Menschen, die kein Gluten vertragen und an Nervenschmerzen leiden, könnte es möglicherweise helfen, die Ernährung umzustellen.
Eine Glutenunverträglichkeit zeigt sich nicht «nur» durch Durchfall nach dem Verzehr von Lebensmitteln, die das sogenannte Klebereiweiss enthalten. Sie kann sich auch in Nervenstörungen äussern – manchmal sogar ohne begleitende Verdauungsprobleme.
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Zu solchen Nervenstörungen zählen zum Beispiel Gleichgewichtsstörungen, Probleme mit dem Gedächtnis oder auch Nervenerkrankungen an den Beinen. Diese letztgenannte «Neuropathie» geht oft mit hartnäckigen Schmerzen einher.
Eine glutenfreie Diät reduziert die Wahrscheinlichkeit für solche Schmerzen um rund 90 Prozent. Das fanden britische Neurologen heraus, die 60 Patienten mit Glutenunverträglichkeit und Neuropathie zu ihren Schmerzen und zu ihrer Ernährung befragten.
Alle 60 Personen hatten im Blut Antikörper gegen Gluten, manche litten zusätzlich an Verdauungsstörungen. Sie waren durchschnittlich 70 Jahre alt.
Von den 33 Patienten, die an Schmerzen litten, ernährte sich nur jeder fünfte glutenfrei. Bei den anderen 27 Patienten, die keine Schmerzen verspürten, hielt sich dagegen mindestens jeder zweite an eine glutenfreie Diät.
Der Unterschied ist frappant, ist aber noch kein Beweis. Dennoch halten die britischen Mediziner, welche die Studie am Kongress der Amerikanischen Akademie für Neurologie präsentierten, die Resultate für vielversprechend. Eine relativ einfache Änderung der Diät könne womöglich sowohl das Risiko für Schmerzen bei der Gluten-Neuropathie senken als auch die Schmerzsymptome lindern, die damit einhergehen, so das vorläufige Fazit.
Quelle: «Journal of Neurology»