Diese Erkenntnisse gewannen die Forscher mit Hilfe von Speichel- und Atemgasanalysen bei acht Versuchspersonen. Sie erhoffen sich von diesen Erkenntnissen zum Beispiel neue Mundpflegemittel. In der Pflanzenheilkunde ist die aus Südostasien stammende Ingwerwurzel als Mittel gegen Übelkeit, Erbrechen und Reisekrankheit bekannt. Weil Ingwer gallentreibend wirkt, sollten Personen mit Gallensteinen vorsichtig damit sein.
Mit einem zweiten Experiment fanden die Münchner Forscher heraus, wie Zitronensäure auf den Geschmackssinn wirkt und weshalb Speisen weniger salzig schmecken, wenn zuvor dieser saure Stoff im Mund war. Die Zitronensäure bewirkt nämlich, dass die Konzentration an Natrium im Speichel rund elffach steigt.
Damit die Geschmackssensoren eine Speise danach als salzig empfinden, muss sie deutlich mehr Natriumchlorid (die chemische Bezeichnung für Kochsalz) enthalten als sonst. Die Konzentration an Natrium im Essen muss so hoch sein, dass sie diejenige im Speichel übertrifft.