Was jetzt: kühler Umschlag oder warme Bettflasche? Ob man Schmerzen besser mittels Kälte oder Wärme lindert, hängt ganz von deren Ursache ab. Eine Ärztin klärt auf.
Achtung! Wärme sollte nicht bei akuten Entzündungen angewendet werden.
Im Zweifelsfall sollte man auf den eigenen Körper hören. Sowohl eine Kälte- als auch eine Wärmetherapie muss immer als angenehm empfunden werden.
Und schon ist es geschehen: Ein kleiner Misstritt und der Fuss schwillt an und schmerzt. In diesem Fall sollte man sofort nach dem Unfall ein Coolpack auflegen, damit sich die geschädigten Gefässe möglichst rasch zusammenziehen. Der Kältekick verhindert, dass Flüssigkeit ins verletzte Gewebe eintritt und eine noch grössere Schwellung oder einen Bluterguss verursacht.
Die Behandlung mit Kälte führt zu einer Verengung der Blutgefässe, vermindert den Zellstoffwechsel und bekämpft eine vorhandene oder entstehende Gewebsentzündung. Kälte reduziert auch die Nervenleitgeschwindigkeit, was die Schmerzen lindert. Zudem wird die Muskelspannung kurzfristig erhöht. Falls bereits eine Schwellung vorhanden ist, sollten kühle Umschläge, Quarkwickel oder ein Kirschkernkissen aus dem Tiefkühlfach eingesetzt werden, um den Abtransport der Flüssigkeit zu unterstützen. Eis ist dann nicht zu empfehlen. (Lesen Sie unten weiter...)
Eine weitere bewährte Therapiemethode ist die systematische Anwendung von Kälte in Bädern oder in der Kältekammer (–110 °C). Sie wirkt entzündungshemmend und lindert chronische Schmerzen wie Fibromyalgie und entzündliche rheumatische Erkrankungen.
Ganz anders wirkt Wärme. Wärme regt den Stoffwechsel an und der Muskeltonus nimmt ab, was bei muskulären Verspannungen schmerzlindernd und entspannend wirkt. Zudem wirkt sich Wärme positiv auf chronische Arthrose-Beschwerden aus – solange keine Entzündung vorhanden ist. Sobald dies der Fall ist, sollte Wärme nicht eingesetzt werden. Das gleiche gilt bei lokaler Rötung, Entzündung und Fieber.