Egal ob Hobbyläufer oder Profisprinterin, viele nehmen Schmerzmittel ein – oft sogar vorbeugend. Das ist gefährlich, denn Schmerzen sind Alarmsignale.
Ein zwickendes Gelenk da, ein schmerzender Muskel dort – welcher Sportler kennt das nicht? Viele setzen auf Schmerzmittel, um Beschwerden zu unterdrücken – oft sogar vorbeugend; bei den Laufveranstaltungen sind es laut internationalen Untersuchungen bis zur Hälfte aller Teilnehmenden.
Meist handelt es sich um sogenannte nichtsteroidale Entzündungshemmer (NSAID); dazu zählen unter anderem Ibuprofen, Voltaren oder Brufen. So schön ihre Wirkung auch ist, unbedenklich sind sie nicht: Insbesondere bei Einnahme unmittelbar vor, während oder kurz nach sportlichen Leistungen und Wettkämpfen gefährdet man damit seine Gesundheit.
Mit dem Einsatz von Schmerzmitteln ist aber auch grundsätzlich ein erhebliches gesundheitliches Risiko verbunden: Schmerzen sind Warnsignale des Körpers. Beseitigt man sie, ohne dass das Problem erkannt und behoben wurde, kann dies zu Verletzungen und bleibenden Schäden führen.
Eine weitere Gefahr: NSAID können Nebenwirkungen hervorrufen, insbesondere Nierenfunktionsstörungen bis hin zu Nierenversagen. Zudem kann es zu Geschwüren in Magen und Dünndarm und dadurch zu lebensbedrohlichen Blutungen kommen. Das Herz-Kreislauf-System wird beeinflusst, die Folgen sind zu starke Blutdruckerhöhung und Wassereinlagerungen im Gewebe. All das wird dadurch begünstigt, dass der Flüssigkeitshaushalt während eines Laufs durcheinandergerät und das Herz-Kreislauf-System auf Hochtouren läuft.
Aus diesem Grund sollte man sich gut überlegen, ob man Schmerzmittel einsetzen möchte. Und wenn, dann nur nach Rücksprache mit einem (Sport-)Arzt. Ein grundsätzlicher Verzicht empfiehlt sich dann, wenn man von den Schmerzmitteln eine vorbeugende Wirkung erwartet – das ist gefährlich und gegenüber den Mitstreitern moralisch verwerflich.
Wer an Schmerzen leidet, die die Einnahme von Schmerzmitteln erfordern, sollte stets einen Arzt konsultieren. Verschreibt ein Sportmediziner die Mittel, gilt es, den Therapieplan (Dosierung, Häufigkeit, Zeitpunkt der Einnahme, sportliche Belastung) genau einzuhalten. Negative Folgen lassen sich so auf ein Minimum reduzieren – damit die Freude am Laufsport nicht auf der Strecke bleibt.