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Erste Hilfe auf der Piste

Eine kleine Wärmedecke in der Jackentasche kann im Notfall Gold wert sein. Wie helfen Zeugen einem Verletzten, und worauf kommt es nach Unfällen besonders an?

Eine gefährliche Eisfläche, ein von hinten heranbrausender Raser oder einfach überkreuzte Ski: Der schönste Skitag kann in Sekundenbruchteilen im Desaster enden. Prellungen, Gehirnerschütterungen, Verstauchungen, ausgekugelte Gelenke oder gar Knochenbrüche sind auf Skipisten leider an der Tagesordnung. Nach Unfällen ist gefordert, wer zufällig vorbeikommt. Besonders wichtig: Was unternimmt man zuerst?

1. Unfallstelle sichern und gut sichtbar machen

Kann der Verletzte sich noch bewegen und hat weder Kopf-, Nacken- oder Rückenverletzungen, hilft man ihm am Pistenrand. Dazu ein Paar 
Ski oder Stöcke fünf bis zehn Meter oberhalb des Verunfallten überkreuzt in den Schnee stecken.

2. Lebenszeichen prüfen

Atmet der Verletzte noch? Antwortet er? Reagiert er, wenn man ihn zwickt? Der Puls am Handgelenk oder seitlich am Hals ist für Laien oft schwierig zu erspüren, versuchen sollte man es aber dennoch. (Lesen Sie unten weiter...)

Weitere Tipps um sicher die Piste hinunter zu kommen

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Die PECH-Regel

Bei Prellungen und Verstauchungen gilt die PECH-Regel:

  • Pausieren, bis man nicht mehr hinkt
  • Eis oder Schnee zum Kühlen auflegen (nie auf die Haut – wegen Erfrierungsgefahr), alle zwei bis drei Stunden rund 15 Minuten
  • Compression in Form eines Verbands mit elastischer Bandage; Verband weglassen, wenn die Schmerzen zunehmen
  • Hochlagern des Körper­teils mit betrof­fenem Gelenk, möglichst über Herzhöhe

Ausserdem gilt: 

  • Verletzte nur dann alleine lassen, wenn der Zustand stabil ist und keine Hilfe herbeigerufen werden kann.
  • Blutende Wunden mit sauberem Tuch abdecken. Ist die Blutung stark, Druckverband auf der Wunde anlegen und hochlagern.
  • Für Laien gilt: Hände weg von Knochen­brüchen oder bei ausgerenktem Gelenk. Offene, blutende Brüche mit sauberem Tuch abdecken, bei starker Blutung das Gefäss vor dem Bruch komprimieren. 

3. Hilfe rufen

Bei schweren Verletzungen die Notrufnummer 144 wählen. Wer im Funkloch ist, schickt am besten eine zweite Person dorthin, wo sie Empfang hat, oder zur nächsten Skihütte, zu einer Liftstation oder Ähnlichem.

4. Erste Hilfe leisten

Stellt man keine Lebenszeichen fest, gilt es sogleich die Reanimation anzugehen, also 100- bis 120-mal pro Minute den Brustkorb fünf bis sechs Zentimeter tief eindrücken. Wenn der Verletzte atmet, aber bewusstlos ist, sollte er in die stabile Seitenlage gebracht werden. Dann alle ein bis zwei Minuten prüfen, ob Atemgeräusche hörbar sind. Bei Ausbleiben sofort mit der Wiederbelebung beginnen. Ist der Verletzte wach, legt er sich hin, wie es ihm wohl ist. Wichtig ist, ihn vor Unterkühlung zu schützen, mit einem Kissen unter dem Kopf und einer Wärmedecke (oder der eigenen Jacke). Enge Kleidung öffnen.

5. Rettung vorbereiten

Machen Sie sich mit Licht, leuchtender Rettungsdecke oder anderem bemerkbar. Bitten Sie Umstehende, den Rettern den Weg zu weisen oder für die Rega eine Landefläche frei zu halten. 

Alpines Notsignal: Eine Minute lang alle zehn Sekunden ein Lichtsignal geben, eine Minute Pause, dann wieder von vorne beginnen.

von Raphael Huber,

veröffentlicht am 29.01.2019


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