Blasen an den Füssen oder ein aufgeschlagenes Knie: Die Verletzungen, die man sich beim Wandern holt, sind meistens klein. Tipps, wie man die Schrammen am besten behandelt.
Die am meisten unterschätzte Verletzung ist der Sonnenbrand. Weil es in der Höhe nicht so heiss ist, wird die Sonneneinstrahlung weniger wahrgenommen. Deshalb gut eincremen und wiederholen. Durch Schwitzen und Reiben der Kleidung wird das Mittel weggewischt. Sonnenbrille und Hut tragen.
Bergwandern ist eine sportliche Leistung, kein Spaziergang. Die dünnere Luft in der Höhe fordert Herz und Lunge zusätzlich. Route so wählen, dass sie dem Können, der körperlichen Verfassung und der Ausrüstung entspricht. Wer etwa an Höhenangst leidet, sollte dies bei der Planung berücksichtigen. Genügend zu trinken mitnehmen!
Turnschuhe sind im Gebirge ein «No-Go». Erstens, weil man damit leichter umknickt und ausrutscht. Zweitens, weil stabile, gut eingelaufene Schuhe Blasen an den Füssen besser vorbeugen. Zu empfehlen sind spezielle Wandersocken und Blasenpflaster für den Notfall. Hat sich eine Blase gebildet: Nicht aufstechen! Sonst kann es zur Wundinfektion kommen. Gefährdet sind vor allem Personen mit Immunschwäche, etwa wegen Diabetes. Schmerzt die Blase stark oder entzündet sie sich, sollte man zum Arzt.
Pause einlegen, Kühlen, Bandagieren und Hochlagern – das sind die wichtigsten Massnahmen. Zum Kühlen den Körperteil in einen Bergbach halten oder eine kühle Trinkflasche benützen. Kompressionsbandage von unten nach oben anlegen. Sie soll nicht einschnüren, aber stützen. Zur Not dient auch ein T-Shirt als Bandage. Vorsicht: Wer nicht richtig laufen kann, verliert in unwegsamem Gelände rasch das Gleichgewicht. Stöcke benützen und keine Wagnisse eingehen!
Wichtig ist, den Schmutz mit Wasser aus der Wunde zu spülen. Das Wasser aus Bergbächen und -seen sollte man nur bei stark verschmutzten Wunden im Notfall benützen, besser ist sauberes Trinkwasser. Anschliessend die Wunde desinfizieren und mit sauberem Pflaster, Verband oder Tuch abdecken. Ob eine Tetanusimpfung nötig ist, hängt davon ab, wie lange die letzte zurückliegt. (Fortsetzung weiter unten…)
Ein nasser Stein, eine rutschige Wurzel – schon liegt man am Boden. Oft trägt Übermüdung zu solchen Unfällen bei. Je stärker die Schmerzen bei Belastung sind und je schlechter der Muskel bewegt werden kann, desto schwerer ist die Verletzung. Den Muskel nicht massieren, sondern ebenfalls mit der «PECH»-Regel behandeln: Pause, Eis (oder Kühlen), Compression (Bandage) und Hochlagern.
An gebrochenen Knochen oder ausgerenkten Gelenken möglichst wenig herummanipulieren. Besser ist, sie mit Hilfe eines Asts oder des Wanderstocks zu schienen und Hilfe zu rufen. Steht ein Körperteil sehr schief und schmerzt stark, können Helfer versuchen, vorsichtig daran zu ziehen und ihn in eine weniger schmerzhafte Position zu bringen. Wer sich die Schulter schon öfter ausgerenkt hat, weiss meist, was zu tun ist und kann Begleiter anweisen. In jedem Fall danach zum Arzt gehen und röntgen lassen.