Was tun, wenn Staub und Milben einem das Leben schwer machen. Wir haben fünf saubere Tipps für Menschen, die auf Dreck im Haushalt allergisch reagieren.
Wir schlafen jede Nacht darauf, hinterlassen unsere Hautschuppen und Haare. Dr. Arnulf Hartl von der Privaten Paracelsus-Uni in Salzburg hat dazu eine Studie mit 60 Studenten durchgeführt. Sie bekamen eine neue Matratze und schliefen ein halbes Jahr lang darauf. «Innerhalb von zwei Monaten haben wir auf den Matratzen klinisch relevante Mengen von Hausstaubmilben-Allergen gemessen», sagt der Leiter des Instituts für Ecomedicine. Er rät zu milbendichten Bezügen und zu einer neuen Matratze spätestens alle drei Jahre (Lesen Sie hier ausserdem, auf was Sie bei der Reinigung Ihrer Bettwäsche achten müssen).
Rote Augen, Niesreiz oder Husten – etwa jeder Zehnte reagiert überempfindlich auf Milbenkot und Pollen. Deshalb müssen die Allergene raus aus dem Haus. Damit die reizenden Partikel beim Putzen nicht aufgewirbelt werden, sollte man glatte Böden oder Möbelstücke am besten feucht (ab-)wischen. Ein herkömmlicher Staubsauger pustet den Schmutz in die Luft, bevor er einen Teil davon wieder in den Beutel einsaugt. Das führt dann eher zu mehr Beschwerden als zu weniger. Ein Teil der Partikel geht mit der Abluft wieder in die Raumluft über. Besser eignen sich Staubsauger mit HEPA- oder auch mit Wasserfiltern, die Feinstaub stärker zurückhalten.
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Hausstaubmilben sind drinnen ein Problem, Pollen eher draussen. Deshalb sollten Allergiker mit Bedacht lüften. Der Hausstaubmilben-Allergiker hat fast immer einen Vorteil, wenn er gut lüftet. Das Aufreissen der Fenster senkt meist die Luftfeuchtigkeit und auch die Temperatur, sodass Milben sich nicht mehr ganz so wohl fühlen. Lüften Sie, wenn die Pollenkonzentration draussen am niedrigsten ist. In der Stadt ist das zwischen 6 und 8 Uhr, auf dem Land nach 19 Uhr.
Bettwäsche, Kissen, Decken, Vorhänge: In vielen Wohnungen stapeln sich Textilien. Sie sind ein Biotop für Milben und ein kontinuierlicher Produzent von Feinstaub. Aus Teppichen und textilen Bodenbelägen, Kissen und Überzügen lösen sich feinste Flusen und vermischen sich mit Milbenkot, Pollen und Krümeln zu Staubbelägen. Deshalb sollten alle verzichtbaren Textilien abgeschafft werden. Messungen des Salzburger Instituts für Ecomedicine in textilüberfrachteten Kinderzimmern ergaben Werte von 600 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft. «Das ist eine Luftqualität wie in Schanghai oder Peking», erklärt Institutsleiter Arnulf Hartl.
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Ist die Wohnung von Staub befreit, kommen für Waschbecken, Toiletten oder auch Bodenbeläge meist schärfere Reinigungsmittel zum Einsatz. Viele Produkte enthalten aber Alkohol und formaldehydähnliche Substanzen. Sie reizen die Schleimhaut und sind für Allergiker generell problematisch. Auch auf desinfizierende Stoffe ist möglichst zu verzichten. Die Reinigungswirkung sollte nicht mit der chemischen Keule erzielt werden, sondern vor allem mechanisch – also mit Bürste und Schrubber. Menschen mit Kontaktallergien sollten beim Putzen Schutzhandschuhe tragen.