Sexuell übertragbare Krankheiten wie Tripper sind nach wie vor auf dem Vormarsch. Was du über die häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten wissen solltest.
Jeden Tag stecken sich weltweit über eine Million Menschen mit einer Geschlechtskrankheit an, schätzt die Weltgesundheitsorganisation WHO. Über 30 verschiedene Bakterien, Viren und Parasiten können solche Infektionen verursachen.
Viele Personen mit einer Geschlechtskrankheit merken nichts davon und stecken andere damit an. Fachleuten zufolge werden beispielsweise zwei Drittel der genitalen Herpesinfektionen von Menschen übertragen, die selbst keine Krankheitszeichen hatten.
Ihr Tipp: Wenn es im Genitalbereich zwickt oder brennt, oder wenn es sich anfühlt wie eine Blasenentzündung, dann sollte man auch an eine mögliche Geschlechtskrankheit denken. Im Abschnitt «Die häufigsten Geschlechtskrankheiten in der Schweiz» findest du die Symptome je Geschlechtskrankheit im Detail aufgeführt.
Sexuell übertragbare Infektionen (STI), auch Geschlechtskrankheiten genannt, werden durch Geschlechtsverkehr oder engen, intimen Körperkontakt übertragen.
Jährlich werden in der Schweiz über 13'000 Infektionen mit Chlamydien diagnostiziert. Die Dunkelziffer ist hoch. Die Infektion tritt vor allem bei Jugendlichen und jungen Frauen unter 24 Jahren auf. Bei Männern wird sie meist etwas später diagnostiziert als bei Frauen.
Diese Erkrankung wird meist durch Herpesviren vom Typ 2 hervorgerufen, Lippenherpes hingegen meist durch Typ 1. Aber auch der Herpesvirus-Typ 1 kann im Genitalbereich zur Infektion führen.
Über 5'000 Personen infizieren sich jährlich in der Schweiz mit Gonorrhoe, Tendenz seit Jahren steigend. Viele Betroffene haben aber keine Symptome, insbesondere nach Oral- oder Analsex. Vier von fünf Betroffenen sind Männer, wobei die meisten zwischen 25 und 34 Jahre alt sind.
Sorge bereitet den Ärzten, dass es immer mehr Erreger von Gonorrhoe gibt, die gegenüber üblichen Antibiotika resistent sind und nur noch auf ein einziges Antibiotikum ansprechen.
In den vergangenen Jahren betrug die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen weniger als 20. Dabei infizierten sich mehr Männer als Frauen.
Im Jahr 2023 registrierte das BAG insgesamt 352 neue HIV-Diagnosen, also praktisch gleich viele wie im Vorjahr (359). Etwa 16’000 Personen hierzulande wissen um ihre Erkrankung. Schätzungsweise 1300 Personen in der Schweiz sind infiziert, wissen aber (noch) nicht um ihre HIV-Infektion.
HPV wird durch sexuelle Kontakte übertragen und spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung verschiedener Krebsarten im Genitalbereich, insbesondere Gebärmutterhalskrebs, Analkrebs und Krebs im Hals- und Rachenraum. Eine Impfung rechtzeitig vor Beginn der sexuellen Aktivität, z.B. im Teenageralter, schützt vor einer Infektion mit den entsprechenden HPV-Typen.
Etwa 70 bis 80% aller Menschen, die Sex haben, infizieren sich irgendwann mit HPV. Meist passiert dies zu Beginn der sexuellen Aktivität bei den 16- bis 25-Jährigen. Je mehr Sexualpartner, desto höher ist das Ansteckungsrisiko. Bei circa 90% der Infizierten beseitigt das Immunsystem die Viren innert zwei Jahren. Oft verschwinden die Viren sogar schon im ersten Jahr nach der Ansteckung wieder. Bei einer kleinen Minderheit der Infizierten bleibt die Infektion bestehen und kann nach Jahren bei wenigen Personen schliesslich zu einer Krebserkrankung führen.
Die Krankheit wird in der Schweiz jährlich bei etwa 1'000 Personen diagnostiziert. In der Region Zürich und am Genfersee gibt es deutlich mehr Infektionen als in der übrigen Schweiz. Besonders gefährdet sind Männer, die sexuelle Kontakte mit vielen anderen Männern haben. Das gilt auch für Personen mit häufig wechselnden Sexualpartnerinnen und -partnern, Menschen, die sich prostituieren oder die für Sex bezahlen.
Die Aids-Hilfe Schweiz bietet auf ihrer Website get-tested.ch eine Standortsuche. Hier kannst du nachschauen, welche Teststelle sich in deiner Nähe befindet. Du kannst dich auch bei deiner Hausärztin oder deinem Hausarzt auf Geschlechtskrankheiten testen lassen.
Seit Juni 2023 haben Jugendliche unter 25 Jahre die Möglichkeit, sich anonym und kostenlos auf sexuell übertragbare Infektionen untersuchen zu lassen. Weitere Informationen dazu findest du hier.
Quellen: BAG, WHO, «Journal of Public Health Research»