Weniger als sieben Stunden Schlaf pro Nacht, zu viel Schlaf und Schichtarbeit treiben das Gewicht hoch.
Wer erblich bedingt zu Übergewicht neigt, sollte gut darauf achten, dass er genügend Schlaf bekommt. Denn offenbar führt Schlafmangel bei diesen Personen verstärkt zur weiteren Gewichtszunahme, ebenso wie zu viel Schlaf und Schichtarbeit.
Menschen mit «Risikogenen» für Übergewicht, die mehr als neun Stunden täglich schlafen, sind durchschnittlich vier Kilo schwerer als Personen, die bloss die «Übergewichtsgene» haben. Ihr Body-Mass-Index (BMI) ist um 1,1 kg/m2 höher. Durchschnittlich zwei Kilo mehr wiegen Personen mit «Übergewichtsgenen» und einer nächtlichen Schlafdauer von unter sieben Stunden. Das zeigt eine britische Studie an fast 120’000 Personen im Alter von 37 bis 73 Jahren.
Die Wissenschaftler suchten bei allen im Erbgut nach 95 Genen, von denen bekannt ist, dass sie die Gewichtszunahme begünstigen. Zugleich wurden alle zu ihren Lebensgewohnheiten befragt. Bei denjenigen, die punkto Übergewicht erblich nicht vorbelastet waren, wirkten sich kurze oder lange Schlafpensen nicht aufs Gewicht aus.
Dasselbe galt für Personen, die sich als «Nachteulen» bezeichneten, und für Schichtarbeit. Menschen mit erblich hohem Risiko für Übergewicht, die überdies Nachtschicht arbeiteten, hatten beispielsweise im Durchschnitt einen BMI von fast 29.
Bei geringer erblicher Vorbelastung und Schichtarbeit lag der BMI bei etwa 27. Für alle Analysen galt: Je mehr ererbtes Risiko für Übergewicht, umso stärker schlagen ungesunde Schlafgewohnheiten auf der Waage zu Buche.
Quelle: «American Journal of Clinical Nutrition», 2017