Eine kleine Wärmedecke in der Jackentasche kann im Notfall Gold wert sein. Wie helfen Zeugen einer verletzten Person, und worauf kommt es nach Unfällen besonders an?
Eine gefährliche Eisfläche, ein von hinten heranbrausender Raser oder einfach überkreuzte Ski: Der schönste Skitag kann in Sekundenbruchteilen im Desaster enden. Prellungen, Gehirnerschütterungen, Verstauchungen, ausgekugelte Gelenke oder gar Knochenbrüche sind auf Skipisten leider an der Tagesordnung. Nach Unfällen ist gefordert, wer zufällig vorbeikommt. Besonders wichtig: Was unternimmt man zuerst?
Kann die verletzte Person sich noch bewegen und hat weder Kopf-, Nacken- oder Rückenverletzungen, hilft man ihr am Pistenrand. Dazu ein Paar Ski oder Stöcke fünf bis zehn Meter oberhalb der verunfallten Person überkreuzt in den Schnee stecken.
Atmet die verletzte Person noch? Antwortet sie? Reagiert die Person, wenn man sie zwickt? Der Puls am Handgelenk oder seitlich am Hals ist für Laien oft schwierig zu erspüren, versuchen sollte man es aber dennoch
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Bei schweren Verletzungen die Notrufnummer 144 wählen. Wer im Funkloch ist, schickt am besten eine zweite Person dorthin, wo sie Empfang hat, oder zur nächsten Skihütte, zu einer Liftstation oder Ähnlichem.
Denke daran, dass man bei neueren Handymodellen die Funktion «Notruf SOS via Satellit» aktivieren kann, um Rettungsdiensten eine SMS zu senden. Etwa wenn du ausserhalb des Netzes bist und keine Mobilfunk-Abdeckung hast.
Stellt man keine Lebenszeichen fest, sofort mit der Reanimation starten: 100- bis 120-mal pro Minute den Brustkorb fünf bis sechs Zentimeter tief eindrücken. Wenn die verletzte Person atmet, aber bewusstlos ist, sollte sie in die stabile Seitenlage gebracht werden. Dann alle ein bis zwei Minuten prüfen, ob Atemgeräusche hörbar sind. Bei Ausbleiben sofort mit der Wiederbelebung beginnen. Ist die verletzte Person wach, legt sie sich hin, wie es ihr wohl ist. Wichtig ist, die Person vor Unterkühlung zu schützen. Mit einem Kissen unter dem Kopf und einer Wärmedecke (oder der eigenen Jacke). Enge Kleidung öffnen.
Bei Prellungen und Verstauchungen gilt die PECH-Regel:
Ausserdem gilt:
Mach dich mit Licht, leuchtender Rettungsdecke oder anderem bemerkbar. Bitte andere Personen, den Rettern den Weg zu weisen oder für die Rega eine Landefläche freizuhalten.
Alpines Notsignal: Eine Minute lang alle zehn Sekunden ein Lichtsignal geben, eine Minute Pause, dann wieder von vorne beginnen.
Unfälle im Alpinsport ereignen sich oft aufgrund mangelnder Erfahrung und Vorbereitung. Unerfahrenheit, fehlendes Aufwärmen und das Eingehen übermässiger Risiken spielen dabei eine entscheidende Rolle. Um diese Risiken zu minimieren, ist eine gründliche Vorbereitung wichtig. Das Aufwärmen sowie eine realistische Selbsteinschätzung sind grundlegende Massnahmen zur Unfallvermeidung. Wichtig ist: Die Wahl einer Piste, die dem eigenen Können entspricht, ausreichend Abstand zu anderen Skifahrenden halten und stets Rücksicht auf andere nehmen.