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Gesünder leben?

Gesünder leben?

6 farbenfrohe Herbstwanderungen im Tessin

Herbst und Tessin – da gehören unweigerlich die Kastanien dazu. Der «Sentiero del Castagno» liefert Einblick in deren Anbau und Ausblick auf hübsche Dörfer.

Kastanien sammeln auf dem «Sentiero del Castagno»

Ziegen auf dem Wanderweg durch den Kastanienwald
Ziegen auf dem Wanderweg durch den Kastanienwald

Vorbei an Dörfern und Wasserläufen geht es durch ausgedehnte Kastanienwälder. Die uralten Kastanienhaine werden auch heute noch sorgfältig gepflegt. Gerade im Herbst verwandeln die braungelben Farne und die knorrigen Bäume das Bergtal in eine romantische Parklandschaft. Und immer wieder eröffnet sich auf dem «Sentiero del Castagno» ein wunderschönes Panorama auf die einzelnen Dörfer entlang der Strecke und hinüber zur Gradiccioli-Kette und zum Monte Rosa. Übrigens: Kastanien, die vom Baum gefallen sind, dürfen aufgesammelt werden. Sie eigenhändig zu ernten, davon hingegen sei abgeraten!

Acht didaktische Stationen liefern entlang des «Sentiero del Castagno» aufschlussreiche Informationen über den Anbau der Marroni im Alto Malcantone. Etwa über die Verarbeitung und Verwendung von Holz und Frucht in früheren Zeiten: Durch das Rösten über kleinem Feuer wurden die Kastanien einst getrocknet und so über mehrere Monate hinweg haltbar gemacht. Das Räucherhäuschen zwischen Mugena und Vezio legt eindrücklich Zeugnis davon ab. Die getrockneten Blätter der Kastanie fanden zudem Verwendung als Viehfutter, Stamm und Äste als Brennholz oder Baumaterial.

Die leichte, gut fünfstündige Wanderung führt durch die sanfte Hügellandschaft des oberen Malcantone und steht ganz im Zeichen der Kastanie. Der ausgeschilderte Pfad liegt auf gut 800 Metern und ist rund 15 Kilometer lang. Er führt von Arosio (erreichbar in einer halben Stunde mit der S10 ab Bahnhof Lugano bis Lamone-Cadempino, umsteigen auf Bus 423 Richtung Miglieglia) durch die Dörfer Mugena, Vezio, Fescoggia und Breno. Kürzere Teilstücke sind ab jeder Ortschaft möglich.

5 weitere Herbstwandertipps im Tessin

Blick aus der Seilbahn im Blenio Tal, nördlich von Malvaglia

Geheimtipp: Dagro – Alpe Prou – Alpe Cióu – Dagro

Das andere, alpine Tessin: Von Malvaglia am Eingang zum Bleniotal mit der Seilbahn hoch nach Dagro. Leichter Rundkurs von zweieinhalb Stunden Dauer. Das Ristoro «Sass Malt» von Icaro und Daniela Calabresi lockt zum Abschluss mit herzhafter Küche und einer spektakulären Aussicht auf die Leventina und das Bleniotal. Übernachtungsmöglichkeit.

Plattform in Cimetta

Aussicht: Cardada – Trosa – Mergoscia

Mit der Seilbahn von Orselina bei Locarno hinauf nach Cardada. In fünf Stunden ins oberhalb der berühmten Verzasca-Staumauer (James Bond) gelegene Mergoscia – atemberaubende Ausblicke am Laufmeter! Das Highlight: Von der Plattform in Cimetta aus eröffnet sich ein einzigartiges 360-Grad-Panorama; zu Füssen Lago Maggiore und Magadinoebene, im Blick zahlreiche Alpengipfel. 

Hängebrücke Carasc

Schwindelerregend: Curzutt und die tibetische Brücke Carasc

Von Locarno oder Bellinzona nach Monte Carasso. Die gut vierstündige Tour führt am Berghang oberhalb der Magadinoebene entlang durch Weingüter zum Dorf Curzutt mit seiner historischen Baustruktur und wieder zurück. Auf dem abwechslungsreichen Weg gilt es die neue Tibetische Brücke zu überwinden; sie verbindet in schwindelerregender Höhe von 130 Metern und über eine Länge von 270 Metern den Hang von Sementina mit jenem von Monte Carasso. 

Eisenstrasse Morobbia-Tal

Historisch: Eisenstrasse im Morobbia-Tal

Von Giubiasco mit dem Bus nach Carena ins Valle Morobbia. Rundwanderung entlang der Themenroute «Via del Ferro». Dauer:  Fünfeinhalb Stunden. Auf dem Weg begegnet man spektakulären Überresten der Hammerschmiede und des Hochofens von Carena, geheimnisvollen Bergwerken und einem Schau-Kohlenmeiler. Danach führt die Route in die faszinierende Bergwelt der Alpe di Giumello und durch einen seltenen Latschenkieferwald bis zum Waldgebiet von Giggio. 

Schild am Sentiero dello Yoga

Kurz und besinnlich: Sentiero dello Yoga

Von Vairano (bei Gambarogno) hoch zum Hotel Sass da Grüm. Hier beginnt und endet der «Sentiero dello Yoga». Er will Mensch und Natur einander näherbringen und neue Lebensfreude wecken. Wanderer bewegen sich auf bestimmte Weise durch den Wald und positionieren sich an ausgesuchten Plätzen. Dauer: Mit Auf- und Abstieg zwei Stunden. 

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Buchtipp

Wanderführer: Tessiner Streifzüge
Das Tessin gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen der Schweiz, auch im Herbst. Selbst die Milde des Winters erlaubt wunderbar temperierte Wandererlebnisse. Entdecke mit diesem Wanderführer einige der schönsten Ecken des Kantons.

 

 

(Fortsetzung weiter unten…)

Wissenswertes rund um die Baumfrucht

Jahrhundertelang lebte die Region zwischen Luganersee und Monte Lema von der Kastanie. Bis weit ins letzte Jahrhundert hinein kam die Baumfrucht nicht selten zweimal täglich auf den Tisch der Einheimischen. Ein Baum, so die Rechnung, vermochte mit seinen 200 Kilogramm Früchten eine Person einen Winter lang zu ernähren.

Es lebe die Kastanie!

Wenngleich sie mittlerweile an Bedeutung als Grundnahrungsmittel verloren hat, so findet die süsslich-nussig schmeckende Marroni auch heutzutage noch ihre Verwendung, gerade in der Spezialitätenproduktion. So gibt es Biere, Honig, Glace oder Mehl, die auf der Zugabe von Kastanien basieren. Mit dem Zusammenschluss von Kastanien-Bauern oder einem umfangreichen Inventar wird im Südkanton einiges unternommen, damit die Marroni und die mit ihr verknüpfte Kultur nicht in Vergessenheit gerät.

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Alles zum Thema

von Flavian Cajacob,

veröffentlicht am 31.08.2017, angepasst am 30.10.2024


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