Die traditionelle chinesische Medizin betrachtet Krankheiten aus einem anderen Blickwinkel als die westliche Medizin. Zur Allergietherapie gehören dort auch warme, leichte Mahlzeiten am Abend und genügend Schlaf.
Solange die «Chi» genannte Abwehrkraft stark ist, kann keine Krankheit entstehen. Geschwächt wird das Chi, wenn der Organismus ins Ungleichgewicht gerät und «Yin» und «Yang» nicht in Harmonie sind. Diese beiden Energien sollten ausgeglichen sein. Ein Mangel an «Yin» und ein Zuviel an «Yang» können Allergien auslösen. Auch Disharmonien in einem Organ oder Störungen entlang der sogenannten «Meridiane» können zu Allergien führen. Diese Meridiane kann man sich wie unsichtbare Energiebahnen vorstellen, die den ganzen Körper durchziehen.
Bei Allergien ist meist der Lungenfunktionskreis betroffen. Heuschnupfen mit verstopfter oder laufender Nase etwa zeigt ein gestörtes Gleichgewicht in der Lunge an. Juckende oder tränende Augen sind meist Ausdruck einer Leberstörung. Asthma kann mit den Nieren oder mit der Milz zusammenhängen.
Und Müdigkeit, mangelnder Appetit, Blähungen oder Durchfall gelten in der TCM als Hinweis auf einen gestörten Milz-Funktionskreis. Man kann die einzelnen Organe aber nicht losgelöst voneinander betrachten. Alles hängt zusammen.
Die westliche Medizin bekämpft vorrangig die Symptome, zum Beispiel mit Medikamenten, die bestimmte Immunzellen bremsen. TCM-Therapeuten versuchen, den Organismus ganzheitlich zu betrachten und Krankheiten schon im Vorfeld abzuwenden. Zum Beispiel können zu viele Emotionen wie Wut oder Stress oder auch falsche Ernährungsweise «Yin» und «Yang» aus dem Gleichgewicht bringen. Auch die Witterung spielt eine Rolle. (Lesen Sie unten weiter ...)
Zuerst sammelt man Informationen über den ganzen Körper. Dabei helfen verschiedene Diagnosemethoden wie die Pulsdiagnose, die Zungendiagnostik und die Meridiandiagnose. Je nach Krankheitserscheinung wird dann für jeden Patienten individuell eine Behandlung zusammengestellt. Das Ziel ist, bei ihm «Yin» und «Yang» ins Gleichgewicht zu bringen und das «Chi» wieder aufzubauen.
Schröpfen, Moxibustion unf Akupunktur sind wichtige Pfeiler. Sowohl bei der Moxibustion als auch bei der Akupunktur werden bestimmte Punkte entlang der Meridiane behandelt, im ersten Fall mit glimmendem Beifusskraut, im zweiten mit Nadeln. Wer sich vor Nadeln fürchtet, kann auch Akupressur wählen, dabei wird nur Druck ausgeübt. Auch chinesische Kräuter, Massage oder Ohrakupunktur sind hilfreich.v